Spielewochenende bei der Rhine Side Krefeld Das Wochenende der Spiele

Krefeld · Die Rhine Side „Werft 765“ wird zum Spiele-Dorado. Interessierte können dort open air Brett- und Schachspiele ausprobieren. Am Freitag, 9. Juli, geht es am Rheinufer los.

 Marijana Sipus ist leidenschaftliche Spielesammlerin und stattet mit dem Club der „Spiele-Verrückten“ und dem Schachclub Uerdingen das Wochenende aus

Marijana Sipus ist leidenschaftliche Spielesammlerin und stattet mit dem Club der „Spiele-Verrückten“ und dem Schachclub Uerdingen das Wochenende aus

Foto: Lammertz, Thomas (lamm)

„Verrückt“ ist für Marijana Sipus keine Beleidigung. Die Krefelderin ist verrückt nach Brettspielen und logischerweise hat sie mit Gleichgesinnten den Spielclub „Die Brettspiel-Verrückten Krefeld“ gegründet. „Spielen ist wichtig, weil Menschen zusammenkommen, eine gute Zeit haben und schwierige Dinge einmal vergessen können“, sagt sie. Und genau das sollen sie. Gemeinsam mit dem Stadtmarketing Krefeld lädt der Club zu einem großen Brettspiel- und Schach-Wochenende am Uerdinger Rheinufer ein.

Von Freitag, 9. Juli, 11 Uhr, bis zum Sonntagnachmittag können Interessierte im Rahmen der Rhine Side Spiele ausprobieren, neu entdecken oder auch mit anderen die eigenen Spiele mitbringen. 30 Biergarten-Garnituren stehen parat – und auch das  überdimensionale Schachspiel im Werft-Aktionsbereich.

Die Auswahl an Spielen wird groß sein, die Clubmitglieder bringen einen reichen Posten mit, und auch der Schachclub Uerdingen hat Bretter und Figuren dabei. Gegen ein Pfand können die Spiele vor Ort ausgeliehen werden. „Das ist eine gute Gelegenheit, Neues auszuprobieren, denn wir erklären gerne auch die Anleitungen, so dass jeder direkt loslegen kann“, sagt Marijana Sipus.

Die Klassiker wie „Monopoly“, „Malefiz“ und „Mensch ärgere dich nicht“ werden immer noch gespielt, aber den meisten genügt es nicht mehr, aufs Würfelglück zu hoffen. Die Verkaufszahlen belegen, dass Strategiespiele immer mehr Fans finden. „Wir haben vom Kartenspiel übers Familienspiel bis zum Expertenspiel alles dabei“, sagt Marijana Sipus. Also von den bekannten „Siedlern von Catan“ bis zum ausgetüftelten „Spirit Island“, das die Spieler  über Stunden beschäftigt.

Marijana Sipus  hat in ihrer eigenen Sammlung mehr als 400 Spiele, und weil sie sich immer wieder auch für Neuerscheinungen und Entdeckungen begeistert, muss sie hin und wieder aussortieren. „Es fällt vielen schwer, sich von dem zu trennen, mit dem man Erinnerungen an schöne Stunden verbindet – mir auch“, sagt sie. „Aber das tut nicht nur der Wohnung gut, sondern auch der Seele.“ Manche Spiele sind Begleiter in bestimmten Lebensphasen und haben irgendwann ihren Reiz verloren.  „Was man zwei Jahre nicht mehr angefasst hat, kann man aussortieren.“ Das kann dann andere Leute glücklich machen.

Corona hat viele Familien wieder an den Spieltisch gebracht. Die Brettspiele haben einen neuen Reiz bekommen, wenn Homeoffice und -schooling die digitale Lust an Konsolespielen dämpften. „Wenn man gemeinsam spielt, kann man sich nahe sein und zusammen etwas Schönes erleben. Wir sind soziale Wesen und brauchen das. Bei manchen Spielen haben wir uns richtig Bauchmuskeln angelacht.“

Der Spieleclub trifft sich in normalen Zeiten alle 14 Tage im Kulturpunkt der Friedenskirche am Luisenplatz. In Corona-Zeiten geht das nicht, „wir sind dann je nach den Möglichkeiten auf private Räume ausgewichen, aber hoffen, dass wir bald wieder zurückkehren. Da sind dann auch Mitspieler willkommen“, sagt Marijana Sipus, die vor fünf Jahren auch das Aktionswochenende „Stadt Land Spielt!“ nach Krefeld geholt hat, ein Projekt in etwa 150 Städten in deutschsprachigen Ländern, an dem Menschen sich zum gemeinsamen Spiel treffen.

Übrigens: Wer am Wochenende am Rheinufer auf den Geschmack kommt, der kann viele Spiele auch kaufen – entweder original verpackt oder in gutem, gebrauchten Zustand für kleines Geld. „Wir brauchen eigentlich nur gutes Wetter, denn wir haben keinerlei Schutzmöglichkeit. Wenn es regnet, verderben die Spiele. Aber selbst wenn ein Tag ins Wasser fallen sollte, finden die anderen statt, wenn es möglich ist.“

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