Nach über 30 Jahren als Priester Pastor Manfred Babel beendet aktiven Dienst

Winnekendonk · Beim Pfingsthochamt in St. Urbanus Winnekendonk feierte der beliebte Pastor auch seinen 75. Geburtstag. Die Kirche war bis auf den letzten Platz besetzt. Seit 2012 war in Kevelaer, zuvor war er 26 Jahre lang in Weeze aktiv.

 Manfred Babel (links) war seit über 30 Jahren als Pastor aktiv, erst in Weeze, dann in Kevelaer.

Manfred Babel (links) war seit über 30 Jahren als Pastor aktiv, erst in Weeze, dann in Kevelaer.

Foto: Norbert Prümen

Pastor Manfred Babel habe „sichtbare Spuren“ hinterlassen, eine davon sei die große Zahl der Menschen, die zu diesem Gottesdienst gekommen seien. So leitete Pfarrer Andreas Poorten das Hochamt am Pfingstsonntag in St. Urbanus Winnekendonk ein. Es war ein besonderer Gottesdienst, denn an diesem Tag feierte Pastor Babel seinen 75. Geburtstag und wurde gleichzeitig offiziell aus dem aktiven Dienst der Kirchengemeinde entlassen. Die Kirche war bis auf den letzten Platz besetzt – ungewöhnlich für einen Pfingstsonntag, dies bestätigte auch die Vorsitzende des Pfarrgemeinderats, Brigitte Sensen. Manfred Babel, seit 2012 tätig in der katholischen Pfarrgemeinde St. Antonius Kevelaer, zu der auch die Kirchengemeinden von Wetten, Twisteden, Kervenheim und Winnekendonk gehören, zeigte sich sehr bewegt und geehrt über die große Zahl der Besucher. Er habe schließlich nur einen „halbrunden“ Geburtstag. „Aber Pfingsten entlastet mich“, sagte er. Pfingsten, das sei ja der Geburtstag der ganzen Kirche. Weiter betonte er, die Kirche habe eine „große Botschaft“, die es zu verkünden gelte. Er fügte an: „Es ist nicht alles gut in der Kirche, und dafür müssen wir um Vergebung bitten.“ Zum Thema Pfingsten sagte er noch, es sei wunderbar, dass der Geist des Herrn dafür gesorgt habe, dass die Menschen verschiedener Sprachen sich untereinander verstehen.

Für Babel war der Tag ebenfalls eine Schnittstelle seines Lebens, schmunzelnd nannte er die Bezeichnung „Priester im Hilfsdienst“, was bedeutet, dass er keine eigene Pfarrstelle leitete. Bevor er jedoch nach Kevelaer kam, war er 26 Jahre lang leitender Pfarrer in St. Cyriakus Weeze. Mit seinem Ausscheiden aus dem aktiven Dienst müssen die Gemeinden von St. Antonius aber nicht ganz auf seine seelsorgerische Tätigkeit verzichten. Wie es seine Kräfte erlauben, wird er weiter tätig sein.

Andreas Poorten, leitender Pfarrer von St. Antonius, hob zum Schluss des Hochamtes hervor, Babel habe nicht nur einen „Job“ gemacht, sondern sei einem „Ruf“ gefolgt. „Du hast dich unermüdlich um das Wohlergehen aller gekümmert und hast als Zeuge der Auferstehung Christi die Botschaft des Evangeliums gelebt.“ Er dankte Pastor Babel für sein großes Engagement. In diesem Moment applaudierten alle Gottesdienstbesucher deutlich und lange. Die Vorsitzende des Pfarreirates, Brigitte Sensen, gratulierte im Namen der Gemeinde und dankte Babel für seinen Einsatz. „Den Auftrag ‚Priester im Gemeindedienst‘ haben Sie wörtlich genommen und arbeiten seitdem mit all Ihren Kräften an und in unserer Gemeinde“, sagte sie.

Als sie erwähnte, dass man den Pastor oft mit einem VW Polo in unterschiedlichen Farben durch das Pfarrgebiet fahren sah, ging ein hörbares Schmunzeln durch den Kirchenraum. Sensen zählte Babels verschiedene Aktivitäten in Gremien und Vereinen auf und hob hervor, wie engagiert er sich für Kinder und Jugendliche einsetze. Im Namen des Pfarreirates überreichte sie Babel als Geschenk ein Aquarell mit allen fünf Kirchen der Gemeinde und in der Mitte Pastor Babel, unverkennbar geschäftig unterwegs und mit Aktentasche in der Hand. Nach dem Gottesdienst hatte Manfred Babel ins Pfarrheim eingeladen, wo der Gemeindeausschuss Getränke und Essen vorbereitet hatte. Das Pfarrheim war zu klein für die vielen Besucher. Dicht gedrängt warteten sie auch draußen auf ihn. Dieser kam, aber er blieb immer wieder stehen, so viele Menschen wollten mit ihm sprechen, ihm gratulieren und etwas schenken. Er nahm sich Zeit für jeden. Alle warteten geduldig, und mehrmals hörte man den Satz: „So voll war die Kirche ewig nicht.“

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