Elektrifizierung der Strecke Kaarst-Neuss Regiobahn wartet auf Baurecht für Oberleitung

Kaarst · Wann mit den Bauarbeiten zwischen Kaarst und Neuss Hauptbahnhof begonnen werden kann, ist noch unklar. Auf der Strecke sollen zukünftig Elektrofahrzeuge zum Einsatz kommen, die effizienter sind als Dieseltriebwagen.

 Die Regiobahn soll elektrifiziert werden.

Die Regiobahn soll elektrifiziert werden.

Foto: Hogekamp, Lena (hoge)

Die Regiobahn Fahrbetriebs GmbH plant, die Strecke zwischen Kaarst und Neuss Hauptbahnhof zu elektrifizieren. Das bedeutet: In Zukunft sollen hier keine Dieseltriebwagen mehr zum Einsatz kommen, sondern Elektrofahrzeuge. Diese steigern die Effizienz und sind gleichzeitig umweltschonend.

Doch dafür müssen neue Oberleitungen gebaut werden. Auf Anfrage bei der Regiobahn teilte diese mit, dass der Baubeginn noch etwas dauern werde. „Der für die Erlangung des Baurechts notwendige Planfeststellungsbeschluss liegt der Regiobahn leider immer noch nicht vor“, heißt es. Den genauen Zeitraum, wann dieser Beschluss vorliegen wird, kennt auch das Unternehmen nicht.

Sobald die Regiobahn ein Baurecht bekommt, muss sie die Leistungen neu ausschreiben. Erst dann kann mit dem Bau der neuen Oberleitungen begonnen werden. Laut Unternehmenssprecherin Sabine Hovermann rechnet die Regiobahn mit einer reinen Bauzeit für den Streckenabschnitt Kaarst-Neuss von neun Monaten. Laut Kalkulation wird eine rund sechswöchige Vollsperrung eingerichtet. Die Regiobahn rechnet für das Gesamtprojekt der Elektrifizierung mit Kosten in Höhe eines zweistelligen Millionenbetrags.

Früher fertig sein soll der Ausbau der Strecke von Mettmann nach Wuppertal, sodass dann eine Direktverbindung von Kaarst nach Wuppertal besteht. „Zurzeit werden die neue Signaltechnik sowie das neue elektronische Stellwerk in Mettmann in Betrieb genommen. Von hier aus werden sowohl die Streckenabschnitte Mettmann als auch Kaarst bedient. Nach erfolgreicher Inbetriebnahme können dann die ersten Fahrten durchgeführt werden“, erklärt Hovermann. Die offizielle Betriebsaufnahme ist für den Fahrplanwechsel am 13. Dezember dieses Jahres geplant, die Trassenanmeldung bei der Deutschen Bahn wurde bereits auf den Weg gebracht.

Zu Beginn der Corona-Krise waren die Fahrgastzahlen der Regiobahn noch gering. „Wir haben zwischen zehn und 40 Personen pro Zugfahrt befördert“, sagt Hovermann. Seit Ende Mai sind die Zahlen und damit auch die Auslastung wieder gestiegen – insbesondere bei Zügen, die nur mit einem Fahrzeug in Einzeltraktion eingesetzt werden. Dieses Fahrzeug bietet Platz für rund 200 Personen, die Regiobahn befördert mittlerweile pro Fahrt wieder zwischen 80 und 120 Menschen.

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