Politik in Kaarst findet Standort-Kompromiss Vorst bekommt Jugendzentrum und Kita

Vorst · Es hat Jahre gedauert, bis sich die Politik auf einen Standort für das Jugendzentrum in Vorst einigen konnte. Seit Donnerstag steht fest, dass dieses Zentrum in der Ortsmitte entsteht – in Kombination mit einer Kita.

Anja Rüdiger (UWG) war heilfroh. „Wir haben das Thema Jugendzentrum in Vorst schon vor knapp 20 Jahren angestoßen und es immer wieder eingebracht. Jetzt haben wir endlich den Beschluss, dass es in der Orstmitte gebaut werden soll“, sagte sie. Auch Günter Kopp freut sich darüber, dass die CDU umgeschwenkt ist und sich auf den Standort in der Orstmitte nun eingelassen hat. „Das Ringen um den besten Standort bedeutet auch Nachhaltigkeit bei den Aktivitäten zur Verfolgung des Zieles. Schön ist, dass die CDU hier nun mit allen anderen an einem Strang zieht und das Projekt bald realisiert werden kann“, sagte er. Die stellvertretende Bürgermeisterin Uschi Baum (FDP) teilte mit: „Das Kämpfen für und in der Sache hat sich gelohnt. Gemeinsam haben wir nun eine sehr schöne Lösung, die allen Personen an dieser Stelle in Vorst gerecht wird. Damit dürfen wir aber insbesondere bei den Kita-Plätzen nicht die Hände in den Schoss legen.“

Im Jahr 2014 hatte das sogenannte Fünferbündnis bestehend aus SPD, Grüne, FDP, UWG und Zentrum mit knapper Mehrheit einen Antrag beschlossen, dass das Jugendzentrum im Vorster Stadtkern gebaut werden soll. Doch die CDU wollte dieses Zentrum an den Ortsrand verlagern, um dort auch Geburtstagsfeiern oder andere Festivitäten durchführen zu können. Nun schwenkte die CDU um – allerdings gibt es parteiintern immer noch Gegner. „Die ordentliche Standortabwägung ist in keiner Weise zu Ende geführt worden. Ich glaube, das Jugendzentrum wird an dieser Stelle nicht funktionieren“, sagte das Ausschussmitglied Rainer Milde und stimmte als Einziger gegen den Antrag. Für den CDU-Vorsitzenden Lars Christoph ist es ein guter Kompromiss, auch wenn die Mitglieder aus Vorst teilweise ihre Bedenken geäußert hätten.

Den Antrag hatten die Grünen gemeinsam mit der CDU eingebracht – ganz zum Unmut von Anneli Palmen. Die SPD-Vorsitzende war „irritiert“ darüber, dass die CDU als einstiger Gegner des Projektes nun diesen Antrag stellte. „Damit muss Politik aber leben“, sagte sie und schloss sich wie alle anderen Fraktionen dem Antrag an.

Bürgermeisterin Ulrike Nienhaus bedankte sich bei der Politik, in diesem Punkt einen Konsens gefunden zu haben. „Ich glaube, wir können hier eine sehr heftig und jahrelange geführte Auseinandersetzung zu einem guten Ende bringen. Es war für alle nicht einfach, diesen Weg zu gehen“, sagte sie. Bis zu dem Entschluss war es in der Tat ein langer und steiniger Weg – wie so oft bei politischen Entscheidungen in Kaarst.

Möglich gemacht hat das Projekt ein Investor, der sich für den Bau einer kombinierten Einrichtung entschlossen und auch schon einen ersten Entwurf vorgelegt hat. Anfang 2019 geht es nun um die Detailplanung. Wann die Bagger anrollen, steht noch nicht fest. Aber zumindest hat die Politik nun endlich den Beschluss gefasst, dass in Vorst etwas Neues entsteht. Das entspannt auch nebenbei die Kita-Platz-Problematik in der Stadt vorerst.

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