Hückeswagen · Diana Knorr ist die erste Frau an der Spitze des RSV 09 Hückeswagen. Die Nachfolgerin von Michael Steffens gibt im Interview Auskunft über ihre neue Aufgaben und ihre Ziele.
Frau Knorr, eigentlich wollte man eine kommissarische Leitung bis zur nächsten Mitgliederversammlung installieren. Sie sind aber jetzt ganz normal zur Vorsitzenden für die kommenden zwei Jahre gewählt worden.
Diana Knorr Das ist korrekt. Es war der Wunsch der Vereinsmitglieder, vorab eine Satzungsänderung umzusetzen.
Was sind Ihre Pläne und Ziele für die kommenden Monate?
Knorr Neben der Vereinsführung habe ich für die kommenden Monate den Auftrag der Vereinsmitglieder erhalten, eine moderne und zweckmäßige Vereinssatzung auszuarbeiten. Diese soll die anstehenden Vereinsarbeiten deutlich erleichtern. Da es immer schwieriger wird, Menschen – vor allem neben dem Beruf – zu ehrenamtlichen Tätigkeiten zu bewegen, ist eine intensivere Zusammenarbeit der Jugend- und Seniorenabteilung notwendig. Derzeit müssen laut Satzung alle Ämter im Verein, sowohl in der Jugend- als auch in der Seniorenabteilung, belegt werden. Dies ist nicht zeitgemäß und vor allem unnötig.
Wie lange sind Sie Raspo-Mitglied?
Knorr Da meine beiden Söhne schon seit 2012 aktiv in der RSV-Jugend Fußball spielen, war es nur eine Frage der Zeit, wann auch die ersten Aufgaben in der Vereinsarbeit auf mich zukommen würden. Angefangen habe ich als Beisitzerin in der Jugendabteilung. Später wurde ich zur Geschäftsführerin der Jugendabteilung gewählt und erfülle, ganz aktuell, auch dieses Amt.
Wie stehen Sie zu den Plänen, die Vereinsstruktur zu verkleinern – Stichwort Zusammenlegung von Hauptverein und Jugendabteilung?
Knorr Durch meine Wahl wurde bereits ein erster Schritt zur Zusammenlegung der Vorstände unternommen. Da alles andere in meinen Augen keinen Sinn ergibt, werde ich versuchen, diese Richtung konsequent fortzusetzen. Dabei werden mich sowohl die Vorstandsmitglieder als auch die Vereinsmitglieder tatkräftig unterstützen.
Stehen Sie gegebenenfalls auch dann zur Wahl für den Posten der Vorsitzenden?
Knorr Dieser Punkt ist aktuell für mich zweitrangig, da vorerst andere Aufgaben anstehen, die es zu erledigen gilt. Zumal zu bedenken ist, dass durch die anstehende Satzungsänderung die komplette Vereinsstruktur verändert wird. Wenn dies erfolgreich erledigt ist, werde ich mir Gedanken dazu machen, wie ich den Verein weiterhin bestmöglich unterstützen kann. Gegebenenfalls auch als Vorsitzende.
Sie sind die erste Frau an der Spitze des RSV in dessen mehr als 100-jährigen Geschichte. Wurde ja mal Zeit, oder?
Knorr Über das in mich gesetzte Vertrauen seitens der Mitglieder freue ich mich sehr. Wobei ich zu keiner Zeit das Gefühl hatte, dass es ein Problem zu sein scheint, dass eine Frau Vereinsvorsitzende wird. Vielmehr hatte ich das Gefühl, dass es von vielen Mitgliedern durchaus auch gewünscht wurde. Unterm Strich geht es jedoch nicht darum, wer das Amt der oder des Vorsitzenden erfüllt, sondern um das komplette Vorstandsteam. Außerdem haben schon einige Frauen in unserem Verein jahrzehntelang hervorragende Arbeit geleistet. Und es ist zu beachten, dass aktuell insgesamt fünf Frauen im Vorstand tätig sind – drei Vorstandsmitglieder und zwei Beisitzerinnen. Daher denke ich, dass es keine Besonderheit ist – oder sein sollte –, dass eine Frau den Vorstand führt.
