Kaarsterin im Sammelfieber 457 Eierbecher für das Osterfrühstück

Kaarst · Die Kaarsterin Gerda Kryszat hat im Laufe der vergangenen Jahre Hunderte Eierbecher gesammelt – nun verfügt sie über Exemplare in allen möglichen Farben und Formen.

 Gerda Kryszat hat ihre Sammlung stetig erweitert.

Gerda Kryszat hat ihre Sammlung stetig erweitert.

Foto: Natalie Urbig

Wenn Gerda Kryszat aus Kaarst am Ostersonntag den Frühstücktisch deckt, hat sie die Qual der Wahl: Aus welchem Eierbecher soll in diesem Jahr das Osterei gelöffelt werden? Zur Auswahl stehen 457 Exemplare, die die Kaarsterin im Laufe der Jahre gesammelt hat. Liebevoll aufgereiht stehen sie in Regalen im Wohnzimmer. Benutzt werden die Becher aber nur zu besonderen Anlässen – zum Beispiel zum Osterfest.

Und da gehört die Suche des passenden Bechers einfach mit zur Tradition. „Wenn früher die Kinder mit ihren Partnern zu Besuch gekommen sind, durfte sich jeder einen Becher für sein Osterei aussuchen“, erzählt die 80-Jährige. „Sie standen dann vor den Regalen und die Augen wanderten von links nach rechts, von oben nach unten.“ Schließlich, so erzählt sie, wird ganz genau darauf geachtet, jedes Mal einen anderen Becher zu nehmen. Auch, wenn in diesem Jahr, das größere Familienfrühstück pandemiebedingt ausfällt, macht sich Gerda Kryszat schon Gedanken, in welchem Becher dieses Jahr ihr Osterei landet. Keine leichte Entscheidung: In ihrem Sortiment gibt es Becher in Form eines Huhns, ein anderer erinnert an ein Taufbecken, manche sind bunt, andere blau-weiß gemustert. Und sie stammen aus verschiedenen Teilen der Erde: So brachte ihr ein Nachbarjunge einst einen Becher aus Indien mit und die Schwiegertochter schenkte ihr einen aus Russland: Das Holzmodell ist bemalt mit einer Kathedrale und einem Gebäck. „Wenn ich damals gewusst hätte, wie groß die Sammlung einmal wird, hätte ich mir bei jedem genau notiert, welche Geschichte dahinter steckt“, erzählt die Kaarsterin. Ihre Sammlung sei eher zufällig nach einem Umzug entstanden: Weil die Essecke so leer aussah, hat die Kaarsterin ihre Eierbecher – damals waren es etwa fünf – aus dem Schrank geholt und auf das Regal gestellt. „Ach, sammelst du Eierbecher?“, wollten daraufhin Besucher wissen. Seitdem bekam sie hin und wieder welche geschenkt, bis nach und nach ihre beachtliche Kollektion entstanden ist. Jeden Tag erfreut sich Gerda Kryszat an ihrem Anblick.

Eine Entscheidung für den Ostersonntag ist nun auch getroffen. „In diesem Jahr nehme ich den Becher mit zwei Rotkehlchen darauf. Er ist der Vogel des Jahres geworden.“

Und ihr Mann? „Der ist da nüchtern“, sagt die 80-Jährige und lacht.

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