Kamp-Lintfort Noch fehlt der „Hall of Fame“ das Dach

Kamp-Lintfort · Im Spätherbst soll das Kino in Kamp-Lintfort eröffnen. Gestern durften Baustellen-Besucher schon mal in den ersten Kinosesseln Probe sitzen.  

 Das Betreiber-Ehepaar Anja und Meinolf Thies führte SPD-Politiker gestern über die Baustelle der Hall of Fame. Dort erwarteten die Gäste die ersten beiden von insgesamt 740 Kino-Sesseln.

Das Betreiber-Ehepaar Anja und Meinolf Thies führte SPD-Politiker gestern über die Baustelle der Hall of Fame. Dort erwarteten die Gäste die ersten beiden von insgesamt 740 Kino-Sesseln.

Foto: Dieker, Klaus (kdi)

Die ersten Kinosessel stehen schon schwarz-glänzend in der „Hall of Fame“ – aber nur zur Anschauung. Bis das seit langem geplante Kino am Kreisel Moerser- und Ringstraße tatsächlich eröffnet, dauert es noch einige Monate. Es fehlt das Dach, es müssen noch etliche Kabel verlegt, die sieben Säle mit 750 Sitzplätzen eingerichtet werden und, und, und. Dies hat das Betreiber-Ehepaar Anja und Meinolf Thies jedoch nicht davon abgehalten, bei einem Innenausstatter bereits das Interieur auszuwählen. „Das Ding wird ein Schmuckstück“, versprach das Ehepaar, das gestern Mitglieder der SPD-Fraktion in Kamp-Lintfort als Gäste über die Baustelle führte.

„Man sieht jetzt wie der Bau wächst“, freute sich Thies. Ein konkretes Eröffnungsdatum wollten die Betreiber gestern aber nicht preisgeben. Durch die aktuell gute Baukonjunktur seien Bauherren dieser Tage eher fremdbestimmt. „Wenn plötzlich Steine eines speziellen Maßes benötigt werden und diese ausverkauft sind, wirft das einen zurück“, erläuterte Meinolf Thies den Politikern. Er peilt den Kinostart aber noch in diesem Jahr an. „Zwischen dem 1. November und dem 22. Dezember.“ Die Baustelle lässt jedoch schon erahnen, wie es in der „Hall auf Fame“ ausstehen wird. Das großzügige Foyer im neuen Lichtspielhaus hat eine Deckenhöhe bis zu acht Metern. Den Eingangsbereich wollen die Betreiber auch für größere Events nutzen. So ist die Eingangstür beispielsweise so breit geplant, dass später ein Auto hineinfahren könnte. „Wir stehen im Kontakt mit der Hochschule Rhein-Waal – für den Fall, dass es dort mal zu Kapazitätsengpässen kommt. In Essen nutzt die Uni regelmäßig Kinosäle für Vorlesungen.“ Rechts vom Eingang haben Anja und Meinolf Thies eine Verkaufstheke geplant, wo die Kinobesucher Popcorn und Eis kaufen sollen. Die Kino-Kassen befinden sich an der Kopfwand. „Bei uns wird nicht alles automatisiert sein. Denn Kino wird von Menschen für Menschen gemacht“, sagt Thies. 35 Mitarbeiter sollen eingestellt werden, die „Hall of Fame“ hat bereits einen Theaterleiter. Der größte der sieben Kinosäle wird 205 Zuschauern Platz bieten, der kleinste 80. Dabei hat das Betreiber-Paar nicht nur die Kamp-Lintforter im Blick. „Wir rechnen auch mit Besuchern aus Duisburg, Moers, Xanten, Alpen und Rheinberg“, erläuterte Anja Thies die Strategie. „All diese Städte im Umfeld machen es möglich, so einen Betrieb zu führen.“ Ab dem nächsten Donnerstag wollen die Betreiber auf der Homepage immer neue Details über die künftige Einrichtung des Hauses preisgeben. Dort finden Interessierte auch ein Baustellen-Tagebuch. Welche Filme und Blockbuster künftig in der Klosterstadt laufen werden, darüber entscheidet letztendlich das Publikum. „Jede Region hat ihre Vorlieben“, berichtete Meinolf Thies seinen Gästern. „Klar ist, dass die Menschen hier lachen und sich auch erschrecken wollen.“ Zurzeit steht für das Ehepaar jedoch nur eines im Fokus: die Baustelle. „Wir wollen endlich fertig werden.“

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