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Geiselnahme und Flucht aus der Forensik Anklage gegen Ausbrecher erwartet

Bedburg-Hau · Der kürzlich aus der LVR-Klinik Bedburg-Hau entflohene Patient sitzt noch in U-Haft.

 In diesem Gebäude der LVR-Gebäude nahmen zwei Patienten eine Geisel und sind anschließend ohne diese geflüchtet.

In diesem Gebäude der LVR-Gebäude nahmen zwei Patienten eine Geisel und sind anschließend ohne diese geflüchtet.

Foto: Markus van Offern (mvo)

Die Klever Staatsanwaltschaft ermittelt weiter gegen den kürzlich aus der LVR-Forensik in Bedburg-Hau entflohenen Patienten, der sich zurzeit in Untersuchungshaft befindet. Das teilte Oberstaatsanwalt Günter Neifer auf Anfrage mit. Neifer geht davon aus, dass es zu einer Anklage kommen wird.

Der 43-jährige Patient hatte gemeinsam mit einem 37-jährigen Patienten am Montag, 25. Mai, in der Klinik in Bedburg-Hau eine Geisel genommen und mit einem Küchenmesser bedroht. Anschließend gelang ihnen die Flucht mit dem Auto ihres Opfers, das sie unverletzt zurück ließen. In Aachen kam es am Tag darauf zu einer erneuten Geiselnahme: Auf einem Spielplatz bedrohte der 37-Jährige eine Frau mit einem Messer. Daraufhin gab die Polizei Schüsse auf den Mann ab, er wurde tödlich verletzt. Der 43-Jährige kam in Untersuchungshaft.

Wie lange diese noch andauert, konnte Staatsanwalt Neifer am Donnerstag nicht sagen. Auch was mit dem 43-Jährigen weiter passiert, stehe derzeit nicht fest. „Ob erneut die Unterbringung im Maßregelvollzug angeordnet wird und wo diese Unterbringung dann sein wird, das muss ein Gericht entscheiden“, sagte Neifer.

Sozialminister Karl-Josef Laumann hatte nach den Ereignissen davon gesprochen, dass die Flucht der beiden Straftäter die Bevölkerung in Bedburg-Hau stark verunsichern könnte. „Wir müssen höllisch aufpassen, dass uns in Bedburg-Hau nicht das Vertrauen der Bevölkerung verloren geht“, sagte der CDU-Politiker im Gesundheitsausschuss.

Laumann unterstrich, der Fall werfe auch ein Schlaglicht auf die Schwierigkeiten im Maßregelvollzug – vor allem die stark steigende Unterbringung von Straftätern mit Suchtproblemen. In der Forensik der LVR-Klinik Bedburg-Hau gibt es laut LVR insgesamt 382 Plätze. Stationär behandelt werden dort allerdings aktuell 416 Menschen. Bürgermeister Driessen und viele Lokalpolitiker fordern eine zügige Umsetzung von angekündigten Modernisierungs- und Neubaumaßnahmen.

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