Finanzen in Kevelaer Kämmerer mahnt zur Sparsamkeit und warnt vor Panik

Ralf Püplichuisen brachte den Entwurf für den Haushalt 2020 im Rat ein. Er rechnet mit einem Minus bei den städtischen Finanzen von 643.000 Euro.

 Kevelaer muss sparen.

Kevelaer muss sparen.

Foto: dpa/Monika Skolimowska

„Wir geben mehr aus, als wir an Erträgen einnehmen und zumindest ist derzeit kein Spielraum, große Geschenke zu verteilen!“ Dies sagte der Kämmerer der Stadt Kevelaer, Ralf Püplichuisen, jetzt in der Ratssitzung bei der Einbringung des Haushaltsplans für das kommende Jahr. Für 2020 erwartet der Finanzchef eine leichte Verschlechterung der finanziellen Situation im städtischen Haushalt.

Es bestünde jedoch kein Grund zur „Panik“, sagte er. Im Einzelnen nannte er folgende Gründe dafür, dass, wie er sich ausdrückte, der „Peak“ vorbei sei und eine Wende bevorstehe: Bei den Einnahmen im Gewerbesteuerbereich rechne er mit einem Rückgang, gleichzeitig sei mit einem Anstieg der Kosten in verschiedenen Bereichen zu rechnen. Hier nannte Püplichuisen beispielsweise Betriebskostenzuschüsse, freiwillige Leistungen an freie Träger der Kindertagesstätten und steigende Kosten für Tagespflege.

Auch die Aufwendungen im Sach- und Dienstleitungsbereich seien gestiegen. Dazu gehören zum Beispiel Unterhaltungskosten für Gebäude, Bewirtschaftung von Grundstücken, Kosten für Schülerbeförderung und den Offenen Ganztag. Auch das Vermarktungskonzept für den Sole- und Pilgerpark St. Jakob werde 2020 Mehraufwendungen in Höhe von 260.000 Euro beanspruchen. Zusammenfassend bezifferte der Kämmerer das zu erwartende Defizit im Haushalt 2020 mit 643.000 Euro. Gemessen am Gesamtvolumen bei Erträgen und Aufwendungen von rund 68 Millionen Euro betrage dies aber nicht einmal ein  Prozent. Es werde mit der Ausgleichsrücklage der Stadt ausgeglichen.

Beim Thema Investitionsprogramm 2020 machte Püplichuisen eine bestimmte Position deutlich. Beim Grundstücksmanagement werde zusätzlich ein Betrag in Höhe von 2,65 Millionen Euro aufgenommen. Dieser Zusatzbetrag solle einen „Spielraum beim Ankauf von Potenzialflächen“ schaffen. Es obliege der Entscheidungen der Ratsmitglieder, wie dieser Betrag eingesetzt werde.

Als ein wichtiges strategisches Ziel der Wallfahrtsstadt bezeichnete der Kämmerer eine sozial- und umweltverträgliche Stadtentwicklung. Der Mehrbetrag könne also eingesetzt werden, um bezahlbaren Wohnraum zu schaffen und/oder für die allgemeine Weiterentwicklung des Wirtschaftsstandortes Kevelaer. Weitere geplante Investitionen zählte er auf, darunter Sanierungsmaßnahmen an verschiedenen Schulen, Neuanschaffungen für Feuerwehr, Betriebshof und Fertigstellung des Sole- und Pilgerparks.

Der Rat nahm den Haushaltsentwurf für das Jahr 2020 zur Kenntnis und verwies das Zahlenwerk zur Beratung an den Haupt- und  Finanzausschuss. Diskutiert wurde noch nicht, das ist bei der Einbringung nicht vorgesehen.

Verabschiedet werden soll der Haushalt dann später im Rat.

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