Bayer Uerdingens Tischtennisspieler entsetzt Wasserschaden in vier Jahre lang renovierter Halle

Krefeld · Nach sechs Jahren konnten die Tichtennisspielerinnen und -spieler der SC Bayer 05 Uerdingen endlich wieder die Heinz-Melcher-Sporthalle nutzen, für deren Renovierung die Stadt vier Jahre benötigte. Die Freude darüber währte extrem kurz.

 Liegt schon wieder brach: die Heinz-Melcher-Sporthalle.

Liegt schon wieder brach: die Heinz-Melcher-Sporthalle.

Foto: BRAUER-Fotoagentur/Stefan Brauer

Über sechs Jahre war die Tischtennisabteilung des SC Bayer 05 Uerdingen heimatlos. Mitte November des vergangenen Jahres kehrten die Spielerinnen und Spieler endlich wieder in die Heinz-Melcher-Sporthalle zurück und freuten sich über das frisch renovierte Schmuckkästchen. Doch die Freude war nicht von langer Dauer, denn schon beim Heimspiel der Oberliga-Herren am 11. Dezember war klar, dass die Halle erneut gesperrt werden muss.

Im Sommer 2015 teilte die Stadt Krefeld Rolf Schages mit, dass die Heimspielhalle der Tischtennisabteilung des SC Bayer 05 Uerdingen ab sofort für Flüchtlinge genutzt werden müsse. Eine Woche vor dem Saisonstart musste der Abteilungsleiter aus dem Urlaub heraus alles in die Wege leiten, um den Trainings- und Spielbetrieb irgendwie aufrecht zu erhalten. Etwas mehr als zwei Jahre waren dann die Flüchtlinge in der Halle. Nach dieser Zeit war eine Komplettrenovierung notwendig geworden. Diese zog sich über mehr als vier Jahre hin.

Am 19. November konnte das Spiel der 3. Herren des SC Bayer 05 Uerdingen gegen den TTC Lindenthal quasi als Premiere in der Heinz-Melcher-Sporthalle absolviert werden. In den Tagen davor organisierten Schages und seine fleißigen Helfer alles, um in dieser Halle wieder trainieren und spielen zu können. Selbst ein Kranwagen wurde von ihm organisiert, um die 16 jeweils rund 140 Kilogramm schweren Tischtennis-Tische in den Keller, der nur über drei Stufen zu erreichen ist, zu schaffen.

„Die renovierte Halle wurde von unseren Mitgliedern toll angenommen, sie waren begeistert. Es war schön, wieder in der eigenen Heimspielhalle zu sein, das Vereinsleben sollte damit wieder aufblühen“, berichtet Schages. Doch die Freude wich bereits Mitte Dezember. Für den 11. Dezember war rund um das Heimspiel der Oberliga-Männer gegen den TV Refrath eine kleine Eröffnungsfeier geplant. Diese wurde wegen Corona abgesagt, so dass nur das Meisterschaftsspiel stattfand. Schon damals waren die Duschen gesperrt und es zeichnete sich ab, dass die Halle dem SC Bayer 05 aufgrund eines Wasserschadens erneut einige Wochen nicht zur Verfügung stehen würde. Der Grund: Eine Rohrverbindung in der Wand im Regieraum war nicht dicht, so dass Feuchtigkeit nach unten in den Boden zog und sich ausgebreitet hat. „Allerdings hat die Stadt uns zugesichert, dass die Halle mit Beginn des Schulbetriebes wieder von uns genutzt werden kann“, berichtet Schages. „Doch nun haben wir gehört, dass die Halle bis mindestens Ende Januar gesperrt bleiben soll.“

Glück im Unglück: Bis auf die 1. Herren-Mannschaft sind die Spiele durch den Westdeutschen Tischtennisverband (WTTV) vorerst bis Ende Januar ausgesetzt. Ob die Saison in den Ligen des WTTV fortgesetzt werden, wird wohl in der letzten Januar-Woche entschieden. Das für Samstag angesetzte Oberliga-Spiel der Herren gegen den TSSV Bottrop musste kurzfristig verlegt werden.

Rund ein Viertel des Bodens der gesamten Hallenfläche sowie der Boden in den Regieräumen wurde inzwischen herausgerissen, zudem wurden Wände aufgestemmt. Der Wasserschaden muss in der erst im Herbst fertig renovierten Halle beseitigt werden, zunächst muss alles trocknen, dann der Boden neu verlegt werden. Zudem ist es extrem staubig in der Halle, so dass auch eine Grundreinigung dringend erforderlich ist. Vielleicht gelingt es der Stadt Krefeld dann auch die Umkleiden mit Bänken auszustatten, diese waren bislang noch nicht vorhanden.

„Was soll ich mich nun über die Situation aufregen, die wir nicht ändern können. Natürlich hat die erneute Sperre für ganz lange Gesichter bei unseren Mitgliedern und natürlich auch mir gesorgt. Ich will nur hoffen, dass die Stadt wirklich alle Hebel in Bewegung setzt, damit wir die Halle im Februar wirklich wieder nutzen können. Die Enttäuschung in unserer Abteilung ist nach der langen Wartezeit von mehr als sechs Jahren auf unsere Heimhalle extrem groß, zumal wir im Herbst schon viele Planungen für die Zukunft angestoßen haben, die wir nun erst einmal wieder auf Eis legen müssen“, erklärt Schages. „Wir werden uns in den nächsten Tagen sicherlich auch Szenarien überlegen müssen, was passiert, wenn es für uns doch erst einmal nicht zurück in die Heinz-Melcher-Sporthalle gehen sollte.“

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