Lokalpolitik In der SPD sind Frauen immer noch „Mangelware“

HÜCKESWAGEN · Nur bei den Grünen und der FaB ist die Hälfte der Ratsmitglieder weiblich – beide Fraktionen sind mit vier bzw. zwei Politikern aber auch vergleichsweise klein. Die beiden großen Fraktionen haben nur zwei Frauen (CDU) bzw. eine Politikerin (SPD) in ihren Reihen.

 In der SPD-Fraktion ist Regine Gembler nach dem Ausscheiden von Roswitha Döring im Sommer 2017 die einzig verbliebene Frau.

In der SPD-Fraktion ist Regine Gembler nach dem Ausscheiden von Roswitha Döring im Sommer 2017 die einzig verbliebene Frau.

Foto: Dörner, Hans (hdo)

Jünger und weiblicher wollte die SPD werden. Jedenfalls war das noch vor einigen Jahren das erklärte Ziel der Hückeswagener Sozialdemokraten. Der Prozess der Verjüngung scheint inzwischen zumindest eingeleitet zu sein, seit im April 2018 nach vielen Jahren wieder eine Arbeitsgemeinschaft der Jungsozialisten innerhalb des Ortsvereins gegründet werden konnte. Beim Werben um politisch interessierte und engagierte Frauen tut sich die Partei unter Vorsitz von Horst Fink aber weiterhin schwer.

Deutlich machten das Zahlen, die Kassierer Hans-Jürgen Neuenfeldt jetzt bei der Hauptversammlung im „Haus Kleineichen“ nannte. Demnach hat die SPD in der Schloss-Stadt aktuell 69 Mitglieder. Davon sind nur 21 Frauen, also gerade einmal 30 Prozent. Die SPD-Fraktion im Stadtrat ist unter dem Vorsitz von Hans-Jürgen Grasemann eindeutig männlich dominiert. Inzwischen einzige Frau in der insgesamt elf Mitglieder starken Fraktion ist Regine Gembler. Die 58-Jährige ist als stellvertretende Vorsitzende auch die einzige Frau im Partei-Vorstand.

Allerdings sieht es innerhalb der CDU als der immer noch mitgliederstärksten Partei in Hückeswagen auch nicht besser aus. Mit 15 Kommunalpolitikern stellt sie die größte Ratsfraktion. Monika Biesenbach und Cornelia Päper sind die einzigen beiden Frauen darin. Beide sind auch Mitglied im Vorstand des CDU-Stadtverbandes. Außerdem gehört Margarete Coenen als Beisitzerin dem ansonsten ebenfalls männlich dominierten Vorstand an. Bei der FDP ist mit Karin Wroblowski ein Drittel der Fraktion weiblich; die UWG ist komplett männlich. Lediglich bei den Grünen und der FaB sind die Hälfte der Fraktionspolitiker Frauen. Allerdings sind die Grünen auch nur mit vier Mitgliedern im Rat vertreten, die FaB stellt sogar nur zwei Mitglieder des Stadtrates.

Ob der Rat nach der Kommunalwahl im nächsten Jahr insgesamt weiblicher wird, bleibt abzuwarten. Sehr wahrscheinlich ist es nicht, dass sich in diese Richtung hin viel tut: Solange es in den Ortsvereinen der Parteien und damit an der Basis an politisch engagierten Frauen mangelt, helfen auch Quotenregelungen bei der Besetzung von Positionen und Mandaten nicht.

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