Reitsport Lokalmatador Schiergen auf Rang drei
Krefeld · Reiten: Beim Dressur- und Springturnier des Krefelder RFV musste Olympiasiegerin Isabell Werth kurzfristig passen: Ihr Pferd hatte sich eine Erkältung eingefangen. Dafür gewannen ihre Bereiter Matthias Bouten und Niklaas Feilzer.
Viele Fans der Viereck-Kunst hatten beim großen Dressur- und Spring turnier des Krefelder RFV am Hökendyk bei Kühnen zur Intermediaire II mit einem Start der Olympiasiegerin Isabell Werth gerechnet. Stattdessen stand sie unter den 250 Zuschauern und verfolgte die anspruchsvolle S-Dressur mit drei Sternen der internationalen reiterlichen Vereinigung (FEI) mit Piaffe und Passage - an der Seite ihrer Mäzenin Madeleine Winter-Schulze. Sie sponsert auch den bekannten Springreiter Ludger Beerbaum. Zwischendurch ging Isabell Werth mal (geduldig) in Pose, weil ein älterer Herr unbedingt ein Foto vor ihr machen wollte. "Mein Pferd ist erkältet, und ich wollte mit ihm daher kein Risiko eingehen", sagte die Dressur-Queen. Sie hatte zu Pfingsten mit ihrem Paradepferd "der Stern Old" in Wiesbaden die Grand-Prix-Kür bei strömenden Regen geritten und gewonnen. Dabei zog sich das Pferd eine Erkältung zu.
Sie war trotzdem sehr zufrieden mit den Erfolgen auf dem Krefelder Turnier mit dem schmucken Viereck: "Meine beiden Bereiter Matthias Bouten und Niklaas Feilzer haben den Prix St. Georg, erste und zweite Abteilung, gewonnen." Dabei überragte Matthias Bouten mit Fürstentusch alle. Ihm fehlten nur zwei Punkte an der 800-Punkte-Grenze. Und bei der Intermediaire II meinte Wolfgang Schloots, der für das Krefelder Turnier die Sponsorengelder besorgte, nach dem tollen Ritt von Matthias Bouten als erster Starter nach der Pause: "Wir sahen den Sieger." Er bekam 70,08 Prozentpunkte. Auf den Weg zum Abreiten hielten Isabell Werth und Matthias Bouten gleich Manöverkritik, was schlecht bzw. besser hätte sein können. Zwischendurch mischte sich Ehrengold ein und wieherte vor Freude. Bouten verwies die von Anfang als zweite Starterin führende Stefanie Wolf (RV Krüsterhof-Voerde) mit Dancing Dynamite (66,754) und Heiner Schiergen (Neuss-Grefrather RC) mit Bugatti V (66,404) auf die Plätze zwei und drei. Der Krefelder, der in Venekoten bei Elmpt eine S-Dressur gewann, war nach der Siegerehrung in Windeseile von dort zu Kühnen gefahren, um als dritter Starter dieser Prüfung anzutreten.
Den siebten Platz belegte Sina Leuchthäuser (RSV Krefeld) mit Don Heidelberg (63,772). In die Reserveränge kamen Harriet Kraft (Krefelder RFV) mit Lord Limerick (63,333) und Nicole Louven (RSV Krefeld) mit Dancing Devil (63,246) auf den Rängen acht und neun.
Mit Michael Jung war der Vielseitigkeits-Olympiasieger zu Gast. Er verfolgte die Springen seiner erfolgreichen Freundin Faye Füllgraebe (RSV Gut in den Höfen), die mit dem Krefelder RFV eng verbunden ist. Sie war Siegerin eines L-Stilspringen mit Stechen und der Abteilung eines L-Springens. Karl-Heinz Giebmanns, Reitmeister und ehemaliger Nationenpreisreiter, verfolgte insbesondere die Springen: "Es sind einige meiner Schüler dabei." Just im Moment war die Siegerehrung des Zwei-Phasen-Springens der Klasse M*, das Lea-Lotte Wiedeking (RFV Schmalbroich-Kempen) mit Why Not gewann vor seinem Schützling Isabell Weber (RV Bayer Uerdingen) auf Grazjella mit abwurffreier Runde mit 29,10 zu 30,10 Sekunden.
