A-Cappella-Talente und Kabarett im Einstein-Forum "En Büttche Buntes" mit Manes Meckenstock

Manes Meckenstock präsentierte jetzt im Albert-Einstein-Forum wieder "En Büttche Buntes". Es war tatsächlich eine bunte, ausgewogene Mischung: Thomas Reis, frech, provokant - dazu die originelle Herta Schwätzig, die so manchen schnellen Pfeil in Richtung männliches Geschlecht abschoss sowie die A-Cappella-Gruppe "Die Mundharmonika", die über alles den Zuckerguss des Liedgutes der 20er und 30er Jahre goss.

Nicht zu vergessen der Conférencier Meckenstock, der auf amüsante Weise die Art hinterfragte, in der bei uns Weihnachten gefeiert wird. Er trug es wieder: das funkelnde "Bröschelchen, das so schön vom Gesicht ablenkt" und war auch sonst ganz der Alte: Manes Meckenstock. Das Herz der Besucher "weihnachtlich weich" zu kochen, dabei halfen ihm sechs ganz junge Kaarsterinnen: Die kleinen weißen Schneeflöckchen der SG Kaarst tanzten wie selbstverständlich auf der Bühne vor großem Publikum. Manes Meckenstock lästerte über vorweihnachtliches Verhalten.

Seidenschals, mit den Kniekehlen in der Toscana gemalt und als Geschenk unter den Tannenbaum gelegt, das war nicht so ganz "seine Baustelle". Auch die "Bordellbeleuchtung", die manch biederem Haus etwas Lustvolles gebe, gab Anlass zur Kritik: "Dass da noch kein Flugzeug im Garten gelandet ist", wunderte sich Meckenstock bei dieser Beleuchtung im "Einflugschneisen-Look". Und er verriet, was bei ihm zuhause seit einigen Jahren praktiziert wird: "Mutter und ich schenken uns gegenseitig einen Umschlag mit 50 Mark."

"Das hab' ich mir schon immer gewünscht", freut sich dann der brave Sohn. Anschließend präsentierte er "sechs flotte Herren, die sehr schön singen können", und er sollte nicht übertrieben haben. Sie wirkten schon ein wenig nostalgisch, und ihr Liedgut verstärkte diesen Eindruck: Die Mundharmoniker lieben das Liedgut der 20er und 30er Jahre, sangen unter anderem von der "langen Anna" und machten mit ihren Kostproben Lust auf mehr. Viele werden sich jetzt auf ihren Auftritt im März freuen. Thomas Reis teilte kräftig aus: "Wer einmal mit dem Ferienflieger geflogen ist, der sehnt sich nach der Genmanipulation" - das war eine Attacke auf die "Ballermänner".

Sein bissiger, tiefschwarzer Humor machte auch vor den Senioren nicht halt: "Früher sind die Menschen im Alter gestorben - heute fangen sie an zu studieren." Der Zeitgeist-Kritiker gab zu verstehen, dass er kein Handy brauche: "Ich bin doch nicht obdachlos." Er machte Witze über "die sprechenden Möpse" von Dieter Bohlen, plauderte über das "erste mundgeblasene Buch" von Monica Lewinsky und gab in puncto Frauenfeindlichkeit zu verstehen: "Wir trauen uns wieder - zumindest ein bisschen."

Sein Gegenpol war die forsche Herta Schwätzig, die in ihrem buntgestreiften Outfit wie ein Kind von Niki de Saint Phalle wirkte. Die rustikale Frohnatur gab zu verstehen, dass Schokolade gesünder sei als Silikon, wenn der Körper Rundungen haben solle und erzählte von einem Friseur, der es "faustdick hinter den Ohren" habe: Der gute Mann ist geliftet. Da war dann noch der Mann, der sich mit seinen Achselhaaren die Geheimratsecken auffüllen ließ und seitdem statt Haarspray Deo verwendete. Die Devise der Powerfrau lautete: "Das Leben ist hart, aber ich bin Herta." barni

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