Was ist Halloween?
Halloween beschreibt die Rituale und Bräuche in der Nacht vor Allerheiligen - also der Nacht vom 31. Oktober auf den 1. November. Das Wort Halloween leitet sich vom englischen "All Hallows' Eve" ab, des Abends aller Heiligen. Aber nicht nur die sollen in dieser Nacht den Lebenden ein wenig näher sein als im Rest des Jahres. Halloween gilt heute als die Nacht der Geister - und wird mittlerweile auch hierzulande gefeiert. Nicht nur, dass es immer mehr Kinder und Jugendliche gibt, die in gruseligen Kostümen von Haus zu Haus ziehen und Süßigkeiten verlangen - an diesem Tag finden in der Regel auch Halloween-Partys statt.
Wer hat Halloween erfunden?
Halloween kommt ursprünglich aus Irland und hat eine lange Tradition. Wissenschaftler gehen davon aus, dass es den Brauch bereits vor dem Christentum gab. Damals soll Halloween das zweite wichtige Fest der Kelten neben der Walpurgisnacht am 1. Mai gewesen sein. Halloween war von der Bedeutung her damals vermutlich dem in Deutschland bekannten Erntedankfest ähnlich, zumindest wurde laut Encyclopaedia Britannica mit dem Fest das Ende des Sommers und der Einzug des Viehs in die Ställe gefeiert.
Die Menschen glaubten, dass auch die Seelen der Verstorbenen in dieser Nacht wieder in die Häuser zurückkehrten. Gefeiert wurde mit großen Feuern, sogenannten Bonfires, und manchmal auch mit Verkleidungen, die den bösen Geistern Angst machen und sie vertreiben sollten.
Im 8. Jahrhundert sollen die Christen versucht haben, den heidnischen Brauch zu stoppen. Dass Allerheiligen ausgerechnet auf den 1. November fällt, mag nicht unbedingt ein Zufall sein. Das frühe Christentum verbreitete sich unter anderem auch so stark, weil es heidnische Traditionen mit christlichen zu überdecken wusste. Es kann davon ausgegangen werden, dass es in mehreren Ländern zum Zeitpunkt der Ernte und zum Ende des Sommers besondere Bräuche gab. So findet zum Beispiel der Dia de los Muertos, der mexikanische Totentag, traditionell am 2. November statt und ist Halloween in vielen Details ähnlich.
Wie ist Halloween nach Deutschland gekommen?
Zunächst wurde Halloween nur im katholischen Irland gefeiert. Die anglikanische Kirche feierte am 31. Oktober die Reformation. Im 19. Jahrhundert begannen die Iren in die Vereinigten Staaten auszuwandern und nahmen ihre Bräuche mit. In den USA und Kanada wurde das Fest sogar noch größer als damals in Irland. Es wurde pompös dekoriert, die Kinder zogen los, um sich beim Trick or Treat Süßigkeiten zu sichern. Heute gilt Halloween als eines der wichtigsten Volksfeste der USA. Kein Wunder, dass Halloween damit auch Einzug in Filme, Serien und Bücher fand, die auch in Europa gesehen und gelesen wurden.
Mit der Überlieferung durch amerikanische Popkultur wurde auch in Deutschland der Grundstein für Halloween gelegt. Allerdings sollte es bis 1991 dauern, dass das Fest hier Beliebtheit erlangte. Und dass es soweit kam, hat ausgerechnet etwas mit dem Karneval zu tun: 1991 fiel die Session aufgrund des zweiten Golfkriegs aus. Das bedeutete nicht nur eine Durststrecke für die Jecken, sondern auch empfindliche Einnahmeeinbußen für die Karnevalsbranche. Kostüme wurden nicht gekauft, es wurde nicht dekoriert. Die Branche wurde kreativ und fing an, für Feiern zu Halloween zu werben. So schlich sich die ursprünglich irische Tradition über den amerikanischen Umweg in Europa und eben auch in Deutschland ein.
Welche Länder feiern Halloween?
