Pfarrgemeinde in Korschenbroich An Pfingsten soll St. Andreas wieder läuten

Korschenbroich · Die umfangreichen Sanierungsarbeiten am Turm der Pfarrkirche St. Andreas werden voraussichtlich zum Schützenfest beendet sein.

 Der Turm der Pfarrkirche St. Andreas wird wohl noch bis Pfingsten 2019 eingerüstet bleiben.

Der Turm der Pfarrkirche St. Andreas wird wohl noch bis Pfingsten 2019 eingerüstet bleiben.

Foto: Friedhelm Ruf

So ganz kann St. Andreas nicht schweigen. Jede Viertelstunde meldet er sich zu Wort, um die Zeit anzusagen. Aber ein volles Geläut mit allen vier Glocken darf es zurzeit nicht geben, denn der Turm wird zurzeit saniert. Die ambitionierte Zeitrechnung von Kirchenvorstand Karl Heinz Göris, kommt allerdings nicht zustande. Göris hatte im Juli vor Beginn der Bauarbeiten angekündigt, das es Ziel sei „die Arbeiten noch in diesem Jahr abzuschließen und das Gerüst spätestens vor Weihnachten abzubauen.“ Die Terminplanung sei sportlich, aber nicht unrealistisch, wenn das Wetter mitspiele, so Göris damals. Nun, das Wetter spielte durchaus mit, aber die Arbeiten am Turm erwiesen sich dann doch als zu gewaltig. „Wir haben das Mauerwerk genau untersucht“, sagte Pfarrer Marc Zimmermann. Fugen seien entfernt worden und schadhafte Steine ersetze man. Was bislang für drei Seiten des Turmes gegolten habe, gebe es nun für alle. Sie seien eingerüstet, um das Mauerwerk rundherum auszubessern.

„Im Prinzip besteht der Turm aus zwei Schalen, einer inneren und dem äußeren Mauerwerk. An einigen Stellen seien im Laufe der Zeit Hohlräume entstanden, was wohl auch dazu geführt habe, dass der Turm beim Läuten in Schwingung geriet. Nun gelte es den Turm zu stabilisieren. Dazu wird das Mauerwek durchbohrt, damit neue Anker gesetzt werden können. „Diese Bohrung ist nicht einfach“, sagte der Pfarrer. Denn letztlich wisse man nicht, was einen bei diesem Mauerwerk erwarte. Dass es zum Weihnachtsfest nichts werde mit dem großen Festgeläut aller vier Glocken, könne jeder nachvollziehe, der zum Turm blickt. Aber Marc Zimmermann ist guter Dinge, dass die für die Schützen der beiden Bruderschaften wichtigsten Tage unter einem rundum sanierten Turm der Pfarrkirche gefeiert werden können. „Unges Pengste wird der Turm fertig sein.“ Natürlich hänge das davon ab, welches Winterwetter man in diesem Jahr bekomme. „Aber unser aller Wunsch ist es, diesen Termin zu schaffen.“

Die Sanierungsarbeiten werden vom Architekturbüro Dewey/Blohm-Schröder betreut. Die voraussichtlichen Kosten liegen bei 220.000 Euro und werden zu 60 Prozent vom Bistum Aachen finanziert. Die verbleibenden 40 Prozent muss die Gemeinde zahlen. Dass der Turm saniert werden muss, war vor zwei Jahren festgestellt worden. Damals hatte der Kirchenvorstand von St. Andreas den Kirchturm mit einer Hebebühne umfahren lassen. Dabei interessierte es vor allem, ob das Mauerwerk Risse aufweist. Diese Untersuchung war notwendig geworden, nachdem man erlebt hatte, dass sich der Turm beim vollen Geläut bewegt. Bei der Untersuchung mit der Hebebühne wurde aber immerhin entdeckt, dass der Turm keine Risse aufweist.

Als dann die Zusage des Bistums kam, sich an den Kosten zu beteiligen, begannen bereits kurz darauf die Ausschreibungen. Das Bistum empfahl verschiedene Architekturbüros, von denen der Kirchenvorstand das Viersener Büro wegen seiner guten Referenzen auswählte. Dort wurde bereits festgestellt, dass der Turm stabil an seiner Stelle steht. In den nächsten Wochen wird es darum gehen, die Queranker zu ersetzen und das Mauerwerk wieder herzurichten.

Dass der Turm in Schwingung geriet, kam im Wesentlichen durch die historische Marienglocke. Sie ist die kleinste von vier Glocken, sie war es aber auch, die den Turm zum Tanzen brachte. Diese Belastung könnte auf Dauer zu Schäden führen. Also muss die kleine Glocke weiter schweigen. Das grundsätzliche Erscheinungsbild des Turms wird durch die Sanierung nicht verändert. „Wenn alles fertig ist, wird das Mauerwerk in einem schönen Glanz erstrahlen.“

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