Bildung Realschule als Problem erkannt

Kalkar · Nun wurde der aktuelle Schulentwicklungsplan für Kalkar vorgestellt. André Bobe, der Rektor der Realschule wurde an eine andere Schule abgeordnet.

 Die Realschule Kalkar kämpft mit sinkenden Schülerzahlen.

Die Realschule Kalkar kämpft mit sinkenden Schülerzahlen.

Foto: Anja Settnik

Seit Jahren verliert die Realschule Kalkar Schüler. Von Jahr zu Jahr entschließen sich weniger Familien, Sohn oder Tochter dort anzumelden. Wer fürs Gymnasium nicht geeignet scheint und nicht zu dieser Realschule will, muss deshalb, seit es keine Hauptschule mehr gibt, die Stadt verlassen und mit dem Bus in die Umgebung fahren. Warum die Realschule, die zeitgemäß als „mint-freundliche Schule“ ausgerichtet ist, so wenig Akzeptanz erfährt, muss untersucht werden, war eine Erkenntnis des Schulausschusses, dem jetzt ein Schulentwicklungsplan vorgestellt wurde. Die Politiker wurden zudem darüber informiert, dass André Bobe nicht mehr Schulleiter der Realschule Kalkar ist. Er sei auf eigenen Wunsch versetzt beziehungsweise abgeordnet worden. In den Elternbriefen der vergangenen Monate war davon noch keine Rede gewesen. Zuletzt hatte sich Bobe auf diesem Wege coronabedingt im April geäußert, bereits im Juni hatte Konrektorin Elke Schmeer übernommen. Sie leitet die Realschule nun kommissarisch.

Das Büro Garbe aus Halle hat die Schulentwicklung in Kalkar untersucht und jetzt vorgestellt. Wichtige Grundlage: In den vergangenen Jahre wurden deutlich mehr Kinder in der Stadt geboren oder zogen zu, so dass in einigen Jahren erheblich mehr Kinder schulpflichtig werden. Gegenüber 124 Kindern im aktuellen Jahr werden es nach der Hochrechnung ab 2026 insgesamt 163 Einschulungen sein – dafür reichen die vorhandenen Klassenräume nicht aus. Und während sich um genügend Lehrer das Land kümmern muss, sind die Gebäude Sache des Schulträgers, also der Stadt. Geplant werden soll laut den Fachleuten des Büro Garbe auf Sicht mit je zwei Eingangsklassen für die dörflichen und mit drei Parallelklassen in der innerstädtischen Grundschule. Notfalls müssten bei drohender Überbelegung Container aufgestellt werden. Auch für die Inklusion und den Ganztag fehlen Räume.

Die deutlich wachsende Schülerschaft verteilt sich später auf weiterführende Schulen. Bislang bleibt nur die Hälfte in Kalkar (in diesem Jahr wechseln 43 aufs Jan-Joest-Gynasium und 34 auf die Realschule). Etwa noch einmal so viele Schüler kommen von außerhalb, vorrangig aus Uedem und Bedburg-Hau, die keine eigenen weiterführenden Schulen mehr unterhalten. Nach dem Umbau und Ringtausch der Kalkarer Schulen sei der bauliche Zustand samt technischer Ausstattung jetzt als sehr gut zu bezeichnen. Die Fraktionen beraten sich nun und wollen dann entscheiden.

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