Kunst in Kamp-Lintfort Erste offene Ateliertage in Kamp-Lintfort

Das Wochenende stand im Zeichen der Kunst: Landauf, landab öffneten Künstler ihre Arbeitsräume. Erstmals öffneten auch 13 Kunstschaffende in Kamp-Lintfort ihre Ateliers. Moers ist seit einigen Jahren dabei.

 Ein Besuch bei Michaela Vahrenholt. Ihr Atelier befindet sich am Dachsberg.

Ein Besuch bei Michaela Vahrenholt. Ihr Atelier befindet sich am Dachsberg.

Foto: Norbert Prümen (nop)

Mit Spannung erwarteten die Akteure diese Premiere. Die Künstlerinnen und Künstler in Kamp-Lintfort luden erstmals in dieser Konstellation in ihre Ateliers ein. „Offene Ateliers 2019“ lautete das Motto bei insgesamt 13 Kunstschaffenden am Samstag und Sonntag. Zu erleben gab es die Bandbreite an künstlerischen Arbeiten, angefangen von Malerei, über Skulpturen oder Bildhauerei. Konzentriert stellte sich beispielsweise Kunst in den Ateliers an der Mühlenstraße in Höhe des Dachsberges vor. Künstlerin Michaela Vahrenholt bot Kollegen wie Barbara Lübbehusen, die kurzfristig verhindert war, und Bildhauer Jörg Winke den gemeinsamen Auftritt. „Die ersten Besucher kamen schon um Punkt 12 Uhr“, berichtete Michaela Vahrenholt. Das sonnige Herbstwetter bot vor allem den Radlern die Möglichkeit, alle Stationen anzufahren.

Tiere und Menschen sind das Metier von Michael Vahrenholt, die gleichzeitig für Kinder und Erwachsene eine Malschule anbietet. Fröhliche Froschkönige lachen den Gast an, der Marienkäfer ist ein Hingucker. Auf Gebrauchsgegenstände wie ein Hocker hat sich nämlich der Marienkäfer verewigt. Ihre Porträts sind fotorealistisch, so dass man sich als Gast fragen muss: Foto oder detailgetreue Pinselarbeit? Die Idee, die Ateliers zu besuchen, kommt an. „Wir wussten bei den Vorbereitungen gar nicht, wie viele Künstler wir in Kamp-Lintfort haben“, sagt sie zu der Vorbereitungsphase. 13 verschiedene Werkschauen, Stilrichtungen und Sichtweisen auf Themen, waren ganz nach dem Geschmack der Besucher, wie auch Edelgard Wittkowski bestätigt.

Ihr Atelier liegt etliche Meter höher auf dem Gelände der ehemaligen Novalis-Schule. „Bei mir entwickeln sich die Motive aus den Farben heraus“, sagt die Malerin und spricht dabei von der Metamorphose, die immer weiter nach Reduktion strebt. Seit 20 Jahren malt sie. „Ich habe mich von der Schwere zu den leichten Stoffen entwickelt.“ Farbenprächtig wirken die Arbeiten auf den Betrachter und hinterlassen ihre Spuren. „Je länger ich male, desto leichter wird alles“, meint Edelgard Wittkowski. Die gemeinsame Aktion, Ateliers für Besucher zu öffnen, begrüßt sie. „Ich finde den Austausch gut und die Gespräche, die weit über die Farbgestaltung hinausgehen“, sagt die Künstlerin.

Die „Kleine Kunsthalle“ an der Wilhelmstraße ist der kreative Ort von Heike Wirtz, die in dem ehemaligen Kiosk ihr Atelier hat. Auch dorthin fanden viele Kunstfreunde den Weg. „Die Resonanz ist gut für das erste Mal“, sagt Heike Wirtz. In den Gesprächen schwärmten die Besucher von der künstlerischen Vielfalt, die an den Standorten zu erleben war. Auch ihre Arbeiten sorgten mit den maritimen Details für Gesprächsstoff, ebenso die Stillleben. „Wir haben eine gute Chance uns gemeinsam zu präsentieren“, so Wirtz. Dass es eine Wiederholung geben wird, davon geht auch sie fest aus. Allerdings nicht auf dem Laga-Gelände, wie es einmal angedacht war.

„Wir haben unterschiedliche Erfahrungen gemacht, die wir jetzt gemeinsam auswerten und dann überlegen, wie wir uns noch besser in der Öffentlichkeit präsentieren können“, sagt Wirtz.

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