So wird 2020 in Korschenbroich Vorsätze Digitaler, grüner, geschäftiger

Korschenbroich · Schulen, Gewerbegebiete, Klima – auch bei diesen Themen will sich die Stadt fit machen für die Zukunft.

 Der Stadt fehlen Gewerbeflächen: Im Juni 2012 erfolgte der Spatenstich für die "Glehner Heide". Die sechs Hektar große Fläche ist schon fast vergriffen. Jetzt hofft die Verwaltung durch einen Tausch auf eine Gebietserweiterung.

Der Stadt fehlen Gewerbeflächen: Im Juni 2012 erfolgte der Spatenstich für die "Glehner Heide". Die sechs Hektar große Fläche ist schon fast vergriffen. Jetzt hofft die Verwaltung durch einen Tausch auf eine Gebietserweiterung.

Foto: Reichartz,Hans-Peter (hpr)

Damit der Zug in die gewünschte Richtung fährt, müssen die Weichen frühzeitig gestellt werden. Die Stadt Korschenbroich hat das auf den folgenden Politikfeldern getan. Und dahin soll die Reise gehen:

Bildung Die interaktive Tafel als wichtiger Baustein für die Digitalisierung an den Schulen zählt hier und da schon zum Unterrichtsalltag. Doch sie wird längst noch nicht flächendeckend eingesetzt. Das soll sich jetzt ändern.  Vom kommenden Jahr bis 2022 will die Stadt den Einzug digitaler Technik vorantreiben. 2020 werden alle Schulen mit ersten mobilen Endgeräten und auch interaktiven Tafeln ausgestattet, um die Umstellung auf den Weg zu bringen. Die Gutenbergschule erhält acht, die Liedberger Grundschule vier und die Maternus-Schule zwei interaktive Tafeln. In der Hauptschule werden neun, in der Realschule 17 und im Gymnasium 27 dieser Tafeln installiert.

Für die Schüler bedeuten die mit einem Computer verbundenen Neuanschaffungen ein Ende der Kreidezeit. Die Anschaffung mobiler Endgeräte für eine netzunabhängige Daten-, Sprach- und Bildkommunikation ergänzt die Umstellung auf moderne Medien. Die zwei- und dreizügigen Grundschulen erhalten 60 und die einzügigen Grundschulen 30 Geräte. Für die Hauptschule sind 30, für die Realschule 60 und für das Gymnasium 90 Geräte vorgesehen.

Wichtigste Voraussetzung für die Digitalisierung an den Schulen ist eine Anpassung der EDV-Verkabelung. Für die Digitalisierung stehen im Haushalt 2020 bis zu 550.000 Euro bereit. Diese werden gedeckt über die Gelder aus dem Digitalpakt, der von Bundesregierung und Bundesrat zur Förderung der Digitalisierung in den allgemeinbildenden Schulen beschlossen wurde. An den Schulen soll einheitliche Hardware mit passender Managementsoftware zum Standard werden. So ist das Thema Digitalisierung für Schulen und städtische IT-Abteilung praktikabler zu handhaben.

Wirtschaft Das Angebot von kleineren Gewerbegrundstücken ab 1.000 Quadratmetern ist ein Pfund, mit dem Korschenbroich wuchern kann. Denn solche Grundstücke für mittelständische und kleinere Unternehmen werden anderenorts kaum oder gar nicht angeboten, werden aber nachgefragt. Der Aufwand sei zwar größer, lohne sich aber, findet Bürgermeister Marc Venten. Da das Gewerbegebiet Glehner Heide I vermarktet ist, soll 2020 die Glehner Heide II nach gleichem Konzept erschlossen werden. „Wenn sich ein interessanter Investor oder Unternehmer meldet, sind wir in der Lage, auch mehrere Grundstücke zusammenzuziehen und damit größere Flächen zur Verfügung zu stellen. Wir geben aber nicht die gesamte Fläche an ein Unternehmen, wie es andernorts vielfach praktiziert wird“, betont Venten.

Das Gebiet der Glehner Heide II gehört der Wirtschaftsförderungs- und Entwicklungsgesellschaft der Stadt. Sie wird es auch vermarkten. 2020 beginnt auch die Planung für die Erschließung neuer Flächen in mehreren Stadtteilen, darunter die Projekte Schelsener Straße, Carbonne Straße und Körschgensweide. Die Grundstücke werden aber vermutlich nicht vor 2021 vermarktet. Venten: „Ein Planungsverfahren nimmt viel Zeit in Anspruch. Priorität hat die Glehner Heide II.“

Klima Bei vielen Entscheidungen des nächsten Jahres ist der Klimaschutz zentrales Thema. Das gilt auch für das Entsiegelungspro-gramm zur Unterstützung von mehr Grün, um dem Trend zum Schotter-garten entgegenzuwirken. Mehr Grün kommt den Insekten zugute, minimiert die Bildung von Hitzeinseln. Natürliche Böden entlasten den Kanal und verringern damit die Hochwassergefahr. Wer Beton-, Kies- der Schottergärten entsiegelt, kann einen Zuschuss der Stadt beantragen. Die Initiative soll Anreize schaffen. „Das Programm gilt nicht nur für Vorgärten, sondern auch für die Renaturierung anderer Grünflächen. Das Vorhaben muss freiwillig sein und nicht ohnehin eine Auflage sein“, erklärt Venten.

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