Seniorenhaus Kandergarten CDU will Pflegezentrum in Vorst

Vorst · Bei der Veranstaltungsreihe „Vorst im Fokus“, die die CDU ins Leben gerufen hat, stand diesmal das Seniorenhaus Kandergarten im Mittelpunkt, das der Träger, die Alexianer Krefeld GmbH, gerne ausbauen würde.

 Dirk Louy, Vorsitzender der CDU Tönisvorst (Mitte), lud zum Rundgang durchs Vorster Seniorenheim Kandergarten ein. Mit dabei Bürgermeister Thomas Goßen, Fraktionsvorsitzender Andreas Hamacher, Christiane Tille-Gander, Sprecherin im Planungsausschuss, und Michael Wilke, Regionalgeschäftsführer der Alexianer Krefeld.

Dirk Louy, Vorsitzender der CDU Tönisvorst (Mitte), lud zum Rundgang durchs Vorster Seniorenheim Kandergarten ein. Mit dabei Bürgermeister Thomas Goßen, Fraktionsvorsitzender Andreas Hamacher, Christiane Tille-Gander, Sprecherin im Planungsausschuss, und Michael Wilke, Regionalgeschäftsführer der Alexianer Krefeld.

Foto: Wolfgang Kaiser (woka)

Michael Wilke, Regionalgeschäftsführer der Alexianer Krefeld, verkündet die Neuigkeit fast nebenbei. „Für das Vorster Seniorenhaus wäre es günstiger, wenn es um 20 Plätze erweitert würde“, sagt Wilke bei „Vorst im Fokus“, einer Veranstaltungsreihe, die Dirk Louy, Vorsitzender der CDU Tönisvorst, ins Leben gerufen hat. „Der Investor des Hauses hat das Nachbargrundstück in nördliche Richtung bereits gekauft“, teilt Wilke weiter mit. Dort könnte ein Anbau entstehen.

Manchmal müsse man hinter den Kulissen erst dicke Bretter bohren, bevor ein Plan öffentlich werde, erklärt der Regionalgeschäftsführer, warum von der Erweiterungsabsicht bisher nichts bekannt geworden war. „Wir haben aber bereits einen entsprechenden Antrag beim Kreis gestellt und rechnen Anfang nächsten Jahres mit der Antwort“, sagt Wilke. Ein ablehnender Bescheid, das betont der Alexianer, bedeute nicht die Schließung des Hauses. „Es sind auch andere Sachen denkbar als stationäre Seniorenpflege“, sagt Wilke.

Dirk Louy spricht von einem Pflegezentrum für Vorst. „Der Standort bietet Potenzial, und der Wille, das Potenzial zu nutzen, ist sowohl bei den Alexianern als auch beim Investor vorhanden“, sagt der Politiker, „das sollte genutzt werden.“ Offensichtlich hat sich die CDU bereits intensiv mit dem Thema beschäftigt, denn im nächsten Ausschuss für Jugend, Senioren und Soziales hat die Fraktion einen Antrag mit der Überschrift „Junge Pflege in Tönisvorst“ eingereicht.

Darin fordert die CDU-Fraktion die Verwaltung auf, alle notwendigen Schritte zu unternehmen, um die Einrichtung der „Jungen Pflege“ in Vorst zu befördern. Von einem konkreten Standort ist nicht die Rede, erläutert wird aber der Begriff: „In der Jungen Pflege werden Menschen im Alter von 18 bis 55 Jahren in Wohngruppen betreut, die aufgrund von Unfällen oder Erkrankungen einer Pflege bedürfen.“ Dieses Angebot könne eine Ergänzung zu den bestehenden Einrichtungen im Bereich Pflege und Gesundheit sein und den Ortsteil Vorst stärken, heißt es in dem Antrag, über den der Ausschuss in seiner Sitzung am 13. November abstimmt.

Auch im Seniorenhaus Kandergarten leben die Bewohner in Gruppen. Das Gebäude an der Anrather Straße ist 2008 als Seniorenhaus von einem privaten Investor gebaut und an die Stadt vermietet worden. Vor fünf Jahren haben es die Alexianer Krefeld übernommen. Beim Rundgang mit der CDU erfahren die 20 Teilnehmer, dass das Haus in sechs Wohneinheiten mit je zehn Bewohnern aufgeteilt ist. „Jeder Bewohner hat ein Einzelzimmer mit Bad“, erklärt Einrichtungsleiter Claus Keultjes. Eine große Gemeinschaftsküche und ein kleinerer Wohnbereich bilden das Zentrum jeder Wohngruppe. Die kleinen Einheiten gäben besonders den demenziell veränderten Menschen einen sicheren Halt, sagt der Einrichtungsleiter.

Mit dem Kandergarten habe Vorst eine Einrichtung, die qualifizierte Pflege und Betreuung biete, findet Dirk Louy. 22 Vollzeitkräfte, Zusatzbetreuungskräfte, der soziale Dienst und viele Ehrenamtler, die Angebote organisieren, seien im Haus aktiv, weiß Claus Keultjes. Auf die Anmerkung einer Zuhörerin, dass oft zu wenig Pflegekräfte greifbar seien, sagt Michael Wilke: „Ich hätte gerne mehr Personal, aber erstens müssen dafür Gesetze geändert werden und zweitens müsste es Personal geben.“ Der Markt sei leergefegt, was entgegen der allgemeinen Meinung nicht an der Bezahlung liege, sondern an den Arbeitsumständen. „Viele Pflegekräfte sind frustriert, weil sie sich nicht so um die Patienten kümmern können, wie sie es eigentlich möchten“, weiß auch der kaufmännische Leiter der Alexianer, Andreas Schönleber.

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