Durch die Globalisierung werden weltweit auch neue Bräuche übernommen. Heute wird Halloween in den USA, Kanada und in Europa gefeiert. Allerdings werden Halloween und die verschiedenen Bräuche wie zum Beispiel Trick or Treat mittlerweile auch in anderen Ländern begangen. Dazu zählen asiatische und südamerikanische Länder ebenso wie Südafrika, Mosambik oder Simbabwe.
Weshalb feiert man Halloween?
Im keltischen Glauben, in dem Halloween seinen Ursprung hatte, war die Nacht der Geister nichts Negatives. Denn auch wenn man Kostüme tragen musste, um böse Geister und Zauberwesen fernzuhalten, gab es ja auch die guten Geister, geliebte verstorbene Freunde und Verwandte, die in der Nacht - so zumindest der Glauben - zurückkehren konnten. Zusätzlich feierten die Iren das Ende des Sommers. Und wer schon einmal in Irland war, weiß: Die Iren feiern gerne. Da das auch auf andere Nationen zutrifft, verwundert es nicht, dass Halloween auch heute noch ein willkommener Anlass für eine Party ist.
Warum werden an Halloween Süßigkeiten verteilt?
An Halloween hat es Tradition, dass die Kinder sich zum sogenannten "Trick or Treat" - auf Deutsch oft mit "Süßes oder Saures" übersetzt - auf den Weg machen. Sie ziehen kostümiert von Haus zu Haus, verlangen Süßigkeiten und drohen damit, dass es sonst Konsequenzen geben wird. In amerikanischen Filmen bestehen die in der Regel daraus,das Haus desjenigen, der den Süßigkeiten-Tribut nicht bezahlt, mit Eiern oder Klopapier zu bewerfen.
Woher die Tradition genau stammt, ist schwer zu sagen - aber es gibt viele Theorien. So sollen schon in der Antike Kinder verkleidet von Haus zu Haus gezogen sein und im Austausch gesungen haben - ein bisschen wie das Martinssingen, das man auch in Deutschland kennt. Und die Kelten sollen geglaubt haben, dass nicht nur Geister, sondern auch Feenwesen an Halloween unterwegs waren. Und womit besänftigt man die? Mit Süßigkeiten.
Auch im Mittelalter gab es an verschiedenen Orten die Tradition, von Haus zu Haus zu ziehen und Geschichten zu erzählen oder Lieder zu singen - im Austausch für Speisen und Getränke.
Warum gibt es an Halloween Kürbis?
Zu Halloween gehört der Kürbis mit dem geschnitzten Gesucht einfach dazu. Auf englisch wird er jack-o'lantern genannt. Die Forschung geht davon aus, dass es bereits im 19. Jahrhundert Gemüse und Wurzeln in Irland zu Halloween als Laterne genutzt wurden.
In Irland ranken sich verschiedene Legenden um jack-o'lantern. Jack soll ein Schmied gewesen sein, der den Teufel überlistete und einsperrte. Er nahm ihm das Versprechen ab, niemals seine Seele zu nehmen, bevor er den Teufel wieder frei ließ. Als Jack Jahre später starb, war sein Leben für den Himmel zu stark von Sünde geprägt - und der Teufel wollte ihn wegen seines Versprechens nicht annehmen. Er warf ihm lediglich ein Stück Kohle zu, das Jack in eine ausgehöhlte Steckrübe steckte. Bis heute soll er damit auf der Welt herumwandern.
Dass es heute ein Kürbis sein muss, liegt an den USA. Denn der Kürbis kam ursprünglich ausschließlich aus Amerika.
Welche spannenden Halloween-Filme gibt es?
Was könnte besser zu Halloween passen als ein richtig spannender Horror- oder Grusel-Film. Die Auswahl ist riesig und wächst nach wie vor. Wir stellen ein paar ausgewählte Filme vor.
