Kürbisfest in St. Hubert Kürbisse schnitzen im Regen

St. Hubert · Nach einer Pandemie bedingten Pause wurde am Wochenende wieder das Kürbisfest in St. Hubert gefeiert. Trotz des Regenwetters gab es für die Gäste ein großes Angebot.

Am Stand der Landfrauen konnten die kleinen Gäste Kürbisse anmalen.

Am Stand der Landfrauen konnten die kleinen Gäste Kürbisse anmalen.

Foto: Norbert Prümen

Vorsichtig sprüht Nora den Kürbis mit blauer Lackfarbe an. Dann nimmt das Mädchen einen Pinsel und verschönert ihn weiter. Die ersten Kürbisse stehen zum Trocknen bereit. „Dann gehen wir jetzt eine Runde durchs Dorf und holen ihn später wieder ab“, sagt Noras Vater, Thorben Weyer. So wie die Krefelder nutzen viele Besucher die trockenen Phasen, denn immer wieder fallen dicke Regentropfen vom Himmel, dann zeigt sich kurz die Sonne und verschwindet auch schon wieder. „Das ist eher Aprilwetter“, meint Weyer.

Beim Kürbisfest im Kendeldorf war die Vorfreude auf das Wochenende groß, denn wegen Corona musste der Werbe- und Bürgerring St. Hubert als Veranstalter eine Zwangspause einlegen. Doch das Wetter zeigt sich nicht von seiner besten Seite. Andrea Lohbeck flechtet Haarkränze aus Hortensien und Schleierkraut. „Wir haben über 50 Mitwirkende, die mit ihren Ständen vertreten sind“, sagt Lohbeck. Der Ortskern habe viel Standfläche, und so sei es nicht einfach gewesen, alle Plätze zu vergeben. „Wir hatten auch am Morgen leider noch Absagen wegen des Wetters, andere sind gar nicht erst gekommen.“ Das sei schade, doch die Händler, die da sind, wollen das Beste draus machen.

Beim verkaufsoffenen Sonntag legen an einigen Ständen DJs auf und ziehen so die Aufmerksamkeit auf sich. Natürlich zieren überall Kürbisse das Kendeldorf, sei es als Deko oder auch zum selber Ausprobieren: So dürfen kleine und große Besucher Kürbisse schnitzen. Außerdem gibt es viele Leckereien und Getränke, die den Aufenthalt   noch schöner machen sollen.

Viele Handwerker nutzen die Möglichkeit und präsentieren ihre Waren. Die „Rollende Waldschule“ von der Kreisjägerschaft zeigt den Kindern die Tiere, die im Wald leben, erklärt, wovon sie sich ernähren oder ob sie Winterschlaf halten. Auch der Löschzug St. Hubert ist vertreten und hat ein Feuerwehrauto für kleine Besucher geöffnet. Umdie Ecke locken Mini-Quads die Familien, und schon geht es auf die Piste.

Bei Hans-Peter van der Bloemen darf am Glücksrad gedreht werden. „Auch wenn jemand auf eine Niete kommt: Es gibt trotzdem ein Blümchen“, sagt der stellvertretende Bürgermeister, der in St. Hubert eine Gärtnerei betreibt. Für Autos bleibt der Stadtkern an dem Wochenende gesperrt. Das gefällt der Bürgerinitiative „Fairer Verkehr in St. Hubert“, denn die Mitglieder wünschen sich, dass zumindest der Marktplatz für Fahrzeuge gesperrt würde. So nutzt der Verein die Möglichkeit, mit Anwohnern ins Gespräch zu kommen und nach ihrer Meinung zu fragen.

Am Samstagabend eröffnete das Kürbisfest mit großem Andrang. „Die Stimmung war super, alle hatten gute Laune“, sagt Andrea Lohbeck. Dafür sorgte auch die Party-Coverband Moodish aus Herne.

„Regenjacke und Gummistiefel sind bei so einem Wetter die richtige Entscheidung“, sagt Ilona Mertens, die mit ihrem Mann durch den Ortskern schlendert. Beim „Kletterhai“ ist viel los. Dort kriechen die Kinder unter den Hindernissen hindurch, werfen sich ins Bällebad oder hüpfen bis an die Decke, währen die Eltern am Rand unter Regenschirmen das bunte Treiben beobachten. Auch die Kitas aus St. Hubert machen mit beim Kürbisfest und verkaufen Selbstgemachtes.

Am Sonntagnachmittag ist auf der Bühne wieder was los: Eine Kindertanzgruppe bringt weitere Stimmung und begeistert die Zuschauer. Ebenso die Band New Unisono. „Wir haben viele Mitwirkende dabei, die gemeinnützige Stände haben, wie zum Beispiel der Weltladen oder ein Regenbogen für Afrika“, so Andrea Lohbeck.

In zwei Jahren soll das nächste Kürbisfest wieder stattfinden. „Alle, die mitmachen wollen, sind herzlich willkommen, wir haben wirklich viel Fläche“, so Lohbeck. Zwischen Mitte und Ende September soll dann 2024 wieder unter dem Thema „Kürbis“ gefeiert, geschlemmt, getrunken und eingekauft werden. „Der genaue Termin steht dafür noch nicht fest, aber wir hoffen jetzt schon auf besseres Wetter“, sagt Andrea Lohbeck vom Werbe- und Bürgerring St. Hubert.

Nora kommt mit ihren Eltern zurück zum einen der vielen Kürbisstände. Ihr Kürbis ist nicht ganz trocken geworden. Vorsichtig nimmt sie ihn hoch: „An Halloween kommt er vor unser Haus“, sagt sie fröhlich. 

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