Verkehrsstatistik 2019 100 Kinderunfälle auf Krefelds Straßen

Krefeld · Die Zahl der Verkehrsunfälle in Krefelds ist im vergangenen Jahr auf 9112 gestiegen. Die Zahl der im Straßenverkehr verletzten Kinder ist von 73 auf 100 gestiegen. Ein Zuwachs von 37 Prozent“, so Polizeirätin Verena Fischer.

 Polizeirätin Verena Fischer, Leiterin der Direktion Verkehr, und Polizeidirektor Dietmar Maus, kommissarischer Leiter der Behörde

Polizeirätin Verena Fischer, Leiterin der Direktion Verkehr, und Polizeidirektor Dietmar Maus, kommissarischer Leiter der Behörde

Foto: dpa/Nicolas Armer

Die Zahl der Verkehrsunfälle in Krefelds ist im vergangenen Jahr auf 9112 gestiegen. Das sind 433 mehr als in 2018. In 8360 Fällen blieb es bei Sachschäden. Bei 752 Unfällen wurden 898 Menschen verletzt, 55 Unfälle mit Verletzten mehr als 2018, die Zahl der Verletzten stieg um 66. Vier Personen starben auf den Straßen der Seidenstadt. „Die Zahl der im Straßenverkehr verletzten Kinder ist von 73 auf 100 gestiegen. Ein Zuwachs von 37 Prozent“, so Polizeirätin Verena Fischer, Leiterin der Direktion Verkehr, bei der Präsentation der Zahlen für 2019. Bei den Senioren stieg die Zahl der Verletzten von 110 auf 146. 33 Prozent mehr als im Vorjahr.

„Diese Jahresbilanz zeigt: Kinder und Senioren bedürfen auch weiterhin der verstärkten Aufmerksamkeit der Polizei. In Krefeld sollen sich alle Bürger im Straßenverkehr sicher bewegen können. Das ist und bleibt unser Ziel“, so Polizeidirektor Dietmar Maus, kommissarischer Chef der Polizeibehörde. 898 Personen wurden bei Unfällen im Straßenverkehr verletzt. „Davon waren 515 Personen im Alter zwischen 25 und 64 Jahren, in dieser Altersgruppe gab es einen leichten Anstieg“, erklärt Fischer.

Besondere Aufmerksamkeit der Polizei erfordert die Entwicklung bei den motorisierten Zweirad-Unfällen mit 95 Verletzten. „Mehr Pedelecs und Elektrokleinstfahrzeuge wie E-Scooter auf den Straßen bedeuten mehr mögliche Unfallverletzte“, betont Fischer. „Die Antwort lautet: Kontrolle und Prävention.“ Allein im vergangenen Jahr fanden 34 Schwerpunkteinsätze (Drogen, Fußgänger/Radfahrer und Ablenkung) statt. Dabei wurden 1454 Verstöße geahndet.

Weiterhin im Fokus der polizeilichen Ermittlungsarbeit der Direktion Verkehr stehen die Verkehrsunfallfluchten. „Eine Unfallflucht ist eine Straftat und kein Kavaliersdelikt“, betont die Polizeirätin noch einmal ausdrücklich. Die Fallzahl stieg von 1835 auf 1995. Die Behörde verfolgt alle Ermittlungsansätze und setzt dabei verstärkt auf Zeugenhinweise. Positiv ist der Rückgang bei Verkehrsunfallfluchten mit Personenschaden von 85 auf 76. Die Aufklärungsquote liegt bei 62 Prozent (2018: 75 Prozent). „Die Aufklärung gestaltet sich schwierig“, sagt Maus. „Die Gründe dafür sind vielfältig, zum Beispiel weil es keine Zeugen gibt. In vielen Fällen wird der Schaden erst später entdeckt, was dazu führt, dass der Tatort nicht bekannt ist und Ermittlungen nahezu unmöglich sind.“ Der Bezirksdienst und die Direktion Verkehr haben zahlreiche Aktionen durchgeführt, um die Bürger zu motivieren, einen Unfall zu melden. Insgesamt wurden 10.000 spezielle Hinweiskarten im Stadtgebiet verteilt.

Falsches Abbiegen bleibt weiterhin die häufigste Unfallursache (311 Fälle) und ist für ein Drittel aller Verkehrsunfälle mit Verletzten in Krefeld verantwortlich. Bei 24 Prozent war die Missachtung der Vorfahrt Ursache. Zahlreiche präventive Aktivitäten zur Verkehrssicherheit waren für die Polizei auch 2019 ein Thema. Bei 23 Aktionen zur Gefahrenquelle „Toter Winkel“ vermittelten Experten, wie sich Schüler mit ihrem Fahrrad richtig im Umfeld von Lkw und Bussen verhalten.

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