Prozessauftakt in Krefeld Drogenschmuggel in Hautcreme-Tiegeln

Krefeld · Sie sollen hunderttausende Ecstasytabletten geschmuggelt haben: Drei Männer stehen jetzt in Krefeld vor Gericht. Im November hatte sie der Zoll ertappt.

 Im Landgericht hat jetzt der Prozess begonnen.

Im Landgericht hat jetzt der Prozess begonnen.

Foto: dpa/Rolf Vennenbernd

(BL) Drei Männer im Alter zwischen 32 und 36 Jahren sollen an einem groß angelegten Schmuggel von Drogen aus Europa nach Vietnam beteiligt gewesen sein. Seit gestern müssen sie sich vor dem Krefelder Landgericht verantworten. Insgesamt geht es um hunderttausende Ecstasytabletten. Die Menge variierte von sechs bis 30 Kilo und damit bis zu knapp 90 000 Tabletten pro Fahrt. Die Richterin sprach von „horrenden Mengen“. Die Staatsanwaltschaft geht von Verbrechen des bandenmäßigen Handeltreibens in neun Fällen aus.

 Die Betäubungsmittel sollen von den Angeklagten in einer Wohnung an der Rheinstraße für den Weitertransport umverpackt worden sein. Die Angeklagten sollen hierfür Kosmetik aus Tschechien erhalten haben. Aus den Dosen entfernten sie die Creme, dann legten sie das Ecstasy hinein und tarnten es mit einer Cremeschicht. Danach sollen sie die so getarnten Betäubungsmittel mit dem Auto nach Berlin gebracht haben. Von dort aus wurde die illegale Ware laut Anklage nach Vietnam verschifft. Im November griff der Zoll zu.

Einer der Verteidiger sagte, dass man wegen des frühen Geständnisses über eine Strafmilderung nachdenken könne. Außerdem seien die Angeklagten eher Kuriere als Drahtzieher gewesen. Es gebe Hintermänner, die sie für Logistik und Transport anwarben. Die Kammer ging von Freiheitsstrafen zwischen fünfeinhalb und siebeneinhalb Jahren, die Staatsanwältin von mehr als acht Jahren aus. Zwei der Angeklagten haben am ersten Verhandlungstag bereits Teilgeständnisse abgelegt. Es gibt noch weitere Verdächtige. Die Verhandlung wird fortgesetzt.

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