Starkregen und Unwetter in NRW Rheinpromenade in Köln überschwemmt – 180 Unwetter-Einsätze

Köln · Kräftige Regenfälle sorgen auch in Köln für einen Dauereinsatz der Feuerwehr. Der Wasserstand des Rheins ist erneut deutlich gesteigen. Der Starkregen hält auch am Mittwoch an.

Köln:  Starkregen und steigender Rheinpegel
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Starkregen und steigender Rheinpegel in Köln

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Foto: dpa/Oliver Berg

Der kräftige Regen hat in Köln für 180 unwetterbedingte Einsätze der Feuerwehr gesorgt: Am frühen Mittwochmittag mussten die Rettungskräfte ein Auto aus der Unterführung am Maarweg ziehen, die mit Wasser vollgelaufen war. Außerdem lässt der Dauerregen den Rhein weiter steigen.

Der Pegelstand lag in Köln am Mittwochmorgen bei 5,47 Metern - mit langsam steigender Tendenz, wie eine Sprecherin der Stadtentwässerungsbetriebe sagte. Für Donnerstagmorgen erwarte man 5,70 Meter. Experten des Landesumweltamts erwarten angesichts der vorhergesagten Regenmengen Hochwasserlagen in zahlreichen Gewässern Nordrhein-Westfalens.

„In Teilen des Rheineinzugsgebiets ist Dauerregen vorhergesagt.“ Voraussichtlich am Freitagmorgen würden die sieben Meter überschritten. „Und am Wochenende können wir zum jetzigen Zeitpunkt die acht Meter nicht ausschließen“, sagte die Sprecherin.

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Foto: dpa/Dieter Menne

Der Hydrologe Jan Böhme vom Wasserstraßen- und Schifffahrtsamt Rhein sagte, für den Bereich Bonn bis Köln seien Schifffahrtseinschränkungen nicht auszuschließen. Die Marke dafür liege bei 8,30 Metern. Der Scheitel des Hochwassers werde für Anfang nächster Woche erwartet.

Die automatisch erstellte Zehn-Tages-Vorhersage der WSW rechnete mit der Überschreitung der Hochwassermarke I am Donnerstag oder Freitag und einem weiteren Anstieg bis Montag, den 19. Juli.

Auch anderswo wird Hochwasser erwartet. „Wir rechnen damit, dass nicht nur die kleineren Gewässer, sondern auch die größeren ab Mittwoch beginnen, Warnwerte zu überschreiten“, sagte der Leiter des Hochwasserinformationsdienstes des Landesamtes für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz (Lanuv), Bernd Mehlig, in Duisburg.

Als Beispiele nannte er die Rur, die Erft und die Sieg. „Wir sprechen nicht nur von erhöhtem Wasserständen“, so Mehlig weiter. Aufgrund der angekündigten Wassermengen könne es eine ernstzunehmende Situation werden. „Wir gucken mit Aufmerksamkeit hin.“

Das wetterbestimmende Tiefdruckgebiet sei sehr lagestabil. In solch einer Ausprägung sei dies eher selten. „In den letzten 15 Jahren gab es das nicht.“ Auch die Regenmengen hält er für ungewöhnlich: „Derart großflächige Niederschlagsmengen hatten wir in Nordrhein-Westfalen zuletzt 2010 im Münsterland und 2007 an der Ruhr.“

(siev/top/dpa)
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