Interview mit einem Arbeiterpriester Gespräch mit einem Arbeiterpriester

Krefeld · Albert Koolen ist „Arbeiterpriester“: Er ist geweihter Priester, verdient seinen Lebensunterhalt aber als Arbeiter. Wir sprachen mit ihm.

 Arbeiterpriester wie Albert Koolen sind geweihte Priester, leben zölibatär, arbeiten aber für ihren Lebensunterhalt nicht in einer Gemeinde, sondern mit anderen Arbeitnehmern in einfachen Tätigkeiten.

Arbeiterpriester wie Albert Koolen sind geweihte Priester, leben zölibatär, arbeiten aber für ihren Lebensunterhalt nicht in einer Gemeinde, sondern mit anderen Arbeitnehmern in einfachen Tätigkeiten.

Foto: Lammertz, Thomas (lamm)

„Arbeiterpriester“ ist zunächst keine Metapher für einen Herz-Jesu-Marxisten, einen Theologen, dessen Herz links schlägt, sondern ein Begriff für eine kirchlich akzeptierte Lebensform, auch: eine Form der Verkündigung. Arbeiterpriester sind geweihte Priester, leben zölibatär, arbeiten aber für ihren Lebensunterhalt nicht in einer Gemeinde, sondern mit anderen Arbeitnehmern in einfachen Tätigkeiten. Das Ideal lautet: mit den Menschen. Albert Koolen, Jahrgang 1960, ist so ein Arbeiterpriester. Er hat Theologie studiert und seitdem in allen möglichen Stellen gearbeitet, unter anderem in einer Krefelder Textilfabrik. Koolen stammt aus Aachen und ist eines von drei Kindern einer Lehrerfamilie. Er hat von 1978 bis 1983 in Frankfurt an St.Georgen und in Brüssel Theologie studiert. Seit 1987 lebt er als Arbeiterpriester in Krefeld. Zurzeit arbeitet er in einem Servicebetrieb am Düsseldorfer Flughafen, der die Rückgabe von Leihautos abwickelt; die Autos werden gereinigt und wieder bereitgestellt. Viele seiner Kollegen sind keine Deutsche und arbeiten hart am Mindestlohn. In Deutschland treffen sich zweimal im Jahr etwa zwei Dutzend katholische und evangelische Christinnen und Christen, die sich „Arbeitergeschwister“ nennen. Wir sprachen mit Koolen über sein Leben.