Kreistagsfraktion Anti-Gülle-Plan: CDU weist Kritik von Boves zurück

Kreis Viersen · Die CDU-Kreistagsfraktion hat kein Verständnis für den Populismus-Vorwurf von FDP-Mann und Landwirt Jörg Boves aus Kempen zum Fünf-Punkte-Plan des Viersener Kreistages, der sich gegen die zu hohe Nitratbelastung im Kreisgebiet richtet.

Anti-Gülle-Plan: CDU weist Kritik von Boves zurück
Foto: Busch, Franz-Heinrich sen. (bsen)

„Der Ausflug von Boves in die Kreispolitik ist leider von einigen Fehlern gespickt. Der Fünf-Punkte-Plan ist nicht allein von der CDU-Kreistagsfraktion, sondern einstimmig vom gesamten Kreistag nach umfangreicher Beratung verabschiedet worden“, heißt es in einer Stellungnahme der Christdemokraten. Außerdem sei der Fünf-Punkte-Plan kein „Anti-Gülle-Plan“, wie von Boves behauptet, sondern viel weiter gefasst. Die Ablehnung des Bemühens um eine Verbesserung der Nitratbelastung durch die Ministerin könne zudem keine „Klatsche“ sein, auch wenn die Ministerin einige der guten Vorschläge nicht aufgreife.

Das Wissen, dass die Ursache der Wasserbelastung nicht ausschließlich durch Gülle verursacht ist, sondern durch Überdüngung, habe Boves nicht exklusiv. Das habe auch niemand anders behauptet. Es sei aber ein Teil des Problems. Davor die Augen zu verschließen, sei bemerkenswert. Der Kreistag und die Kreisverwaltung packten das Problem an, ein Aussitzen sei keine Alternative. „Wir müssen Probleme ernst nehmen und nicht als Populismus abtun“, so die CDU. Der Bürger müsse sich verlassen können, dass die Politik etwas unternimmt und nicht wegschaut.

Zum anderen sei es dem Bürger keinesfalls egal, dass durch illegale Transporte aus dem Ausland Gülle auf heimischen Feldern aufgebracht wird. Die CDU sei auch nicht auf den populistischen Gülle-Zug der Grünen aufgesprungen, sondern habe sich bereits Anfang vorigen Jahres des Problems verstärkt angenommen. Mit seiner Kritik stehe Boves ziemlich allein da. Die FDP-Kreistagsfraktion hatte ebenfalls einstimmig dem Fünf-Punkte-Plan zugestimmt. Auch deren Landtagsfraktion ist engagiert im Kampf gegen die Nitratbelastung und illegale Gülletransporte.

In der jüngsten Sitzung des Kempener Stadtrates hatte Boves Respekt für andere Meinungen eingefordert. „Das darf aber keine Einbahnstraße sein. Respekt muss man nicht nur nehmen wollen, sondern auch geben können. Die Schärfe im Ton von Boves sei angesichts des nicht wegzudiskutierenden Problems nicht angebracht“, so die CDU.

(RP)
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