Rheinpegel steigt stark an Zwei Tote nach Hochwasser in Köln - Retter geraten bei Einsatz selbst in Not

Köln · In Köln sind zwei Menschen tot in ihren mit Wasser vollgelaufenen Kellern entdeckt worden. Zwei Feuerwehrleute sind bei einer Rettungsaktion in Erftstadt selbst in die Fluten geraten.

Köln:  Starkregen und steigender Rheinpegel
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Starkregen und steigender Rheinpegel in Köln

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Foto: dpa/Oliver Berg

„In beiden Fällen hat die Polizei Ermittlungen zur genauen Todesursache aufgenommen“, erklärten die Ermittler. Die Leiche der 72 Jahre alten Frau war kurz nach 21.30 Uhr, die des 54-jährigen Bewohners eines Einfamilienhauses kurz vor Mitternacht gefunden worden. Ein Notfallseelsorger betreue die Angehörigen der Verstorbenen vor Ort. Insgesamt gibt es in der Region mindestens 20 Tote: Neben zwei Opfern in Köln seien in Euskirchen 15 und aus Rheinbach drei Tote gemeldet worden, teilte die Polizei am Donnerstagnachmittag mit.

Fast 3000 Einsätze seit Mittwoch

„Die haupt- und ehrenamtlichen Rettungskräfte haben seit gestern 2.907 Einsätze absolviert, rund 1.000 sind noch offen“, teilte die Feuerwehr Köln am Donnerstagabend mit. Die Lage in der Stadt entspanne sich zusehends, im Umland gehe es aber noch weiter.

Zwei Feuerwehrleute gerieten zudem bei einem Rettungseinsatz selbst in Not, als sie zwei Personen in Erftstadt aus dem Wasser retten wollten. Alle vier konnten sich aber an Treibgut und Ästen festhalten. Strömungsretter konnten die in Not geratenen mit einem Hubschrauber und Rettungsbooten schließlich erreichen. Ein Feuerwehrmann wurde dabei leicht verletzt.

Bahnverkehr in Köln betroffen

Nach Angaben der Deutschen Bahn vom Donnerstag ist die wichtige Fernverkehrsstrecke Köln-Düsseldorf-Essen-Dortmund nur mit "erheblichen Einschränkungen" befahrbar. Der internationale Fernverkehr zwischen Köln und Brüssel ist unterbrochen. Derzeit nicht befahrbar ist demnach zudem der Abschnitt Köln-Wuppertal-Hagen-Dortmund, ebenso wie die Strecke Köln-Koblenz über den Bonner Hauptbahnhof. Der Abschnitt Köln-Koblenz über Bonn-Beuel auf der rechten Rheinseite sei hingegen befahrbar, hier komme es aber "zu Verspätungen mit Haltausfällen".

Durch die extremen Regenmengen steigt auch der Pegel des Rheins derzeit stark an. Die Stadtentwässerungsbetriebe Köln rechnen am Wochenende mit einem Höchststand von 9 Metern, Am Donnerstagmorgen um 8.30 Uhr stand der Pegel bereits bei 6,56 Metern.

 Der Rhein in Köln könnte am Wochenende einen Höchstsand von neun Metern erreichen.

Der Rhein in Köln könnte am Wochenende einen Höchstsand von neun Metern erreichen.

Foto: dpa/Oliver Berg

Die Feuerwehr Köln hat ein Gefahrentelefon eingerichtet. Bei vollgelaufenen Kellern oder Wohnungen können sich Anwohner an die 0800 221 0001 wenden. Damit soll der Notruf für medizinische Notfälle freigehalten werden.

(dpa/bsch)
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