Hückeswagen Rätsel um Zementbrösel in Schlosshagen-Mauern
Hückeswagen · Soviel steht fest: Es bröselt seit geraumer Zeit aus den Grauwacke-Mauern im Schlosshagen. Was nicht feststeht, ist die Ursache des Übels.
Aus Gründen, die sich bislang noch niemand erklären kann, löst sich der Zement in den Fugen zwischen den Natursteinen auf. Das ist nicht in allen Mauern der Fall, aber doch in mehreren Bereichen an unterschiedlichen Standorten. "Wir stehen allesamt vor einem Rätsel, was da eigentlich an chemischer Reaktion oder was auch immer vor sich geht", sagte Bauamtsleiter Andreas Schröder im Bauausschuss.
Am Alter kann's nicht liegen, denn anders als das uralte Schlossgemäuer stehen die Grauwacke-Mauern erst seit wenigen Jahren in seiner unmittelbaren Umgebung. Sie wurden von einer Fachfirma aufgebaut, als der Schlosshagen mit beträchtlichen Mitteln aus der Regionale 2010, also vom Land, aber auch unter finanzieller Eigenbeteiligung der Stadt grundlegend neu gestaltet wurde. Auch besonders widrige Witterungsbedingungen scheiden offenbar als Ursache aus, denn das Problem taucht sowohl bei den Mauern im hellen und sonnigen Rosengarten auf als auch am schattigen Fuß des Schlosshagens zur Bachstraße hin.
Ein finanzielles Problem wird die Sanierung der Mauern für die Stadt nicht. Laut Schröder fallen die Arbeiten noch unter die Gewährleistung, die Fachfirma wird sie also übernehmen, ohne das der Stadt in Rechnung zu stellen. Sie wolle einen Zement in anderer Zusammensetzung ausprobieren — ein Versuch, solange sich niemand erklären kann, was der Grund für die aufgetretenen Schäden ist.
Abgelehnt hat die Stadt den Vorschlag des Steinbruch-Unternehmens, das seinerzeit die Grauwacke lieferte: Silikon statt Zement für die Fugen zwischen den Natursteinen. "Das passt sicher nicht in die historische Umgebung und zum Denkmalschutz", begründete Schröder das strikte Nein der Stadt zu dieser Problemlösung.
