KFC Uerdingen Trotz sportlicher Talfahrt: Politik hält an Grotenburg-Plan fest

Krefeld · Zwölf Spiele ohne Sieg in der Liga – nach hochfliegenden Hoffnungen ist der KFC Uerdingen im Abstiegskampf. Die Politik hält aber an den Sanierungsplänen für die Grotenburg fest.

 Die Grotenburg: 1927 erbaut und seit der großen Zeit des KFC Uerdingen in den 80er Jahren für Krefelds Fußballfans eine Legende.

Die Grotenburg: 1927 erbaut und seit der großen Zeit des KFC Uerdingen in den 80er Jahren für Krefelds Fußballfans eine Legende.

Foto: Samla Fotoagentur/samla.de

Trotz der sportlichen Krise des KFC Uerdingen steht die Krefelder Politik zu ihren Plänen, die Grotenburg-Kampfbahn für gut zehn Millionen Euro drittligatauglich zu machen. Sorgen bereiten die Abhängigkeit von Präsident Ponomarev und die Frage, ob er das Interesse am KFC verliert; dringliche Nachfragen gibt es zu der Ankündigung, den Verein und Ponomarev über eine Gesellschaft  an den Kosten der Sanierung zu beteiligen – auch mit dem Ziel, die Sanierungsarbeiten  über eine GmbH-Gründung schneller vollziehen zu können.  Bislang sind außer der Ankündigung, dass es darüber Gespräche gebe, keine greifbaren Ergebnisse bekannt geworden.  Die Verwaltung, so verlautet aus dem Umfeld des Rates, arbeite intensiv daran.

Ohne solche Einbindung ist die Abhängigkeit vom Präsidenten ungebremst:  „Wir haben weniger Bauchschmerzen wegen des aktuellen sportlichen Trends. Wir fragen uns, ob Präsident Ponomarev bleibt oder die Brocken hinschmeißt“, sagt Axel Müller, sportpolitischer Sprecher der Grünen, „deswegen haben wir von Anfang an darauf gedrängt, den KFC und Herrn Ponomarev als Betreiber des Stadions mit einzubinden. Es gibt ja auch Gespräche zwischen der Stadt und dem KFC, aber über Ergebnisse dringt nichts nach außen. Wir hoffen alle, dass, um ein Bild aus dem Fußball zu bemühen, Herr Ponomarev am Ball bleibt. Man kennt ja Beispiele, dass die Abhängigkeit von einem Investor zu großen Problemen führen kann.“

Die FDP bekräftigt ihre Skepsis in den Standort  Grotenburg; sie hatte seinerzeit ins Gespräch gebracht, verkehrsgünstiger und womöglich kostengünstiger am Stadtrand neu zu bauen. Doch hat sich bislang nicht mal ein geeigneter Standort gefunden, der planungsrechtlich kurzfristig den Bau eines Stadions möglich machen würde. Allein die Änderung des Planungsrechts bei infrage kommenden Grundstücken würde Jahre dauern, hieß es aus dem Rat. Insofern bleibt die Grotenburg bislang nicht nur aus Traditionsgründen, sondern auch aus Zeitgründen der einzig realistische Kandidat für den Stadionstandort.

FDP-Fraktionschef Joachim Heitmann appelliert dennoch an alle Fraktionen, den Standort noch einmal zu überdenken. „Der Verbleib des KFC in der 3. Liga, also der Nichtaufstieg, sollte für alle Beteiligten Anlass sein, noch einmal gründlich über weitere Investitionen in den Standort Grotenburg nachzudenken. Das heißt im Klartext: Zurzeit nur die Investitionen in die Grotenburg, um sie spielfertig zu machen.“  Vor der Beschlussfassung über die Herstellung der Drittliga-Tauglichkeit hat sich die FDP dafür ausgesprochen, nur die Mittel für Sofortmaßnahmen bereitzustellen. „Diese Kosten hatte die Verwaltung mit 2.008.720 Euro angegeben.“ Die FDP hält  den Standort Grotenburg wegen der Parkplatzsituation und der Nähe zum Zoo für nicht zukunftsfähig und lehnt die Zehn-Millionen-Investiton ab. Auch Heitmann fragt, was aus dem Vorhaben geworden ist, den KFC und seinen Präsidenten Ponomarev über eine gemeinsame Gesellschaft einzubinden. „Die Verhandlungen hierüber haben anscheinend noch nicht zu einem kommunizierbaren Ergebnis geführt.“

Die CDU will die bisherigen Beschlüsse zur Grotenburg nicht vom aktuellen Trend abhängig machen.  „Unabhängig von der momentanen sportlichen Entwicklung  des KFC steht die CDU-Fraktion zu dem Beschluss, die Drittligatauglichkeit der Grotenburg herzustellen. Alle weiteren Entwicklungen bleiben den zur Zeit laufenden Verhandlungen zwischen Verwaltung, dem KFC und der abschließenden politischen Güterabwägung vorbehalten.“

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