Weiträumige Sperrungen in Gewerbegebiet Großbrand in Krefeld – vierköpfige Familie verletzt

Update | Krefeld · Ausnahmezustand im Gewerbegebiet Hafelsstraße. Gestern Vormittag brannte die Lagerhalle eines Glasunternehmens. Eine Familie musste ins Krankenhaus gebracht werden. Anwohner wurden mit Sirenen und Nina-App gewarnt.

Feuer Krefeld: Großbrand mit großer Rauchwolke – mehrere Verletzte
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Großbrand in Krefeld – mehrere Verletzte

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Foto: dpa/Alex Forstreuter

Eine dicke, schwarze Rauchschwade zog gestern vormittag über Oppum und Linn bis nach Uerdingen. Ausgelöst wurde sie durch den Brand einer Lagerhalle im Gewerbegebiet Hafelsstraße. Die Feuerwehr war mit über 110 Einsatzkräften vor Ort. Per Sirenen und Nina-Warnapp wurde die Bevölkerung vor dem möglicherweise gesundheitsgefährdenden Rauch gewarnt. Zwei Erwachsene und zwei Kinder mussten mit Verdacht auf Rauchvergiftung ins Krankenhaus gebracht werden.

Über dieses Thema berichten wir auch in unserem Nachrichten-Podcast Aufwacher.

Die Situation vor Ort war kritisch, da sich genau gegenüber des brennenden Gebäudes eine Tankstelle befindet, die von der Polizei schnellstmöglich gesichert wurde. Ebenfalls im Umfeld des Großbrandes liegt das Warenhaus „Globus“ und direkt neben der betroffenen Lagerhalle der große Küchenausstatter „Küchen aktuell“. Nicht weit entfernt gibt es außerdem ein Einkaufsgebiet mit Tierarztpraxis. Entsprechend angespannt war die Lage vor Ort, die die über 110 Einsatzkräfte vor Herausforderungen stellte. Wie Feuerwehr-Sprecher Christoph Manten  angab, konnte nur von außen gelöscht werden, da die Lagerhalle des Glasunternehmens einzustürzen drohte. Im Laufe der Löscharbeiten brach denn auch ein Teil des Daches ein. Ein Statiker muss nun entscheiden, ob die Halle überhaupt noch einmal betreten werden kann.

Feuerwehr-Sprecher Manten bezeichnete den Großbrand als einen der größten der vergangenen Monate, wenn nicht sogar Jahre. Erst um die Mittagszeit war das Feuer unter Kontrolle. Die Löschung der Glutnester dauerte jedoch bis in die Abendstunden an. Eine Familie, die in dem Gebäude wohnt, musste mit Verdacht auf Rauchvergiftung ins Krankenhaus gebracht werden. Die Eltern und ihre Kinder wohnten in dem Gebäude. Handwerker hatten sie noch vor Eintreffen der Feuerwehr mit einem mobilen Gerüst aus dem Obergeschoss gerettet, wie der Feuerwehrsprecher berichtete.
Gegen Mittag dann die positive Nachricht: Den zwei Erwachsenen und zwei Kindern geht es den Umständen entsprechend gut.

Aufatmen konnten um kurz nach 13 Uhr auch die Bürger in Oppum und Linn. Die Warnung vor dem Rauch, der durch den Brand im Gewerbegebiet ausgelöst worden war, wurde aufgehoben. Die umgehend durchgeführten Luftmessungen hatten keine für den menschlichen Körper schädlichen Stoffe ergeben. Allerdings berichteten Passanten von  unangenehmen Gerüchen und Atemproblemen.

Der gesamte Bereich des Oppumer Gewerbegebietes wurde von den Einsatzkräften bis zum Nachmittag weiträumig abgesperrt. Zwei Buslinien von SWK Mobil mussten umgeleitet werden. Im Einsatz waren Kräfte der Berufsfeuerwehr und der Freiwilligen Feuerwehr aus Krefeld. Außerdem wurden für mögliche weitere Einsätze die Wachen der Berufsfeuerwehr mit Kräften der Freiwilligen Feuerwehr vorsorglich besetzt.

Unterstützung bekamen die Helfer zudem durch weitere Messeinheiten aus Viersen, Mönchengladbach und Duisburg. Auch der Rettungsdienst sowie die Hilfsorganisationen des Deutschen Roten Kreuzes und des Malteser Hilfsdienstes waren vor Ort. Die Löschwasserversorgung an der Einsatzstelle wurde aus Duisburg unterstützt, die Wasserwacht Krefeld half mit ihrer Drohne. Die Polizei hat noch gestern mit den Ermittlungen zur Brandursache begonnen.

Zahlreiche Krefelder sahen dicke Rauchschwaden über ihr Wohngebiet hinwegziehen. Bis Uerdingen soll Brandgeruch in der Luft gelegen haben, gaben Anwohner in den Sozialen Netzwerken an. Was den Brand ausgelöst hat, ist nach derzeitigem Ermittlungsstand unklar.

Am Abend hat Feuerwehr Krefeld die letzten Glutnestern abgelöscht. Mit einem Bagger wurden Bauteile auseinandergezogen, um Glutnester und kleinere Brandstellen freizulegen. Auch war das Technische Hilfswerk mit insgesamt 26 Einsatzkräften vor Ort, um die Einsatzstelle großflächig auszuleuchten. Gegen 20 Uhr waren die Löschmaßnahmen abgeschlossen.

Die nächsten Stunden bleibt noch eine Brandsicherheitswache zur Kontrolle vor Ort. Die Polizei sichert die Einsatzstelle und führt Ermittlungen zur Brandursache durch.

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