FDP-Politiker Jörg Boves kritisiert den Anti-Gülle-Plan als populistisch

Kempen · Der Kempener FDP-Politiker und Landwirt hält die Entscheidung des Umweltministeriums für richtig.

Der Kempener FDP-Politiker und Landwirt Jörg Boves hat die Entscheidung des NRW-Umweltministeriums, den Fünf-Punkte-Plan des Kreises Viersen gegen eine zu hohe Nitratbelastung des Grundwassers nicht weiterzuverfolgen, als „Klatsche“ für die CDU im Kreis Viersen kommentiert.

„Eigentlich hätten die Fachleute der CDU-Kreistagsfraktion es besser wissen müssen: Ursache für Nitrat im Wasser ist nicht Gülle, sondern Überdüngung“, so Boves, der in St. Hubert eine Schweinezucht betreibt und für die Liberalen dem Kempener Stadtrat angehört. Dem Wasser und dem Bürger sei es letztlich egal, aus welchem Dünger es kommt und aus welchem Land der Dünger stammt, durch den diese Überdüngung zustande kommt. „Doch Grünen-Lobbyisten ist es mit ihrer politischen Vertretung gelungen, die konventionelle Tierhaltung vor das Visier von Bürgern, Politik und Medien zu ziehen und eine feindliche Stimmung zu schüren. Ich und viele weitere Landwirte im Kreis Viersen sind froh, dass Ministerin Heinen-Esser dem Unterfangen Einhalt geboten hat.“

Für die CDU im Kreis Viersen sollte dies „wie ein Weckruf wirken“. „In ihrer Not, den erstarkenden Grünen scheinbar politisch nichts entgegensetzen zu können, sind sie auf den populistischen Gülle-Zug der Grünen aufgesprungen. Damit haben sie sich selbst zum Steigbügelhalter für grüne Politik gegen die Landwirtschaft im Kreis Viersen degradiert“, meint FDP-Mann Boves. Selbst den Versuch, protektionistisch gegen niederländische Berufskollegen und deren Handelspartner vorzugehen, wollten die Christdemokraten mittragen. Die bestehenden Regelungen wären durch den Fünf-Punkte-Plan nicht verbessert worden, so der FDP-Politiker. Eine der Folgen: Anwohner seien beunruhigt, sobald ein Tankwagen mit gelbem Nummernschild die Autobahn verlässt.

Ihm sei es indes nicht gelungen, seine eigene FDP-Kreistagsfraktion über die komplexen Zusammenhänge aufzuklären, um gegen den Antrag der CDU zu stimmen. „Ich hoffe, die CDU lernt aus dieser Erfahrung und kehrt zu einer sachlichen Politik zurück“, so Boves.

(rei)
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