Hückeswagen In Kindergärten ist genug Platz für alle

Hückeswagen · Gute Nachricht für die Eltern von kleinen Kindern in Hückeswagen: Zum Beginn des neuen Kindergartenjahrs im August wird es ausreichend Plätze in den Kitas der Stadt geben. Und überdies mehr Betreuungsangebote in der Tagespflege.

 Janin Schmidt, Erzieherin im "Arche"-Kindergarten, hilft Moritz beim Anziehen. Momentan ist Hückeswagen mit Kindergarten-Plätzen gut versorgt, das ändert sich aber in 2014.

Janin Schmidt, Erzieherin im "Arche"-Kindergarten, hilft Moritz beim Anziehen. Momentan ist Hückeswagen mit Kindergarten-Plätzen gut versorgt, das ändert sich aber in 2014.

Foto: Nico Hertgen (Archiv)

Ab dem 1. August haben Eltern von Kindern unter drei Jahren einen Rechtsanspruch auf ein Betreuungsangebot für ihre Tochter oder ihren Sohn in einer Kindertageseinrichtung oder alternativ bei einer dafür qualifizierten Tagesmutter. Wie es aussieht, wird es in Hückeswagen keine Mütter und Väter geben, die diesen Rechtsanspruch vor Gericht einklagen müssen, denn: Das Angebot ist ausreichend. Das unterstrich Elmard Kordt, beim Kreisjugendamt zuständig für die Kindertageseinrichtungen in den neun oberbergischen Kommunen ohne eigenes Jugendamt, jetzt im Sozialausschuss. Daten, die es belegen, hatte der Kreis-Mitarbeiter mitgebracht.

Demnach werden am 1. August in Hückeswagen 329 Kinder im Alter unter drei Jahren leben. Nach der Bedarfsplanung des Kreises muss für 35 Prozent dieser Kinder ein Betreuungsangebot in der Stadt vorhanden sein. Das entspräche 115 Plätzen, von denen wiederum 80 Prozent in Kitas und 20 Prozent in der Tagespflege angesiedelt sein sollen. 92 Plätze für die U 3-Kinder gibt es in den örtlichen Kitas, weitere 38 in der Tagespflege. Zusammen ergibt sich daraus rechnerisch eine mehr als hundertprozentige Versorgung. Die tatsächliche Nachfrage ist jedoch geringer: Von den 38 Plätzen bei Tagesmüttern werden in Hückeswagen derzeit laut Kordt nur elf genutzt.

Der Ausbau der U 3-Plätze in den Kitas hat dazu geführt, dass es insgesamt weniger Plätze für die Überdreijährigen gibt. Aber auch für sie reicht das Angebot immer noch aus: 303 Kinder gehören zum Stichtag am 1. August in diese Altersgruppe, für 95 Prozent von ihnen muss laut Bedarfsplanung ein Kita-Platz vorhanden sein. Benötigt werden dementsprechend 288 Plätze – exakt so viele gibt es in den Kindergärten am Ort. Kordts Fazit: "Hückeswagen ist gut versorgt."

Ein Problem gibt es dennoch: Genug Kita-Plätze sind zwar vorhanden – aber nicht in jedem Fall da, wo die Eltern sie sich wünschen. In der Innenstadt gibt's laut Kordt ein Überangebot, im Bereich Dierl/Montanusstraße ist die Versorgung bedarfsgerecht, aber in Wiehagen fehlen Plätze. Da die Wege in der Kleinstadt vergleichsweise kurz sind, stelle es die Eltern aber nicht vor ernsthafte Probleme, ihr Kind nicht unbedingt in den nächstgelegenen Kindergarten bringen zu können, sagte Kordt.

Schwer nachvollziehbar ist dagegen für manche, dass in den Kitas aktuell nicht benötigte Plätze für Unterdreijährige nicht an ältere Kinder vergeben werden dürfen, sondern im Zweifelsfall unbesetzt bleiben müssen, obwohl Bedarf bei den Älteren bestehen würde. Der Hintergrund: Wenn Investitionen in U 3-Plätze finanziell von Bund und Land gefördert wurden, müssen diese Plätze auch den Kleinsten vorbehalten bleiben – egal, ob Nachfrage besteht oder nicht. Anderenfalls muss das Geld an Land und Bund zurückgezahlt werden. Doch das können sich weder die freien Träger der Einrichtungen noch der Oberbergische Kreis leisten.

(bn)
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