Tuppenhof in Kaarst-Vorst „Tuppi-TV“ soll Neugier wecken

Vorst · Die ehrenamtlichen Helfer des Tuppenhofs haben die Corona-Pause genutzt, um ein neues Format zu entwickeln. Jetzt ist „Tuppi-TV“ online, mit dem in kleinen Filmen die verschiedenen Räume des Museums erklärt werden.

 Jürgen Rau, Geschäftsführer des Tuppenhofs, erklärt im ersten Video die „Upkammer“. In weiteren Videos sollen die anderen Räume nach und nach vorgestellt werden.   Foto: Screenshot

Jürgen Rau, Geschäftsführer des Tuppenhofs, erklärt im ersten Video die „Upkammer“. In weiteren Videos sollen die anderen Räume nach und nach vorgestellt werden. Foto: Screenshot

Foto: Screenshot Tuppi-TV

Seit dem vergangenen Wochenende hat das Museum Tuppenhof in Vorst wieder geöffnet. Mit den Besucherzahlen sind die ehrenamtlichen Helfer zufrieden, am Samstag und Sonntag haben insgesamt 27 Menschen den Weg zum Tuppenhof gefunden. Damit noch mehr Menschen auf das Museum Tuppenhof, das nicht gerade fußläufig oder mit öffentlichen Verkehrsmitteln so gut zu erreichen ist, aufmerksam werden, haben die „Tuppis“ die Corona-Pause genutzt und sich etwas ganz Neues einfallen lassen: das „Tuppi-TV“. „Wir haben uns gefragt: Wie können wir den Tuppenhof noch präsenter machen?“, sagt Klaus Stevens, Pressesprecher ds Tuppenhofs. Die Idee: Die Hofanlage mit all ihren Räumen soll in kurzen Filmen erklärt, historische Zusammenhänge sollen erläutert, Ankündigungen und aktuelle Berichte von Veranstaltungen gezeigt und das „besondere Tuppenhof-Gefühl“ vermittelt werden, wie es in einem rund eine Minute langen Trailer heißt. Der erste dieser Filme wurde am Mittwoch auf die Homepage und die Facebook-Seite des Tuppenhofs hochgeladen. Darin erklärt Tuppenhof-Geschäftsführer Jürgen Rau die „Upkammer“, die damals als Kontrollzentrum der Anlage diente. Mindestens fünf weitere Beiträge sind geplant, in denen weitere Museumsführer andere Räume des Tuppenhofs erklären. Die Videos sind alle rund fünf Minuten lang. Gleichzeitig werden in den Filmen bewusst Details ausgelassen. „Die Filme sollen neugierig machen“, sagt Stevens.

Das „Know-How“ für die Entwicklung der Filme kommt aus den Reihen der Ehrenamtler. Jean-Pierre Clert arbeitete viele Jahre als Kameramann für das ZDF, Frank Ahlert kümmerte sich in stundenlanger Arbeit um den Schnitt. Allein für den 1:19 Minuten langen Trailer brauchte er elf Stunden. Klaus Stevens drehte teilweise auch mit einer Drohne auf dem Tuppenhof. Die Moderation wechselt, wobei der Sprecher bei den Aufnahmen vor einer „Greenbox“ stand. „Ich habe meine Erfahrungen, die ich beim Fernsehen gesammelt habe, mit einfließen zu lassen und diese Greenbox vorgeschlagen“, erklärt Jean-Pierre Clert. Diese Technik wird nahezu in allen Fernsehstudios der Welt genutzt. Mit dieser Technik können Hintergründe digital ausgetauscht werden, während der Sprecher vor dem gleichmäßig ausgeleuchtetem Hintergrund positioniert wird. „Das hat den Vorteil, dass man es durchdrehen kann und den Sprecher nicht vor jedem Raum positionieren muss“, sagt Clert.

Laut Klaus Stevens steckt nicht nur viel Arbeit, sondern auch „eine Menge Herzblut“ in diesem Projekt. Intern wurde der erste Film bereits gezeigt – und kam so gut an, dass sich bereits weitere Museumsführer gemeldet haben und für ein Video bereitstehen. „Bislang waren nur Männer zu sehen, das wird sich aber ändern. Jetzt kommen drei Frauen“, kündigt Frank Ahlert an. Ob die Filme gut ankommen, wissen die „Tuppis“ noch nicht. „Meine Messlatte sind die Kommentare auf Facebook“, sagt Stevens. Frank Ahlert ergänzt: „Es muss sich erst herumsprechen. Auch wenn sich nur 20 Menschen das erste Video anschauen, werden wir weitermachen“, sagt er. Für ihn ist das Tuppi-TV „ein weiterer Baustein im Marketing-Konzept des Tuppenhofs“. Und dieser Baustein wird gut ankommen, da sind sich alle „Tuppis“ sicher.

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