Medizin Aneurysma – Zeitbombe im Bauch

KEVELAER · Bei älteren Männern weitet sich die Bauchschlagader häufig ballonartig aus – ein Riss bedeutet akute Lebensgefahr. Krankenkassen zahlen eine schmerzlose Vorsorgeuntersuchung, um ein Bauchaorten-Aneurysma zu erkennen.

 Im Marienhospital Kevelaer werden pro Jahr etwa 90 Stentprothesen wegen Bauchaorten-Aneurysmen gesetzt.

Im Marienhospital Kevelaer werden pro Jahr etwa 90 Stentprothesen wegen Bauchaorten-Aneurysmen gesetzt.

Foto: ja/Markus van Offern

„Möglich ist diese Untersuchung in der Klinik für Gefäßchirurgie des Marienhospitals Kevelaer“, teilt Christian Weßels von der Unternehmenskommunikation des Karl-Leisner-Klinikverbundes mit.

Wer eine krankhafte Aussackung an einer Schlagader hat, spürt das normalerweise nicht. Ein Bauchaorten-Aneurysma ist in den meisten Fällen schmerzfrei und wird oft nur zufällig bei einer Routineuntersuchung festgestellt. „Wenn bereits Symptome wie Bauch- oder Rückenschmerzen auftreten, besteht die Gefahr, dass das Bauchaorten-Aneurysma platzt“, erläutert Dr. Patrick Berg, Chefarzt der Klinik für Gefäßchirurgie am Marienhospital in Kevelaer. „Dann können Patienten innerhalb kürzester Zeit innerlich verbluten.“

Ein Aneurysma kann sich grundsätzlich überall an Arterien im Körper bilden, am häufigsten tritt es an der Bauchschlagader auf. Sie ist mit zwei Zentimetern Durchmesser das größte Blutgefäß im menschlichen Körper. Männer entwickeln deutlich häufiger ein Aneurysma an der Bauchschlagader als Frauen. Etwa zwei von 100 Männern zwischen 65 und 75 Jahren sind davon betroffen.

Deshalb bezahlen die Krankenkassen eine Früherkennungsuntersuchung bei Männern ab dem 65. Lebensjahr. Die Untersuchung, für die lediglich eine Überweisung des Hausarztes erforderlich ist, wird im Marienhospital per Ultraschall durchgeführt. Sie sei für die Patienten schmerzlos und strahlenfrei, heißt es. Wird eine leichte Erweiterung festgestellt, empfehlen sich regelmäßige Folgeuntersuchungen und eine Behandlung möglicher Risikofaktoren. Im Falle einer deutlichen Erweiterung sind weitere Untersuchungen wie etwa eine Computertomografie erforderlich.

„Nur wenn das Aneurysma schnell wächst, exzentrisch oder über fünf Zentimeter groß ist, muss eine gefäßchirurgische Behandlung erfolgen“, sagt Chefarzt Dr. Patrick Berg. In der Klinik für Gefäßchirurgie erfolgt der Großteil der Eingriffe – etwa 95 Prozent – mit Kathetertechniken miminalinvasiv. Das heißt schonend und ohne große Schnitte – mit modernster Diagnose- und Behandlungstechnik. Bei der Versorgung von Patienten mit Bauchaorten-Aneurysmen ist die Klinik sehr erfahren. Das Team um Chefarzt Dr. Patrick Berg implantiert jährlich 80 bis 90 Stentprothesen.

Kontaktaufnahme und Terminvereinbarung sind unter Telefon 02832 101101 möglich.

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