Lokalsport Gänsehaut: 1. FC zurück in der Oberliga

Kleve · Landesliga, Gruppe 2: 1. FC Kleve -FSV Duisburg 4:0 (3:0). Mit einem überzeugenden Sieg machen die Rot-Blauen den langersehnten Aufstieg in die Oberliga perfekt. "Ich habe noch nie eine so souveräne Saison gesehen", sagt Kreß.

Spieler und Fans jubeln nach dem Aufstieg
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Es ist vollbracht: Nach sechs langen Jahren in der Landesliga steigt der 1. FC Kleve in die Oberliga auf. 70 Tore und 73 Punkte aus 30 Spielen bringen den Schwanenstädtern schon vier Spieltage vor Schluss die Meisterschaft.

"Das ist einfach eine überragende Mannschaft, auf die ich super stolz bin. Wir haben alle Gänsehaut und müssen es erst einmal einige Tage sacken lassen", sagte FC-Übungsleiter Umut Akpinar. Knapp 1000 Zuschauer feierten mit der FC-Elf den 4:0-Sieg über den ersten Verfolger.

Dabei begannen die in weiß gekleideten Klever nur mäßig. Der FSV aus Duisburg eröffnete agil und kreierte in der 15. Minute nach einem Freistoß die erste Großchance: Ein Schuss aus kurzer Distanz zwang Ahmet Taner zu einer brillanten Rettung. Der Nachschuss verfehlte das Ziel nur um einen Meter. Der Spielaufbau der Klever hingegen war unkoordiniert und von hohen Bällen geprägt. "Wir haben schlecht reingefunden und waren zu passiv. Der Knoten ist erst mit dem 1:0 geplatzt", sagte Akpinar. Nach einer genialen Kopfballverlängerung von Pascal Hühner spitzelte Levon Kürkciyan den Ball in der 25. Minute sehenswert am FSV-Torhüter Ograjensek vorbei. Eine Kopfballverlängerung war es auch, die den Weg für den zweiten Treffer ebnete. Ein Freistoß von Fabio Forster verlängerte der Gäste-Verteidiger unglücklich auf den freistehenden Nedzad Dragovic, der alleinstehend hinein köpfte. Trotz des Rückstands zeigte sich die Elf von Denis Tahirovic immer wieder gefährlich. So zog Bora Karadag in der 35. Minute pfeilschnell in die Mitte und schoss an den rechten Pfosten. In den Schlussminuten des ersten Durchgangs aber wurden die Bresserberg-Kicker immer dominanter. So vergab Tim Haal nach einer scharfen Hereingabe von Kürkciyan mit einem zentralen Abschluss frei vor dem Tor. Gleiches vollbrachte van Brakel nach einer Ecke mit dem Kopf. In der dritten Minute der Nachspielzeit machte es Kürkciyan besser, als er von Jan-Luca Geurtz im Strafraum bedient wurde und den Torwart geschickt zum 3:0 überwand.

"Ich habe den Jungs in der Pause gesagt, dass nun der Sack zu ist. Danach mussten wir nur noch den Knoten draufmachen", sagte Akpinar. Doch auch nach dem Wechsel zeigte sich Duisburg ambitioniert. Ein Versuch aus der zweiten Reihe parierte Taner kurz nach Wiederanpfiff, der Nachschuss aus zwei Metern ging nur knapp vorbei. So begleitete den FSV in diesem Spiel ein großes Maß an Pech: "Wir hatten das Spiel anfangs im Griff. Ein Stellungsfehler bringt uns dann das 0:1. Wenn du bei so einem Spiel zurückliegst, wird es super schwer, da Kleve hier unbedingt aufsteigen wollte. Wir hätten einfach unsere Chancen nutzen müssen", sagte Tahirovic. Mit zunehmender Spieldauer aber steckte sein Team auf und überließ Kleve nicht nur das Spielgeschehen, sondern auch zahlreiche Räume. In der 57. schickte Fabio Forster Hühner mit einem Steilpass auf den Torwart zu. Den Schuss aber parierte Ograjensek mühelos. Eine Direktabnahme von Hühner wenige Minuten danach flog über das Gehäuse. Frenetisch beklatschte der Klever Anhang auch die Rückkehr von Niklas Klein-Wiele. Den Schlusspunkt in einer mitreißenden Partie setzte Hühner in der 82. Minute, als er den Torwart aus fünf Meter Entfernung zum 4:0 sehenswert überhob.

Nach dem Schlusspfiff hielt es keinen Klever mehr auf den Rängen: Spieler, Betreuer und Anhänger lagen sich mit Freudentränen, Jubelgesängen und biergeduscht auf dem Spielfeld in den Armen. Dazu trugen die Spieler eigens angefertigte T-Shirts mit dem Aufdruck: "Einfach gemacht - Oberliga". Noch lange nach Abpfiff zelebrierten die Klever Balltreter ihren Triumph mit den Fans. So wurde der Fußballnachmittag in der Getec-Arena zu einem regelrechten Klever Volksfest. Auch Trainer Akpinar huldigten die Aufsteiger-Kicker mit "Immer wenn es brennt, dann ist er da - Umut Akpinar"-Chören. Mit einem Augenzwinkern fügte Kreß an: "Umut denkt immer nur von Spiel zu Spiel. Ich denke nur von Aufstieg zu Aufstieg." Das Team um Spielführer Fabio Forster hat Geschichte geschrieben.

(RP)
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