Der Klassiker: "Halloween"
Es gibt sogar eine Horrorfilm-Reihe, die nach der Nacht der Toten benannt ist. Der erste Teil, "Halloween - Die Nacht des Grauens" erschien 1978. Im Mittelpunkt steht der Serienmörder Michael Meyers, der eine Ski-Maske trägt. Der Film war ein Erfolg, so sehr, dass von 1981 bis 2002 sieben Fortsetzungen erschienen. 2007 gab es eine Neuverfilmung, 2009 ihre Fortsetzung. Und im Jahr 2018 erschien ein neuer Halloween-Film,der 40 Jahre nach dem ersten Teil spielt. Zwei weitere sollen folgen.
Weitere Horrorfilm-Reihen
Wer die Film-Reihe Halloween mag, wird wahrscheinlich auch Gefallen an anderen Horrorfilm-Klassikern haben. Dazu zählt zum Beispiel "A Nightmare on Elm Street". In der Horror-Reihe sucht Gruselgestalt Freddy Krueger seine Opfer in ihren Träumen heim. Die Reihe umfasst sieben Filme. 2010 erschien ein Remake des ersten Teils, das allerdings nicht sehr erfolgreich war.
Mittlerweile auch schon eine Klassiker-Reihe: "Scream". Wes Cravens Horrorfilm-Reihe rund um den Serienmörder mit der Geister-Maske umfasst vier Teile, die zwischen 1996 und 2011 erschienen. 2015 kam die gleichnamige Fernsehserie auf den Markt. In Deutschland sind die ersten zwei Staffeln auf Netflix verfügbar.
Ein Jahr nach "Scream" erschien "Ich weiß, was du letzten Sommer getan hast". Auch hier ist ein Serienmörder unterwegs, der eine Gruppe Teenager zur Strecke bringen will, weil sie nach einem Unfall den Verletzten einfach liegen ließen. Es gibt zwei Fortsetzungen.
Übrigens: Wer es lieber lustig mag und "Scream" und "Ich weiß, was du letzten Sommer getan hast" kennt, wird wahrscheinlich Spaß an "Scary Movie" haben. Die Horror-Persiflage nimmt die Filme aufs Korn und war dabei so erfolgreich, dass es vier Fortsetzungen gibt.
Richtig schlechte Horror-Filme
Die Horror-Auswahl ist mittlerweile so groß, dass es schwer ist, den Überblick zu behalten. Unter den Filmen sind leider auch viele dabei, die von Kritikern zerrissen wurden. Einige sind so schlecht, dass sie deshalb schon wieder Kult-Status erreichten. Zum Beispiel "Sharknado". In diesem Film geht die Gefahr von Haien aus, die in einem Wirbelsturm unterwegs sind. Solche Filme gibt es viele - und schon lange. Bereits 1978 erschien "Angriff der Killer-Tomaten". Anders als "Sharknado" sollte dieser Film aber lustig sein, auch wenn es ihm nur teilweise gelingt.
Preisgekrönte Horror-Filme
Auf der Oscar-Nominerungsliste sucht man meist vergeblich nach Horrorfilmen, es gibt aber ein paar Ausnahmen. Allen voran: "Das Schweigen der Lämmer". Die Verfilmung rund um den Kannibalen Hannibal Lecter aus dem Jahr 1992 räumte fünf Oscars ab.
Wer auf der Suche nach einem neueren Horror-Film ist, der Anspruch mit Grusel vereint, sollte sich "Get Out" ansehen. Der Film war in vier Kategorien für den Oscar nominiert und gewann den für das beste Originaldrehbuch. Die Story ist auch ungewöhnlich: Ein Schwarzer besucht mit seiner weißen Freundin ihre Eltern. Die haben schwarze Dienstboten - und ein grausames Geheimnis.
Stephen King geht immer
Als Meister des Horrors gilt Stephen King. Seine Bücher und die Verfilmungen laden zum Gruseln ein. Ein Klassiker, der sich auch für Halloween eignet, ist "The Shining" von 1980. Bei dem Film, der in einem verlassenen Hotel außerhalb der Saison spielt, führte Stanley Kubrick Regie.
