Bunt, süß, gefährlich Experten warnen vor sogenannten Vapes

Kreis Kleve · Die bei Jugendlichen beliebten Einweg-E-Zigaretten sind bunt und süß, ihre Gefahren für Gesundheit und Umwelt werden häufig unterschätzt. Zum Weltnichtrauchertag macht die Caritas Kleve auf die Probleme aufmerksam.

 Vapes sind bunt, süß und im Trend, doch zum Weltnichtrauchertag warnt die Caritas Kleve vor den häufig unterschätzten Gefahren der Einweg-E-Zigaretten.

Vapes sind bunt, süß und im Trend, doch zum Weltnichtrauchertag warnt die Caritas Kleve vor den häufig unterschätzten Gefahren der Einweg-E-Zigaretten.

Foto: dpa/Moritz Frankenberg

Zum Weltnichtrauchertag am 31. Mai macht die Fachstelle für Suchtvorbeugung im Kreis Kleve Faktencheck zu einem Trend unter Jugendlichen: Vapes. Die Einweg-E-Zigaretten sind bunt, es gibt sie in verschiedenen Geschmacksrichtungen und sie sind im Supermarkt, an der Tankstelle oder online zu kaufen und kosten rund zehn Euro das Stück. Obwohl die Einweg-E-Zigaretten eigentlich erst ab 18 Jahren freigegeben sind, liegen sie schon bei Schülern und jungen Erwachsenen voll im Trend – „auch weil sie oftmals nicht um ihre Gefahren wissen“, heißt es in der Pressemitteilung des Caritasverbandes Kleve.

Was genau verbirgt sich hinter den Vapes? „Eine Vape ist eine Einweg-E-Zigarette. Sie enthält keinen Tabak, sondern eine nikotinhaltige Flüssigkeit – auch Liquid genannt. Beim Rauchen wird diese Flüssigkeit über ein batteriebetriebenes Heizelement erwärmt und verdampft“, erklärt die Fachstelle für Suchtprävention im Kreis Kleve. Auf die Frage, ob Vapes gesund sind, haben Leonie Lamers und Jennifer Dellnitz von der Fachstelle für Suchtvorbeugung im Kreis Kleve eine klare Antwort: „Nein“. Immer wieder falle und Mitarbeitern der Caritas Kleve auf, dass Schüler „nicht um die Gefahren der Einweg-E-Zigaretten wissen“.

Woran liegt es, dass Vapes als harmloser eingestuft werden als andere Zigaretten? „Vapes sind oft schön bunt, in Deutschland frei verkäuflich und schmecken mitunter nach Himbeere, Vanille und Eiscreme. Leider trügen bunte Verpackung und süßlicher Geschmack. Denn neben den Aromen ist in dem Liquid auch Nikotin enthalten. Und das macht abhängig“, erklärt die Fachstelle für Suchtprävention im Kreis Kleve. „Dazu kommen die anderen gesundheitsschädlichen Inhaltsstoffe in einem Vape. Acetaldehyd und Formaldehyd zum Beispiel. Diese Substanzen reizen Haut- und Schleimhäute, sie schädigen Atemwege und gelten als krebserregend. Es gibt auch nikotinfreie Varianten. Bei diesen müssen die Hersteller aber noch nicht einmal angeben, was drinsteckt.“

Sind Vapes zumindest besser als normale Zigaretten? „Nicht wirklich“, sagt die Caritas Kleve. „Vapes enthalten zwar weniger Schadstoffe als Zigaretten. Weil der Dampf aber viel kälter ist, kann er besonders intensiv von der Lunge aufgenommen werden. Gut zu wissen auch: Eine E-Zigarette entspricht etwa 16 bis 20 mg Nikotin. Und das sind etwa zwei Schachteln Zigaretten. Experten sagen deshalb auch: Wer Vapes raucht, fängt dreimal so wahrscheinlich an, richtige Zigaretten zu rauchen.“

Altersfreigabe Erlaubt sind Vapes erst ab einem Alter von 18 Jahren. Wie bei anderen Tabakwaren und nikotinhaltigen Erzeugnissen gilt auch hier das Jugendschutzgesetz. Die Realität sieht jedoch anders aus: „Weil sie so schön bunt aussehen und fruchtig schmecken, greifen immer mehr Kinder und Jugendliche zur Einweg-E-Zigarette. In Zahlen: In Deutschland hat sich im vergangenen Jahr der Konsum von 0,5 auf 2,5 bei den 14- bis 17-Jährigen und von 2,4 auf 4,0 bei den 18- bis 24-Jährigen erhöht“, erklärt die Fachstelle für Suchtprävention im Kreis Kleve.

Schädlich für die Umwelt Auch aus Umweltschutzaspekten seien Vapes problematisch: „Einweg-E-Zigaretten sind aufgrund der Lithium-Ionen-Akkus Elektroschrott und müssen fachgerecht entsorgt werden. Sie haben im Hausmüll, vor allem aber in der Umwelt nichts zu suchen.“

Gefährliche Fakes Ein weiteres Problem: „Wie bei vielen anderen Produkten gibt es auch bei Einweg-Zigaretten Originale und Nachmachungen. Die Fakes können gefährlich sein, denn sie entsprechen oft nicht den EU-Richtlinien, können explodieren oder großen gesundheitlichen Schaden verursachen. Wer Vapes raucht, sollte also genau prüfen, um was für ein Produkt es sich handelt.“

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