Kempen/Grefrath/Willich/Tönisvorst Apotheken erwarten hohes Kundenaufkommen wegen Gratis-Masken

Kempen/Grefrath/Willich/Tönisvorst · Ab Dienstag, 15. Dezember, sollen kostenlose FFP2-Masken an Risikopatienten ausgeben werden – für die Apotheker vor Ort ist das eine enorme logistische Herausforderung. Wir haben bei einigen nachgefragt.

 Besonders gefährdete Personen wie Alte und Kranke sollen nach dem Willen des Bundes zum Schutz vor dem Coronavirus kostenfreie FFP2-Masken erhalten (Symbolfoto).

Besonders gefährdete Personen wie Alte und Kranke sollen nach dem Willen des Bundes zum Schutz vor dem Coronavirus kostenfreie FFP2-Masken erhalten (Symbolfoto).

Foto: dpa/Hauke-Christian Dittrich

Ab frühestens Dienstag, 15. Dezember, sollen sich Menschen, die einer Risikogruppe angehören, kostenlos drei FFP2-Masken in Apotheken abholen können. Die Masken gelten als besonders wirksam im Schutz vor einer Ansteckung mit dem Coronavirus. Insgesamt etwa 27 Millionen Menschen haben Anspruch auf die Gratis-Masken, darunter über 60-Jährige sowie Menschen mit Vorerkrankungen und Risikoschwangerschaften. Um die Masken zu erhalten, soll es reichen, den Ausweis in der Apotheke vorzuzeigen. Erst am Mittwoch hatte Bundesgesundheitsminister Spahn den Beschluss verkündet, eine knappe Woche später soll die Regelung bereits inkrafttreten. Die Apotheken in der Region stellt das vor logistische Herausforderungen. Doch alle wollen ihr Möglichstes tun, damit die Masken-Ausgabe klappt.

„Deutschland hat das Glück, dass die Apotheken leistungsfähig sind und das stemmen können“, sagt Jutta Breiing, Inhaberin der Bären-Apotheke in Tönisvorst. Derzeit herrsche Ausnahmezustand in den Apotheken, um bis zum Stichtag alles vorbereitet zu haben. „Das habe ich in den letzten 20 Jahren nicht erlebt“, sagt sie. 800 Masken habe sie derzeit noch vorrätig und nun noch 5000 weitere auf eigene Kosten bestellt. Die Nachfrage sei bereits jetzt groß. „Ich würde lieber heute als morgen anfangen“, sagt Breiing. „Aber wir müssen noch auf die Ware warten.“

Auch Alice von Laguna, Inhaberin der Hubertus Apotheke in Grefrath, erhält seit Tagen zahlreiche Anfragen. 2500 Masken hat sie bereits bestellt. „Ich rechne am Dienstag mit einem großen Aufkommen“, sagt die Apothekerin. „Wir sind uns noch nicht sicher, ob wir in unserem Innenhof ein Zelt aufstellen sollen.“ Sie befürchtet, dass der Andrang so groß wird, dass die Apotheke die Maskenausgabe mit den regulären Kapazitäten gar nicht stemmen können wird. „Die Umsetzung vor Weihnachten wird für alle Apotheken ein unglaublich schweres Unterfangen“, sagt sie.

Auch die Engers Apotheke in Kempen rechnet mit einer großen Nachfrage. Viele Kunden hätten sich bereits nach den Masken erkundigt. Doch es gebe bei der genauen Umsetzung noch viele Fragezeichen, sagt Inhaber Rolf-Josef Küppers.

„Wir haben entsprechende Mengen erst bestellt, nachdem wir aus der Presse erfahren haben, dass die Belieferung durch die Apotheken erfolgt“, sagt Josef Küppers, Inhaber der Schwanen Apotheke in Willich. Insgesamt umfasse die Bestellung 4000 FFP2-Masken. „Jeder zweite Kunde fragt bereits nach den Masken“, sagt Küppers. „Ich denke, dass mindestens jeder Vierte unserer Kunden Anspruch darauf hat.“ Jetzt komme es nur darauf an, dass die FFP2-Masken rechtzeitig geliefert werden, sagt er. „Wir sind guter Hoffnung, dass die Ausgabe am Dienstag klappt.“

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