Familientaugliche Grusel-Filme
Stephen King ist nichts, was man dem sechsjährigen Kind an Halloween zumuten sollte. Das heißt aber nicht, dass es nicht auch Gruselfilme gibt, die man sich mit der ganzen Familie ansehen kann.
Schon für die kleinsten eignet sich Disneys "Coco - Lebendiger als das Leben", der sich auf sehr kindgerechte Art mit dem Dia de Los Muertos, dem mexikanischen Tag der Toten, auseinandersetzt. Da kriegt man keine Angst, sondern eher gute Laune. Freigegeben ist er ab 0 Jahren.
Aus Roald Dahls Feder stammt das Werk "Hexen Hexen", das von einem Jungen erzählt, der erfahren muss, dass es Hexen tatsächlich gibt - und dass sie Kinder hassen. 1990 erschien der gleichnamige Film mit Anjelica Houston. Freigegeben ist er ab sechs Jahren, da die Hexen aber manchmal doch ziemlich gruselig wirken, schadet es nicht, wenn die Eltern mitgucken.
Ebenfalls ab sechs Jahren freigegeben ist der Stop-Motion-Film "Coraline", in der die elfjährige Hauptprotagonistin auf eine Parallelwelt mit einer anderen Mutter stößt, die viel netter zu sein scheint, als ihre echte Mutter - nur dass der Schein trügt. Auch für Erwachsene ist der Film, der einen BAFTA-Award gewann, spannend.
Noch mehr Halloween-Filme
Zombies, Vampire, Geister - die Auswahl an Halloween-Filmen ist groß. Da muss jeder für sich das Genre entdecken, das ihm am meisten zusagt.
Wie kann man Deko für Halloween selber basteln?
Halloween-Dekoration gibt es mittlerweile viel zu kaufen. Wer selber kreativ werden und die Halloween-Deko selbst herstellen möchte, hat viele Möglichkeiten, angefangen mit dem selbstgeschnitzten Kürbis.Der Kürbis wird ausgehöhlt, dann wird ein Gesicht hineingeschnitzt. Zum Schluss wird eine Kerze oder ein Teelicht in den Kürbis gelegt.
Bei weiteren Ideen für die Halloween-Deko ist ein bisschen Kreativität gefragt: Spinnweben, mit denen Haus oder Wohnung verziert werden können, lassen sich zum Beispiel ganz einfach aus Watte, die auseinandergezogen wird, selber herstellen. Und wer seinen Gästen einen Schreck einjagen will, kann mit Kunstblut (oder auch Lippenstift) eine gruselige Botschaft auf dem Badezimmerspiegel hinterlassen.
Welche Kostümideen für Halloween gibt es?
In Corona-Zeiten gibt es ein Kostüm, das nicht nur zu Halloween passt, sondern auch dafür sorgt, dass die Mundschutz-Pflicht eingehalten wird: der Chirurg. Der kann ruhig gruselig und blutig aussehen.
2018 wurde eine Umfrage gemacht, welches Halloween-Kostüm das beliebteste ist. Mit 18 Prozent landete der Vampir auf Platz 1, gefolgt von der Hexe mit zwölf Prozent. Mit jeweils zehn Prozent teilen sich Zombie und Gespenst Platz 3, gefolgt vom Teufel mit sieben Prozent und dem Clown mit fünf Prozent. Danach kommen: Skelett beziehungsweise Sensenmann, Tiere, Promis, Engel, Mumien, Prinz oder Prinzessin, Indianer, Cowboy und Werwolf - die Möglichkeiten sind also groß. Und wer ganz schnell und spontan für eine Party ein Kostüm braucht, kann sich mit einem Bettlaken, in das Guck-Löcher reingeschnitten werden, in Windeseile in ein Gespenst verwandeln - auch, wenn es bestimmt kreativere Kostüme gibt.
Hier finden Sie die besten Halloween-Rezepte für Grusel-Snacks.