Hitzige Diskussion in Kaarst Standort Bruchweg spaltet die Politik

Kaarst · Die CDU will den Sportplatz für eine Million Euro umgestalten. Im Hauptausschuss wurde hitzig diskutiert.

 Der Sportplatz am Bruchweg soll nach Plänen der CDU umgestaltet werden. Grüne und SPD wollen dort aber Wohnungen errichten.

Der Sportplatz am Bruchweg soll nach Plänen der CDU umgestaltet werden. Grüne und SPD wollen dort aber Wohnungen errichten.

Foto: Carolin Skiba/Skiba

Eigentlich war schon alles klar: Der Sportausschuss hatte in seiner jüngsten Sitzung positiv über den Antrag der CDU zur Umgestaltung des Sportplatzes am Bruchweg abgestimmt. Die Christdemokraten wollen in Holzbüttgen unter anderem einen Spielplatz, eine BMX-Strecke und ein Floorball-Feld errichten. Die Fraktion veranschlagte für die Maßnahmen eine Million Euro.

Im Hauptausschuss entstand bei dem Punkt aber nun eine hitzige Debatte über die Pläne der CDU. die SPD-Vorsitzende Anneli Palmen ist der Ansicht, dass die geplante Summe viel zu hoch sei und man darüber nachdenken sollte, Wohnbebauung und Sport am Bruchweg zu errichten. Dem stimmte der Grünen-Vorsitzende Christian Gaumitz zu. „Wir sollten unseren Blick auf die nächsten fünf bis zehn Jahre richten. Und eines der Topthemen ist es, bezahlbaren Wohnraum zu schaffen. Mir fallen nicht mehr viele zusammenhängende Flächen ein, wo wir Wohnungen errichten könnten. Der Bruchweg ist ein Filetstück in der Stadtentwicklung“, sagte er. Anja Rüdiger (UWG) argumentierte: „An dieser Stelle könnte ein Sportplatz für die Grundschule und gleichzeitig Wohnbebauung entstehen. Wir müssen immer den Blick auf die Wohnungen richten. Ein reiner Sportplatz am Bruchweg ist nicht im Sinne der Stadt und der Bürger“, sagte sie.

Der CDU-Vorsitzende Lars Christoph verteidigte den Antrag seiner Fraktion. Er wolle mit der Priorisierung für den Standort Bruchweg gar nicht gegen den Wohnraum sprechen, allerdings wolle die Partei den Sport in den Vordergrund stellen. „Wir haben schon 2015 einen Antrag in den Sportausschuss gebracht, der diese Fläche als Sportfläche erhalten soll. Daran wollen wir gerne festhalten und haben das nun konkretisiert“, sagte er. Günter Kopp (FDP) pflichtete Christoph bei. „Bei allem Respekt für den Wohnungsbau: Aber wie viele Menschen wollen wir hier in Kaarst werden und haben wir die Notwendigkeit, alle Wohnungswünsche von außerhalb zu befriedigen?“, sagte er. Allerdings sei die veranschlagte Summe auch für ihn „viel zu hoch“. Das müsse noch einmal sehr genau überlegt werden.

Volker Schöneberg (CDU) hatte eine ziemlich eigene Sicht der Dinge. Er brachte den Stadtpark und Grünflächen in Vorst als mögliche Wohnbebauungs-Flächen ins Spiel. „Dort fährt die Regiobahn auch vorbei, und am Bruchweg gibt es nicht einmal eine Haltestelle für die Regiobahn“, sagte er. Im nächsten Hauptausschuss in zwei Wochen wird erneut über dieses Thema diskutiert – und endlich auch abgestimmt. Dann muss der Antrag „nur“ noch vom Rat beschlossen werden.

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