Geocaching in Kaarst Auf digitaler Schatzsuche in Vorst

Vorst · Eine Familie aus Vorst hat das Hobby Geocaching durch die Corona-Pandemie für sich entdeckt. Unsere Redaktion hat sie auf Schatzsuche begleitet. Ob tatsächlich etwas gefunden wurde?

 An dieser Bank soll der digitale Schatz „Sand im Getriebe“ versteckt sein. Gefunden wurde er von der Familie Malomo noch nicht.

An dieser Bank soll der digitale Schatz „Sand im Getriebe“ versteckt sein. Gefunden wurde er von der Familie Malomo noch nicht.

Foto: Stephan Seeger

Thomas Malomo und sein neunjähriger Sohn Mian sind ein wenig verzweifelt. Hier, unweit des Spielplatzes am Eustachiusplatz, muss er irgendwo liegen, der „Cache“, ein digitaler Schatz, der im Jahr 2013 versteckt worden war. „Ich habe erst heute einen weiteren Tipp bekommen. Wenn man sich hinsetzt, soll man ihn sehen“, sagt Thomas Malomo, doch er sieht nichts, egal wo er sucht. Weder in der Bank noch auf, unter oder neben dem Spielgerät.

Dabei hat dieser „Cache“ laut der App „Geocaching“ lediglich die Schwierigkeitsstufe 1,5 von 5. Eigentlich sollte es also nicht so schwierig sein, ihn zu finden. So glaubt Thomas Malomo, dass der digitale Schatz in Form eines wasserdichten, festen Behälters, in dem ein Logbuch versteckt ist, in das sich der Finder eintragen kann, weg ist – oder er einfach „ein Brett vor dem Kopf“ hat. Die Tipps kommen von anderen Geocachern über die App oder Facebook. In dem sozialen Netzwerk gibt es eine Vielzahl an Gruppen, in denen sich alles ums Geocaching, die Verstecke der Schätze und die Tipps zu den jeweiligen Caches dreht.

Im Kaarster Stadtgebiet sind rund zwölf solcher „Caches“ versteckt, und einige hat die Familie Malomo bereits gefunden. Drei in Driesch, einen im Vorster Wald und einen in Kleinenbroich. Und das seit Beginn der Corona-Krise. „Ich habe das früher mal gemacht und jetzt wieder für uns entdeckt“, sagt Thomas Malomo. Vor allem sein Sohn ist begeistert von dem Hobby und gibt die Suche während des Gesprächs mit dem Vater einfach nicht auf.

Geocaching hat sich seit Anfang der 2000er Jahre weltweit verbreitet, damals war es noch um einiges schwieriger, weil die Technik noch nicht so ausgereift ist wie heute. „Heute funktioniert das wie Google Maps, das Satellitenbild führt einen bis auf einen Meter an den Cache ran“, sagt Malomo. Und: in den Anfangszeiten mussten die Schatzsucher erst ein Rätsel lösen, bevor die eigentliche Schatzsuche beginnen konnte. Nur so wusste man, wo die digitale Schatzsuche beginnt.

Damals habe eine solche Schatzsuche nach Angaben von Malomo noch zwei bis drei Stunden gedauert, das geht heute bedeutend schneller, auch wenn die Schätze besser versteckt sind. „Man sollte immer mit zwei Fingern in das Versteck greifen müssen“, sagt Thomas Malomo, während er in einer Bank nach dem Cache sucht.

Auffallen dürfen die Geocacher nicht, ansonsten würden die „Muggel“, wie die Nicht-Cacher unter den Profis genannt werden, aufmerksam und könnten den versteckten Schatz mitnehmen, wenn sie ihn finden. Nach rund einer Stunde geben Thomas und Mian Malomo die Suche für diesen Tag auf. Aber sie wollen wiederkommen und erneut ihr Glück versuchen. Vielleicht fällt ihnen dann ja etwas Neues auf.

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