Städtepartnerschaft Hückeswagen Jugendfeuerwehr aus Etaples zu Besuch

Hückeswagen · Diese Woche sind wieder mehrere „cadets“ der Freiwilligen Feuerwehr aus Etaples-sur-Mer in Hückeswagen – allerdings wohl zum vorerst letzten Mal, denn in der französischen Partnerstadt fehlen Ausbilder für den Nachwuchs.

 Jugendfeuer aus Etaples besucht Hückeswagen. Bürgermeister Dietmar Persian (links), Renate Wasserfuhr (3. v. r.) und Alexander Stehl (2. v. r.), Vertreter und die Jugendfeuerwehr aus Etaples

Jugendfeuer aus Etaples besucht Hückeswagen. Bürgermeister Dietmar Persian (links), Renate Wasserfuhr (3. v. r.) und Alexander Stehl (2. v. r.), Vertreter und die Jugendfeuerwehr aus Etaples

Foto: Moll, Jürgen (jumo)

Seit fast 50 Jahren gibt es die Partnerschaft zwischen Etaples-sur-Mer und Hückeswagen, auch die beiden Feuerwehren sind sich schon seit vielen Jahren freundschaftlich verbunden. Seit fünf Jahren kommen die „cadets“, die Mitglieder der französischen Jugendfeuerwehr, zu Besuch in die Schloss-Stadt. In dieser Woche sind wieder zehn Jugendlichen mit Jugendleiter Jean-Luc Leprêtre und zwei weiteren Betreuern hier. Es wird allerdings vorerst der letzte Besuch der Jugendfeuerwehr sein. „Es fehlt an Ausbildern, da die Stadt Etaples die Zuschüsse für die Jugendleiter gekürzt hat und die Arbeit somit nicht sonderlich attraktiv ist“, berichtet Leprêtre. Der 65-Jährige, der der neue Vorsitzende des Partnerschaftskomitees in Etaples ist, geht in diesem Jahr in den Ruhestand.

Einmal ist er allerdings nun noch mit den Jugendlichen im Alter von zehn bis 16 in die Schloss-Stadt gekommen, zusammen wurden sie am Schloss von Bürgermeister Dietmar Persian offiziell begrüßt. Angereist waren die Franzosen allerdings bereits am Freitag. „Und wir haben das DLRG-Sommerfest mitgemacht, das war wieder sehr schön“, erzählt Leprêtre. Traditionell wohnen die Gäste aus Etaples im Beverhaus neben der Wachstation.

Persian hat sich sehr über den jugendlichen Besuch aus Frankreich gefreut. „Wir gehören seit fast 50 Jahren zusammen. Ihr Jugendlichen könnt genau wie wir Erwachsenen mit dazu beitragen, dass wir auch weiterhin gute Freunde in einem vereinten und starken Europa sind“, sagt der Bürgermeister. Er hoffe zudem sehr, dass die wechselseitigen Besuche der Jugendfeuerwehren auch nach Leprêtres Abschied weitergehen werden. „Erzählt doch den Menschen in Etaples, wie schön es hier in Hückeswagen ist“, sagt Persian.

Das Programm der „cadets“, wie der Feuerwehrnachwuchs in Frankreich heißt, in Hückeswagen ist mit einigen interessanten Punkten in der Schloss-Stadt und der Region gefüllt. So seien Ausflüge nach Wuppertal, Schloss Burg und das Solinger Haribo-Werk geplant. Aber auch ein Besuch des Bever-Staudamms steht auf dem Programm. Und natürlich auch Zeit mit dem Hückeswagener Feuerwehrnachwuchs. „Unsere französischen Gäste werden einen gemeinsamen Abend mit der Jugendfeuerwehr verbringen. Am Donnerstag sind dann gemeinsame Übungen geplant“, sagt Joëlle Callsen-Lemoult, die Vorsitzende des Hückeswagener Partnerschaftskomitees, die als Dolmetscherin fungiert. Leprêtre und sein Hückeswagener Amtskollege Thomas Lemmen hätten sich da bereits Einiges einfallen lassen.

Für einige der Jugendlichen ist es nicht der erste Besuch im Bergischen Land, wie etwa für die 16-jährige Lisa. „Ich war schon zweimal hier, es ist ganz anders als in Etaples“, sagt die junge Französin. Vor allem der Unterschied zwischen Hafenstadt und hügeliger Umgebung würde ihr jedes Mal auffallen. „Es ist aber immer wieder sehr schön, hier neue Leute kennenzulernen“, betont die 16-Jährige. Das findet auch Shawn. „Ich freue mich besonders auf das Feiern mit unseren deutschen Freunden“, versichert der 16-Jährige.

Shawn ist bereits zum dritten Mal in Hückeswagen. „Es ist eine schöne Stadt, mir gefällt besonders die Mischung aus alten und neuen Gebäuden“, sagt der junge Franzose und deutet dabei auf das Schloss. Er sei auch gespannt darauf, neue Menschen kennenzulernen, die momentan eher kühle Witterung störe ihn hingegen nicht. „Klar, es ist etwas kälter als in Etaples-sur-Mer. Aber dafür ist es hier nicht so feucht wie bei uns am Meer“, meint der 16-Jährige.

Zurück in die nordfranzösische Heimat an der Kanalküste geht es am Sonntag. Dort werde man sich dann bald wieder treffen, um den Gegenbesuch der Hückeswagener Jugendfeuerwehr vorzubereiten, der für August geplant ist. Und dürfte voraussichtlich nicht der letzte sein. Was mittelfristig vielleicht auch umgekehrt wieder der Fall sein wird. Denn darin sind sich alle einig: Wenn sich beide Seiten treffen, kann die deutsch-französische Freundschaft am besten mit Leben erfüllt werden.

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