Neues Projekt für Krefeld SPD will eine Beteiligungsagentur als zentrale Ansprechstelle für die Bürger

Krefeld · #PlanG: „Neben der Verwaltung sollen dort auch Stadtwerke, Kommunalbetrieb oder die GSAK angeschlossen sein“, so Parteivorsitzender Benedikt Winzen.

 Lena Marie Wagner, Ortsvereinsvorsitzende in Fischeln, sowie Partei- und Fraktionsvorsitzender Benedikt Winzen stellten das Projekt #PlanG in der SPD-Zentrale vor. 

Lena Marie Wagner, Ortsvereinsvorsitzende in Fischeln, sowie Partei- und Fraktionsvorsitzender Benedikt Winzen stellten das Projekt #PlanG in der SPD-Zentrale vor. 

Foto: Joachim Nießen/Joachim Niessen

Die SPD will spätestens bis zum Frühjahr 2021 eine Beteiligungsagentur in Krefeld einrichten, an die sich die Bürger mit allen Problemen, Fragen und Anregungen rund um die Stadtverwaltung und ihre Töchter wenden können. „Wir wollen den Bürgern eine zentrale Anlaufstelle bieten, an die neben der Verwaltung unter anderem auch Stadtwerke, Kommunalbetrieb oder die GSAK angeschlossen sind“, so Benedikt Winzen, Fraktionsvorsitzender und kommissarischer Parteivorsitzender der SPD. Ein Ziel der neuen Agentur ist, dass sich „auch die bisher meist schweigende Mehrheit der Bürger“ bei aktuellen Stadt-Themen einbringt. „Die Kompetenz von Krefeld steckt in den Köpfen der Menschen. Deshalb müssen wir diese erreichen“, fasst Winzen die Überlegung zusammen. Er spricht von Überparteilichkeit: „Das Projekt hat nichts mit dem Wahlkampf und der Kommunalwahl zu tun.“

„#PlanG“ lautet der Arbeitstitel, unter dem die Partei seit mehreren Jahren an dem Projekt arbeitet. „Das ,G’ steht für ,gehen’ im Sinn von anfangen“, erklärt Lena Marie Wagner, Ortsvereinsvorsitzende in Fischeln, den ungewöhnlichen Namen. „Den haben wir später nicht mehr geändert.“ Die SPD hat in den vergangenen Jahren – konzeptioniert mit externer Unterstützung – eine ehrenamtliche und flächendeckende Datenerhebung im gesamten Krefelder Stadtgebiet durchgeführt, um die Wahrnehmung auf die Herausforderungen der Stadt nochmal zu schärfen und sich weiter unabhängig von gefühlten Realitäten zu machen. „Ergänzend dazu mussten typische und gewohnte Verhaltensweisen im politischen Alltag infrage gestellt werden, um dieses Ziel zu erreichen“, räumt Winzen ein. Mit einem speziellen Fragebogen suchten etwa 60 geschulte Parteimitglieder rund 800 nach einem Zufallsprinzip ausgewählte Haushalte auf, um die Bürger nach ihren Wünschen, Anregungen und Problemen zu fragen. Eigentlich hätten es 1000 werden sollen, doch Corona machte dem einen Strich durch die Rechnung. Winzen: „Wir haben zugehört und nicht versucht, politisch zu überzeugen. Auch das muss man lernen. Politik glaubt, alles zu wissen, was die Menschen umtreibt. Das stimmt nicht ganz.“

So sind es die kleinen Sachen vor Ort – wie das verblasste Piktogramm auf einem Behindertenparkplatz – welche die Menschen am meisten beschäftigen, oft fehlt allerdings der richtige Ansprechpartner in der Verwaltung. „Aber auch bei großen Bau- oder Innenstadtprojekten ist eine frühzeitige Beteiligung wichtig. Und die muss flexibel und modern sein. Bürger zu Veranstaltungen einzuladen, das bleibt ein Weg. Doch Ideen und Bedenken müssen auch schon früher geäußert werden können. Das spart Zeit und Geld.“ Für die SPD wichtige Ergebnisse der Befragung: Die (schweigende) Mehrheit der Bürger sei von Krefeld sehr angetan. Und: Die Zufriedenheit mit dem Oberbürgermeister liege bei rund 80 Prozent – rein überparteilich versteht sich.

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