Geburtstag Ex-Bürgermeister Manfred Vesper wird 85 Jahre

Hückeswagen · Im kleinen Kreis feiert der letzte ehrenamtliche Bürgermeister von Hückeswagen am Montag seinen 85. Geburtstag. Die Entwicklung der Stadt verfolgt er bis heute mit großem Interesse.

 Manfred Vesper, ehemaliger Bürgermeister von Hückeswagen, wird am kommenden Montag 85 Jahre alt.

Manfred Vesper, ehemaliger Bürgermeister von Hückeswagen, wird am kommenden Montag 85 Jahre alt.

Foto: Moll, Jürgen (jumo)

Als CDU-Politiker, ehemaliger Fraktionsvorsitzender, Ratsmitglied und ehrenamtlicher Bürgermeister (1989-1997) ist Manfred Vesper eine Person des öffentlichen Lebens – und in Hückeswagen sehr bekannt. Nicht selten wird er in der Stadt angesprochen. Stören tut ihn das nicht, weder zu seiner beruflich und politisch aktiven Zeit, noch heute im Ruhestand und kurz vor seinem 85. Geburtstag. „Es ist doch schön, ein kleines Klönchen in der Stadt zu halten“, sagt Manfred Vesper.

Von seinem ruhig gelegenen Anwesen in Niederbeck, wo er mit seiner Ehefrau Elli lebt, verfolgt Manfred Vesper die Stadtentwicklung bis heute mit großem Interesse. Das beginnt mit dem Lesen der Tageszeitung am Frühstückstisch. Erst vor kurzem nahm er an der Auftaktveranstaltung zum Integrierten Stadtentwicklungskonzept (ISEK) teil. Und natürlich hat der ehemalige Bürgermeister der Schloss-Stadt auch seine eigene Meinung zu den derzeitigen Projekten und Zukunftsvisionen.

So hofft Manfred Vesper auf einen baldigen Bau der äußeren Ortsumgehung B237n, der sich seit vielen Jahren wegen bürokratischer Hürden und zuletzt durch veraltete faunistische Gutachten verzögert. „Es geht dabei um den Lebensraum des Roten Milans, aber niemand fragt, wie es den Leuten mit dem Verkehr in der Stadt geht“, sagt Vesper. Zusammen mit Stadtdirektor Hans-Jürgen Pauck habe er schon vor 25 Jahren um die Ortsumgehung gekämpft. „Mein Wunsch wäre es, den Bau der Umgehungsstraße noch zu erleben“, sagt er und äußert sich damit nicht ohne Hoffnung.

Neuen Ideen gegenüber ist der 84-Jährige offen. Ein Schloss-Café sei schon zu seiner aktiven Zeit im Gespräch gewesen. „Das könnte ich mir gut vorstellen“, fügt er hinzu. Obwohl der Bürgermeister der Herzen, wie er gerne betitelt wird, in seinem politischen und beruflichen Leben als Speditionsunternehmer viel geleistet und als Stadtoberhaupt bekannte Politiker wie Norbert Blüm, Angela Merkel und Rita Süßmuth im Hückeswagener Schloss empfangen hat, ist er bis heute überaus bescheiden geblieben. Seine Meinung äußert er nur, wenn sein Rat gefragt ist. „Wenn man sein Amt niederlegt und geht, sollte man die Klappe halten“, stellt Manfred Vesper ganz pragmatisch fest. Denn was vor zehn Jahren richtig war, könnte heute völlig falsch sein. Deshalb finden politische Gespräche mit seinem Schwiegersohn und aktuellen Bürgermeister Dietmar Persian auch nur äußerst selten statt.

Rückblickend bereut Vesper die getroffenen Entscheidungen in seinem Leben nicht. „Es wäre müßig darüber zu reden, denn es bringt nichts mehr“, stellt er fest.

Den Tagesablauf bestimmt der Pensionär heute nach eigenem Gusto. Das Lösen des Rätsels „Kakuro“ in der Bergischen Morgenpost zählt ebenso dazu wie Spaziergänge in der Natur und die Gartenarbeit. Dem Musizieren am Klavier oder Akkordeon widmet sich der 84-Jährige besonders gerne. Ehrenamtlich begleitet er die Seniorenfeier der evangelischen Kirchengemeinde musikalisch und absolviert Hausbesuche bei Menschen, denen es gesundheitlich nicht so gut geht wie dem Ehepaar Vesper.

Die gute Gesundheit schreibt Manfred Vesper seiner gesunden Lebensweise zu. „Alkohol konnte ich nicht trinken, da ich durch die Spedition immer einsatzfähig sein musste. Das hat mir nicht geschadet“, ist er überzeugt.

Seinen 85. Geburtstag möchte der Herweger nur im kleinen Kreis feiern. Statt Geschenke stellt das Ehepaar schon seit mehreren Jahren ein Sparschwein zu solchen Feierlichkeiten auf und spendet den Inhalt für einen guten Zweck. „Ein Dach über dem Kopf und etwas zu Essen ist alles, was man braucht. Wir sind mit dem zufrieden, was wir haben“, sagt Vesper, während seine Ehefrau bestätigend nickt.

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