NGG Bäcker sind keine „hartnäckigen Weihnachtsgeld-Verweigerer“

Krefeld · Die Innung kritisiert Erklärungen der Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) und spricht von „übler Stimmungsmache.“

 Rudolf Weißert, Obermeister der  Bäcker-Innung

Rudolf Weißert, Obermeister der  Bäcker-Innung

Foto: Handwerkskammer Düsseldorf

(jon) Rudolf Weißert ist stocksauer auf die Gewerkschaft NGG Krefeld-Neuss. „Wir Bäcker sind keine ,hartnäckigen Weihnachtsgeld-Verweigerer‘. Selbstverständlich habe ich meinen Mitarbeitern auch das ihnen zustehende Weihnachtsgeld gezahlt“, sagt der Obermeister der Niederrheinischen Bäcker-Innung Krefeld-Viersen-Neuss. Die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) hatte behauptet, fast jeder zweite Beschäftigte im Krefelder Hotel- und Gastgewerbe sowie im Bäckerhandwerk habe trotz Tarifanspruch kein Weihnachtsgeld erhalten. „Das ist üble Stimmungsmache, bei der es sich wohl um eine mindestens landesweite Aktion der Gewerkschaft handelt“, so Weißert. Im Internet finden sich nahezu gleichlautende Erklärungen der NGG aus dem Kreis Olpe, Hagen, Düsseldorf oder dem Kreis Lippe. „Offenbar eine Muster-Meldung der Gewerkschaft, bei der jeweils lediglich die Ortsnamen und die Zahl der Beschäftigten verändert worden sind. So wird ein ganzes Handwerk an den Pranger gestellt – das grenzt an üble Nachrede“, erklärt Weißert.

 Marc Peters, Geschäftsführer der Kreishandwerkerschaft 

Marc Peters, Geschäftsführer der Kreishandwerkerschaft 

Foto: Kreishandwerkerschaft Niederrhein

Die unbegründete Pauschalver­urteilung ärgert auch Marc Peters, Geschäftsführer der Kreishandwerkerschaft Niederrhein. „Die Behauptung der Gewerkschaft stimmt nicht. Mir ist aktuell kein Fall bekannt, wo ein Mitglied der Niederrheinischen Bäcker-Innung von einem Arbeitnehmer auf Zahlung von Weihnachtsgeld in Anspruch genommen würde“, sagt der Jurist. Die Zahlung von Weihnachtsgeld – je nach Dauer der Betriebszugehörigkeit stehe den Beschäftigten zwischen 250 und 550 Euro zu – sei im Manteltarifvertrag für das Bäckerhandwerk allgemeinverbindlich festgelegt, und daran hielten sich die Innungsfachbetriebe auch.

Weißert und Peters kritisieren außerdem, dass die NGG völlig undifferenziert die Zahl der Arbeitnehmer im Gastgewerbe und im Bäckerhandwerk in einen Topf geworfen habe. „Die Gewerkschaft spricht von 5100 Beschäftigten in Krefeld. Im Bäckerhandwerk dürfte es in der Region, also in Krefeld, dem Kreis Viersen und im Rhein-Kreis Neuss, höchstens 1500 Beschäftigte geben“, sagen der Innungs-Obermeister und der Geschäftsführer der Kreishandwerkerschaft.

(jon)
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