Kreis Kleve Kurzarbeitergeld: Anfrage der Firmen hat sich verdopppelt

Kreis Kleve · Die Rezession wirkt sich immer stärker auf den heimischen Arbeitsmarkt aus. Es habe zwar keinen Einbruch gegeben, aber die übliche Frühjahrsbelebung sei ausgeblieben, sagte gestern Peter Kaul, Leiter der Arbeitsagentur Goch, zum jüngsten Monatsbericht der Arbeitsagentur. Die Zahl der Stellensuchenden hat sich im März gegenüber Februar um 141 auf 10.045 im Kreis erhöht. Die Quote stieg zwar nur leicht um 0,1 Punkte auf 6,7 Prozent. Aber im März vergangenen Jahres hatte sie nur sechs Prozent betragen.

Die Krise

Die Wirtschaftskrise trifft den Kreis Kleve bislang etwas härter als den Nachbarkreis. In Wesel verharrte die Arbeitslosenquote bei 7,5 Prozent; im vergangenen Jahr hatte sie bei 7,9 Prozent gelegen. Kaul führt diesen Unterschied darauf zurück, dass viele Beschäftigte aus dem Kreis in den Niederlanden tätig sind. Denn im Nachbarland gebe es nicht das Instrument der Kurzarbeit, um Entlassungen zu verhindern.

89 Betriebe aus dem Kreis hätten bei der Arbeitsagentur vorsorglich Kurzarbeitergeld für 1706 Beschäftigte beantragt, so der Leiter der Gocher Dienststelle. Üblicherweise werde dann auch später das Geld ausgezahlt. Die Nachfrage nach Unterstützung habe sich seit Januar verdoppelt. In Kleve hätten 14 Firmen für 320 Mitarbeiter das Kurzarbeitergeld beantragt, in Goch zwölf für 99 und in Uedem 13 Betriebe für 273 Beschäftigte.

Im Nordkreis ist die Quote der Stellensuchenden um 0,1 Punkte auf 7,5 Prozent gestiegen. Im Vorjahresmonat hatte sie 6,6 Prozent betragen. 3037 Frauen und Männer sind jetzt in Bedburg-Hau, Kalkar, Kleve und Kranenburg offiziell als Arbeitslose registriert. Bei der Arbeitsagentur Goch liegt die Quote bei 7,2 Prozent (Vorjahr 6,4 %). Im Februar war sie bei sieben Prozent. In Goch, Kevelaer, Uedem und Weeze sind Ende März 2843 Menschen als Jobsuchende gemeldet.

Lehrlinge gesucht

Trotz Wirtschaftskrise ist die Zahl der Ausbildungsstellen im Kreis Kleve nur um 2,3 Prozent gegenüber März 2008 gefallen. 884 Lehrlinge werden bislang gesucht. Kaul begründete diesen geringen Rückgang damit, dass die Firmen mit der Ausbildung junger Menschen das Grundgerüst für den Erfolg von morgen aufbauen wollen. Die Zahl der Bewerber sei auch leicht gesunken, und zwar um 2,2 Prozent auf 1276 junge Menschen. Die Zahl der gemeldeten Lehrstellen werde sich nach den Erfahrungen vergangener Jahre noch in den kommenden Monaten für den Ausbildungsbeginn nach den Sommerferien erhöhen, sagte der Leiter der Gocher Agentur.

(RP)
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