Ansichtssache Nur gemeinsam stark für ein besseres Hückeswagen

Meinung | Hückeswagen · Ein weiterer Verein für die Schloss-Stadt Hückeswagen will sich in Kürze gründen. Gut so. Denn mit diesem und den bereits vorhandenen Institutionen wäre eine große Bandbreite in der Stadt abgedeckt. Allerdings müssen sie unbedingt untereinander kommunizieren und ihre Aktionen abstimmen.

  STEPHAN    BÜLLESBACH

STEPHAN BÜLLESBACH

Foto: Moll, Jürgen (jumo)

Ein weiterer Verein, der sich um die Belange von Hückeswagen kümmert? Reichen Stadtmarketing (nach einer Neuaufstellung), Werbegemeinschaft und „(D)Ein Euro für Hückeswagen“ nicht aus? Natürlich ist das möglich, engagieren sich doch deren Mitglieder stark für die Stadt und die Menschen, die in ihr leben. Aber auch der zusätzliche Förder-Verein für Hückeswagen, der noch gegründet werden soll, ist durchaus sinnvoll. Denn Markus Beeh und Frank Mombauer haben für „ihren“ Verein einen anderen Ansatz.

Die Zukunft könnte so aussehen: Der neue Verein organisiert Großprojekte wie zum Beispiel Kartrennen oder Oktoberfeste und erarbeitet Ideen etwa zur attraktiven Nutzung der Wupperauen. Das Stadtmarketing konzentriert sich auf sein „Kerngeschäft“ wie die Veranstaltung des Weihnachtsmarkts oder die Förderung der örtlichen Wirtschaft. Die Werbegemeinschaft organisiert ihre verkaufsoffenen Sonntage samt der dazugehörigen Aktionen sowie die Weihnachtsverlosung, und der Ein-Euro-Verein sponsert weiterhin Dinge, die die Schloss-Stadt schöner machen.

Was auf alle Fälle vermieden werden muss, ist, dass alle vier Institutionen nebeneinander herwurschteln. Es sollte daher künftig ein Gremium geben, das die Aktionen koordiniert. Das könnte etwa unter der Leitung eines Mitarbeiters der Stadtverwaltung stehen, wo ohnehin die Fäden zusammenlaufen und Genehmigungen erteilt bzw. eingeholt werden müssen. In das sendet jeder Verein eine noch festzulegende, nicht allzu hohe Zahl an Delegierten. Das Gremium trifft sich dann beispielsweise im Herbst, um die Veranstaltungen und sonstigen Aktionen für das kommende Jahr abzustimmen. Auch alle anderen Vereine der Stadt könnten ihre Aktionen zur besseren Abstimmung frühzeitig bekanntgeben. Denn nichts wäre fataler, wenn unterschiedliche Großveranstaltungen in Hückeswagen in Konkurrenz zueinander stünden. Wobei durchaus möglich ist, dass Veranstaltungen nebeneinander laufen, so dass sie von den Besuchern der jeweils anderen profitieren. Das muss aber entsprechend koordiniert werden.

Dass Beeh und Mombauer durchaus das Zeug dafür haben, Großprojekte umzusetzen, haben beide bereits bewiesen. Beeh etwa war federführend 2008 bei der Organisation von WDR 2-Tag und dem ersten Sommerbob-Rennen. Mombauer hatte als Manager des Allee-Centers Anfang der 2000er Jahre mehrere Veranstaltungen organisiert. Zudem ist dem Duo anzurechnen, dass es seinen Kritikern die Hand reicht und ihnen ein gutes Zeugnis für ihre Arbeit für und in Hückeswagen ausstellt. Gleichzeitig war es auch ein geschickter Schachzug, mögliche Nachfolger für den neuen Vorstand des Stadtmarketings ins Gespräch zu bringen. Nun sind diese am Zug.

Die Neuaufstellung des Stadtmarketings und die Neugründung des neuen Förder-Vereins für Hückeswagen Anfang Mai könnten gleichzeitig ein Neustart für die Schloss-Stadt sein. Denn Beeh und Mombauer haben durchaus Recht mit ihrer Aussage, dass sich Hückeswagen wieder zurückentwickelt hat. Zwar nicht bereits seit 2001, wie sie behauptet haben, und nicht in einem großen Maße, wohl aber ist die Stadt in den vergangenen Jahren wieder ein wenig in den altbekannten „Dornröschenschlaf“ versunken.

Alle Privatleute, Sport- und Kulturvereine, Fördervereine und sonstigen Institutionen, denen die Weiterentwicklung der Schloss-Stadt am Herzen liegt, können jede Menge erreichen. Aber das geht nur gemeinsam. Neben- oder gar gegeneinander handeln dagegen wäre fatal.

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