Kunst, Kultur und Spiritualität in Kamp-Lintfort Kloster Kamp gibt der Kunst einen Raum

Kamp-Lintfort · Das Zentrum Kloster Kamp zählte 2018 rund 4000 Besucher im Museum. Mit dem „Museums-Lunch“ feiert ein neues Format  Premiere.

 Der Fotograf Sven Fennema präsentiert seine Ausstellung „Melancholia  Zauber vergessener Welten“ 23 Wochen lang im Gewölbekeller des Kloster Kamp.

Der Fotograf Sven Fennema präsentiert seine Ausstellung „Melancholia  Zauber vergessener Welten“ 23 Wochen lang im Gewölbekeller des Kloster Kamp.

Foto: Lammertz, Thomas (lamm)

Die Besucherstatistiken sind zwar noch nicht komplett ausgewertet, doch eine Zahl freut Peter Hahnen besonders: „Wir haben im vergangenen Jahr 4000 Besucher allein im Museum Kloster Kamp gezählt, so viel wie noch nie zuvor“, betont der Geschäftsführer des Geistlichen und Kulturellen Zentrums Kloster Kamp. Mehr als 100 Führungen fanden statt. „Wir profitieren unter anderem davon, dass wir seit zwei Jahren Mitglied der Ruhrtopcard sind.“ Und seit einem halben Jahr bildet das Kloster Kamp nun auch den nördlichsten Zipfel der Rheinland-Card. „Der Dumont-Verlag war auf uns aufmerksam geworden und hat unser Interesse abgefragt“, sagt der Leiter des Zentrums Kloster Kamp. Er sieht darin vor allem einen ideellen Wert fürs Zentrum. „Wir haben nichts von einem Museum, das niemand besucht.“ Einen Beitrag zum Erfolg leisten auch die regelmäßigen und vielseitigen Wechselausstellungen in Museum und Gewölbekeller.

Und so kommt es nicht von ungefähr, dass der Ausstellungskalender 2019 bereits steht. Los geht es im neuen Jahr mit einer spirituellen Ausstellung, die am 9. März eröffnet wird. Hahnen hat die Duisburger Künstlerin Ulla Handel angeregt, sich künstlerisch mit der biblischen Himmelsleiter auseinanderzusetzen. Sie konzipiert ihre Arbeit speziell für Kamp. Die Besucher dürfen sich auf eine Installation freuen, die tatsächlich eine Leiter beinhaltet. Darüber hinaus wird Ulla Handel Objekte im Museum präsentieren. Ab dem 22. Juni wird Ulrike Donié im Museum ausstellen. Sie stammt aus Saarbrücken und lebt heute in Köln. „Sie schafft Acrylarbeiten auf Nessel, die wie lebende Organismen wirken.“ Die Ausstellung hat noch keinen Titel. Im November wird die weißrussische Künstlerin Marina Sailer auf Kamp erwartet. Sie zeigt ihre fantastischen Räume. „Ihre Arbeiten wirken wie Bühnenbilder für Theater oder Oper. Sie war Meisterschülerin von Professor A.R. Penck und lebt heute in Düsseldorf“, so Hahnen. Für den Gewölbekeller hat der Leiter des Zentrums Kloster Kamp eine große Ausstellung geplant, die von Juli bis Dezember laufen wird. Eingeladen ist Sven Fennema, der Lost Places fotografiert und künstlerisch bearbeitet, so dass sie noch intensiver wirken. Es handelt sich um verlassene Gebäude. Titel der Ausstellung ist: „Melancholie – Zauber vergessener Welten.“ „Das ist schon ein Knaller“, findet Peter Hahnen und freut sich den Künstler zu Gast zu haben. Ein Besuchermagnet sind aber auch die monatlich stattfindenden Abende für Genießer. Sie erfreuen sich inzwischen großer Beliebtheit. Der nächste Abend, für den es noch Karten gibt, ist am 14. Juni. Es gastiert Marcelina van der Grinten mit ihrem Programm ,Kopf in den Wolken’. Die Veranstaltungen von Januar bis Mai sind bereits ausverkauft. Hahnen erklärt sich die große Resonanz der Reihe mit „dem Hunger nach der Begegnung mit der schönen Kunst“. „Auf keiner anderen Bühne ist man dem Künstler so nah wie bei uns im Rokokosaal“, erklärt er. Für das Zentrum Kloster Kamp, das 60 Prozent des Jahreshaushaltes selbst erwirtschaften muss, ist die Publikumsresonanz wichtig. Gefördert wird die Einrichtung nur durch das Bistum Münster und die Stadt Kamp-Lintfort.

Aus London hat Hahnen deshalb eine neue Veranstaltungsreihe für den Kamper Berg mitgebracht: den Museums-Lunch. An jedem ersten Donnerstag im Monat lädt er Interessierte ein, spontan mit ihm die Mittagspause zu verbringen. „Wir sprechen über ein Kunstwerk im Museum und dann geht es in die Alte Schmiede zum Mittagessen.“ Premiere ist am 7. Februar.

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