Kitas in Kamp-Lintfort In Hoerstgen wird die Inklusion gelebt

Kamp-Lintfort · „Gemeinsam Grenzen überwinden“ gilt als die Leitlinie der inklusiven Kindertagesstätte„Alte Schule“ in Hoerstgen. Eltern stellten die Betreuung vor Jahren auf die Beine.

 Die stellvertretende Einrichtungsleiterin Ricarda van Baal singt mit Kindern der Eulengruppe Lieder von Reisen um die Welt.

Die stellvertretende Einrichtungsleiterin Ricarda van Baal singt mit Kindern der Eulengruppe Lieder von Reisen um die Welt.

Foto: Dieker, Klaus (kdi)

In der Eulengruppe hat Musik Vorfahrt. Schließlich soll es mit einem Medley um die Welt gehen. Länder mit dem Anfangsbuchstaben A stehen auf dem Tourenplan. Die Orffschen Instrumente kommen zum Einsatz. „Musik ist für unsere Kinder wichtig und bietet die Möglichkeit der Partizipation. Jedes Kind kann mitmachen“, sagt Erzieherin Ricarda van Baal. Hinter dem Fachbegriff „Körperpercussion“ verbergen sich das Klatschen mit den Händen und andere rhythmisch-musikalische Bewegungsspiele. Und nach der Musik ist das weitläufige Außengelände in freier Natur das Ziel der Knirpse.

In der Alte Schulen in Hoerstgen gehört die Inklusion von Förderkindern ins Programm und bedeutet auch, dass externe Kooperationen, die Arbeit von Ehrenamtlichen sowie die Präsentation der pädagogischen Arbeit nach außen gepflegt werden. Zusammen mit den so genannten Regelkindern wird die gegenseitige Akzeptanz wie selbstverständlich praktiziert. Die Verankerung des Inklusionsgedankens gelingt. Wichtige Kompetenzen im sozialen Umgang miteinander fördern die kindliche Persönlichkeitsentwicklung.

14 Kinder mit Förderbedarf besuchen derzeit die Alte Schule. Aktuell erleben dort drei Gruppen eine spannende Lebensphase. „Wir arbeiten mit einem multiprofessionellen engagierten Team, das sich fachkompetent und liebevoll um die Kinder kümmert“, sagt Leiterin Doris Hartmann. Über zehn Mitarbeiterinnen sorgen für Abwechslung. Sie verfügen über verschiedene Zusatzqualifikationen. Eine Heilerziehungspflegerin gehört ebenfalls zum Team. Beispielsweise gelingt die Kommunikation für Kinder mit Schwerhörigkeit über die Gebärdensprache. Sprachtherapeuten kommen zusätzlich ins Haus, das über spezielle Therapieräumlichkeiten verfügt.

Als Favorit gilt bei den Kindern das kleine Bewegungsbad. „Wir erleben, dass behinderte und nicht-behinderte Kinder voneinander profitieren“, sagt die Leiterin. Absoluter Pluspunkt ist das ländliche Umfeld, das zu Streifzügen einlädt. Klar, dass die Kinder auch eigene Gartenbauprojekte haben und mit Spannung das Wachstum von Obst und Gemüse beobachten.

Erfahrungen, die sie auch bei den Mahlzeiten zu nutzen wissen, denn vollwertige und gesunde Gerichte stammen aus der eigenen Küche. „Wir leben ganz verschiedene Alltagsbereiche. Dazu gehören auch regelmäßige Besuche eines Bauernhofes in der Nähe“, sagt Doris Hartmann über Aktivitäten, die allerdings auch von tagesaktuellen Ereignissen bestimmt werden. Fußballtraining gehört dazu, eine Leidenschaft, die „gender-spezifisch“ ist. Die Jungen treten den Ball. Als Elterninitiative gegründet, leisten die Eltern die dazugehörige Vorstandsarbeit mit. Kindergartenkinder ab drei Jahre mit und ohne Förderbedarf besuchen die Alte Schule für bis zu 35 Stunden.

Info Inklusive Kindertagesstätte Alte Schule Hoerstgen, Kamp-Lintfort, Molkereistraße 22, Telefon 02842 986297,

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