Korschenbroicher helfen in Afrika Kinderdirekthilfe besucht Bolgatanga

Korschenbroich · Mit über 120.000 Euro wird von Korschenbroich ein Projekt für Mädchen und Jungen in Ghana unterstützt.

 Beim Abschied aus Bolgatanga mit Bischof Dr. Alfred Agyenta (5.v.l.) sowie Karl-Heinz Göris (2.v.l.), Dr. Lothar Schmitz (3.v.l.), Hiltrud Hintzen (4.v.l.), Dr. Klaus Hintzen (3. v. r.).

Beim Abschied aus Bolgatanga mit Bischof Dr. Alfred Agyenta (5.v.l.) sowie Karl-Heinz Göris (2.v.l.), Dr. Lothar Schmitz (3.v.l.), Hiltrud Hintzen (4.v.l.), Dr. Klaus Hintzen (3. v. r.).

Foto: Kinder-Direkthilfe Korschenbroich

Die Zukunft von Carolyne und Simon erschien hoffnungslos. Doch sie hatten Glück und fanden Aufnahme im Centre for Child Development (CCD) in Bolgatanga. Dort wurden sie begleitet und gefördert. Heute ist Carolyne angehende technisch medizinische Assistentin und Simon Grundschullehrer. Es sind Schicksale wie diese, die Karl-Heinz Göris und seine Mitstreiter in der Überzeugung bestärken, mit der Kinder-Hoffnung-Bolgatanga ein hervorragendes Projekt zu unterstützten. Der Vorsitzende der Kinder-Direkthilfe-Korschenbroich reiste vor kurzem mit seinem Stellvertreter Dr. Klaus Hintzen, dessen Ehefrau Hiltrud und dem Internisten Dr. Lothar Schmitz nach Ghana - auf eigene Kosten.

In Ghana wurde die kleine Delegation von den Kindern des CCD herzlich empfangen mit Tanz, Trommelspiel und einstudierten Aufführungen. Beim Empfang trafen die Gäste vom Niederrhein auf Carolyne und Simon sowie den Bischof Dr. Alfred Agyenta. Göris, der mit Stellvertreter Hintzen das CCD bereits vor drei Jahren besuchte, betont: „In den Jahren ist einiges gewachsen, auch in der Beziehung und vertrauensvollen Zusammenarbeit. Die Reise hat uns sehr gestärkt“. Das aktuelle Hilfsprojekt ähnelt in den Grundzügen dem Vorgängerprojekt in La Paz, berichtet Göris. Auch in Ghana werde Kindern geholfen, die von keiner Struktur aufgefangen werden. Vielfach sind es dem traditionellen Glauben nach sogenannte „Spirit-Childs“, die für das Unglück ihrer Familien verantwortlich gemacht werden. Das CCD betreut 120 Kinder, 25 von ihnen leben im Centre, das Hiltrud Hintzen als schlichten, doch liebevoll geführten Ort beschreibt. Die anderen Kinder sind in Familien untergebracht, die für diese Betreuung finanziell unterstützt werden. „Uns überzeugt, dass hier zu Ende gedacht wird. Die Kinder werden nicht nur aufgenommen, sondern bis zu dem Punkt geführt, dass ein Leben gelingen kann. Langfristiges Ziel ist zudem die Reintegration von Kindern und Jugendlichen in Familien“, berichtet Göris. Schmitz lobt das CCD als „Sprungbett“ für die Kinder.

Das Centre erstellt jedes Jahr einen Haushaltsplan für das Missionswerk Aachen. Bei besonderen Projekten stimmen das Missionswerk und die Kinder-Direkthilfe zu. Angedacht sind zurzeit Räumlichkeiten für sogenannte „Drop-in-Kinder“, die für eine Nacht ein Bett und eine warme Mahlzeit brauchen. „Es wäre schön, wenn wir das in ein oder zwei Jahren umsetzen könnten“, sagt Göris. Die Kinder-Direkthilfe wirbt um neue Unterstützer, um auf Dauer verlässliche Hilfe bieten zu können.

Mit einem überschaubaren Stab von insgesamt 25 Mitgliedern gelingt es, das CCD jährlich mit mehr als 120.000 Euro im Jahr zu unterstützen. Hilfreich ist hierbei die Verwurzelung mit den beiden Bruderschaften St. Katharina und St. Sebastianus. Die bekannte Pfingsttombola zum Schützenfest ist eine der wichtigen Spendenquellen und gehört zum Werbefeldzug. Händler wie auch Mitglieder stiften attraktive Gewinne.

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