American Football Kunnen kämpft für’s Comeback

Krefeld · Die Ravens starten in die neue Saison in der Football-Landesliga. Fehlen wird Jan Kunnen mit Kreuzbandriss. Als Trainer hat er dennoch großen Einfluss.

 Jan Kunnen wird diese Saison wegen eines Kreuzbandrisses wohl nicht spielen. Als Trainer war er aber selbst auf Krücken sofort wieder auf dem Platz.

Jan Kunnen wird diese Saison wegen eines Kreuzbandrisses wohl nicht spielen. Als Trainer war er aber selbst auf Krücken sofort wieder auf dem Platz.

Foto: Ravens

Der Quarterback wirft den Ball, oder besser das Ei. Jan Kunnen sprintet, springt, fängt den Ball. Touchdown für die Ravens! So war es in der vergangenen Saison ein ums andere Mal. Wann immer es eng wurde ging der Ball zumeist an Runningback Glenn Holloway oder eben, mit einem Pass, auf Kunnen, der zumeist sicher zupackte. „Jan ist ein hervorragender Spieler. Ich habe früher selbst in Düsseldorf mit ihm gespielt und ihn, als wir die Ravens gegründet haben, angerufen. Er war sofort dabei“, sagt der Teamgründer und Sportleiter Dino Volpe über seinen Freund und Leistungsträger.

Doch in dieser Saison könnte es sein, dass Kunnen keinen einzigen Pass in der Liga fängt. „Ende Januar bin ich im Training eine Passroute gelaufen. Wir haben auf Kunstrasen trainiert und ich wollte etwas nach außen ziehen. Dabei bin ich im Rasen hängen geblieben und mein Knie ist weggeschlagen“, erzählt der 29-Jährige von der bisher schwersten Stunde seiner Karriere. Die niederschmetternde Diagnose: Kreuzbandriss. „Es ist die erste schwere Verletzung meiner Karriere“, erzählt Kunnen. Entsprechend groß sei im ersten Moment der Frust gewesen. „Ich wusste ja gar nicht, was auf mich zukommt.“

Doch recht schnell kehrte die Zuversicht zurück. Kunnen ist nicht nur Ravens-Wide Receiver, also Passempfänger, er ist auch von Beginn an einer der Co-Trainer und betreut die Spieler seiner Position. Und so war er bereits kurz nach der Verletzung wieder auf dem Trainingsplatz. Nur eben nicht im Trikot, sondern mit Knieschiene, Krücken und auf einem Hocker sitzend. „Das war schon hart. Besonders bei den Testspielen. Als das Team gegen die zwei Ligen höher spielenden Dortmunder gewonnen hat, wollte jede Faser meines Körpers, dass ich mich umziehe“, sagt Kunnen lachend aber mit ernstem Unterton.

Für die Saison sieht er das Team aber auch ohne sich selbst sehr gut aufgestellt. „Wir haben gute, junge Leute zu bekommen. Gerade in der Offensive haben wir sowohl bei den Receivern, als auch bei den Runningbacks mehr Tiefe“, sagt er. Der Spielmacher (Quarterback) hat also sowohl gute Optionen, einem Läufer den Ball einfach in die Hand zu drücken, als auch mit einem langen Wurf einen Passempfänger zu erreichen. Das macht es für die Abwehr fast unmöglich, die Offensive der Ravens sicher auszuschalten, da sie stets auf die Abwehrspielzüge reagieren können.

Die Option, auf „Quarterback-Liebling“ (Volpe) Jan Kunnen zu passen, wenn es eng wird mag also in dieser Saison nicht gegeben sein. Gute Anspielstationen sind aber dennoch da. Und ganz sicher ist der Ausfall für die Saison auch noch nicht. „Ich bin gut im Zeitplan. Ich hoffe, vielleicht zu den letzten Spielen wieder dabei zu sein“, sagt Kunnen. Seinen Quarterback würde es fraglos freuen. Die Gegner weniger. Am Sonntag ist er aber ganz sicher nicht mit von der Partie. Und auch Holloway ist mit einer Fußverletzung fraglich. „Aber auch auf dieser Position haben wir mehr Tiefe als im Vorjahr“, sagt Volpe, der auch Spezialtrainer für diese Position ist. Um 15 Uhr geht es gegen Mitaufsteiger Cologne Falcons. Der Tag beginnt schon um 11 Uhr mit Rahmenprogramm und Jugendspiel. „Köln ist ein echter Gradmesser. Sie sind vielleicht der größte Konkurrent um den Aufstieg“, sagt Volpe. Und der ist das Ziel. Auch ohne den besten Passempfänger im Kader.

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