Hauptschule Hückeswagen Ein neues Duo für die Montanusschule

Hückeswagen · Nachdem der langjährige kommissarische Leiter Gerd Püschel in den Ruhestand gegangen ist, leitet Karlheinz Rennau die Hauptschule kommissarisch. Er hat sich um die Leitung beworben. Klaus Kruska ist bereits stellvertretender Leiter.

 Klaus Kruska (l.) ist bereits stellvertretender Schulleiter der Montanusschule, sein Kollege Karlheinz Rennau bewirbt sich um die Schulleitung.

Klaus Kruska (l.) ist bereits stellvertretender Schulleiter der Montanusschule, sein Kollege Karlheinz Rennau bewirbt sich um die Schulleitung.

Foto: Moll, Jürgen (jumo)

Seit seinem ersten Tag an der Hückeswagener Montanusschule ist Karlheinz Rennau regelrecht verliebt in „seine“ Schule. Vor drei Jahren zog es ihn der Liebe wegen aus Rheinland-Pfalz ins Bergische (siehe Info-Kasten), und schon der erste Kontakt mit den Schülern war wegweisend: „Die wussten gar nicht, dass ich hierhin versetzt worden war. Aber ich habe sofort überall ein freundliches ,Guten Tag’ zu hören bekommen“, erzählt der gebürtige Koblenzer. Er habe den Wechsel an die Montanusschule nicht als Wunsch geäußert, sagt er. „Aber neben der Liebe ist die Schule der Glücksfall schlechthin“, schwärmt Rennau. „Diese Schule ist absolut irre.“ Schon das erste Telefonat mit Sekretärin Andrea Hammes sei supernett gewesen. Aber auch die Zusammenarbeit mit Hausmeister Jürgen Marzke funktioniere hervorragend, und das Kollegium aus 18 Lehrerinnen und Lehrern sei supertoll. So resümiert Rennau: „Ich bin noch nie so gerne zur Schule gegangen, wie in den vergangenen drei Jahren.“

Der 55-Jährige leitet die Montanusschule seit Jahresbeginn kommissarisch, nachdem sein Vorgänger Gerd Püschel in den Ruhestand gegangen war. Auch er war kommissarischer Schulleiter, nachdem das „Missverständnis“ mit Achim Köllen, der die Schule von Februar 2013 bis November 2014 geleitet hatte, beendet werden konnte. Nun aber soll die Hückeswagener Hauptschule wieder eine hauptamtliche Leitung bekommen, und Rennau hat seine Bewerbung abgeschickt.

Zumindest eine Hälfte der künftigen Schulleitung steht bereits fest: Klaus Kruska ist stellvertretender Schulleiter. Als Gerd Püschel vor eineinhalb Jahren angekündigt hatte, zum Jahresende 2018 in den Ruhestand zu gehen, hatte er den Sport- und Erdkundelehrer gefragt, ob er sich nicht in die Schulleitung einarbeiten wollte. Kruska wollte und übte die Funktion als Schulleiter zunächst ebenfalls kommissarisch aus. Nach der dienstlichen Beurteilung und Revision im Mai, bei der er sich von einer Prüfungskommission im Unterricht, bei der Leitung einer Schulkonferenz und in Gesprächen mit Kollegen und Schülern beweisen sowie einer mündlichen Prüfung unterziehen musste, erhielt der Radevormwalder Anfang Juli die Bestätigung. Der schließt sich nun eine halbjährige Probezeit an.

Bereits im März vorigen Jahres hatte sich Karlheinz Rennau für die notwendige Schulleiter-Qualifizierung angemeldet. Die startete schließlich im Dezember und endet voraussichtlich Anfang September. Nachdem jetzt mindestens 80 Prozent dieses Kurses absolviert sind – „alternativ kann man auch sechs Monate kommissarischer Schulleiter sein“ –, konnte sich der Pfälzer für das Eignungsfeststellungsverfahren anmelden. Er wartet nun nur noch auf den Termin.

In dem Verfahren werden verschiedene Schulsituationen simuliert, etwa der Unterricht, die Schulentwicklung, das Gespräch mit Lehrern und Eltern und Stresssituationen. „Ich vermute, dass sich bis Ende des Jahres was tut in Sachen Schulleitung“, sagt Rennau.

Dass er die Montanusschule gerne als Leiter übernehmen will, daraus macht der 55-Jährige keinen Hehl. Das liege vor allem an den „wahnsinnig tollen Schülern“, schwärmt er. Für sie seien sie nicht nur Lehrer, sondern spielten mitunter auch eine familiäre Rolle. „Und die Kinder geben so viel an Arbeit und Ideen zurück und honorieren unsere Bemühungen“, betont Rennau. Zudem sei die Zusammenarbeit mit dem Schulträger, der Stadtverwaltung, problemlos. „Die hat immer ein offenes Ohr für uns“, versichert der kommissarische Schulleiter.

Das Lob gibt Bürgermeister Dietmar Persian gleich zurück: „Wir sind der Überzeugung, es mit einer hervorragend aufgestellten Schule und einem motivierten Team zu tun zu haben.“ Die Schüler, die an der Montanusschule ihren Abschluss machten, hätten gute Chancen für ihren beruflichen Weg. Dass für das kommende Schuljahr 25 Fünftklässler angemeldet wurden. habe die Eingangsklasse gesichert, sagt Persian. Darunter sind zwar auch einige Kinder aus den Nachbarstädten. „Aber es spielt eben eine Rolle, dass diese Schulform dort nicht mehr aktuell ist.“ So ist etwa in Radevormwald und Wermelskirchen die Hauptschule in diesem Jahr ausgelaufen. „In Hückeswagen schätzen die Menschen sie aber nach wie vor“, betont der Bürgermeister.

Das treffe auch auf die Realschule zu, die ebenfalls davon profitiert, dass in den Nachbarstädten Sekundarschulen gebildet wurden. „Die Eltern dort haben sich ganz bewusst entschieden, ihr Kind in Hückeswagen an der Real- oder Hauptschule anzumelden“, bestätigt er. „Unsere Schulen haben nunmal auch einen guten Ruf.“

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