Konzert im Kultur-Haus Zach Harfenmusik im Kultur-Haus sorgt für viele Stimmungen

Hückeswagen · Harfenist Tom Daun sorgt für einen heiteren Abend im Kulturhaus Zach.

 Der Harfenist Tom Daun inmitten seiner Musikinstrumente.

Der Harfenist Tom Daun inmitten seiner Musikinstrumente.

Foto: Detlef Bauer

Die Harfe als Soloinstrument gilt als speziell. In Deutschland ist das Saiteninstrument, dessen Wurzeln irgendwo zwischen Südamerika und Irland liegen, als Alleinunterhalter allenfalls in einer Nische Zuhause. Und doch: Wer am Samstagabend den Weg ins Kultur-Haus Zach fand, der ging rund zwei Stunden später vor allem mit zwei Erkenntnissen nach Hause. Die erste: In Hückeswagen gibt es ein Publikum für Harfenmusik, denn rund 60 Zuhörer fanden ins Kultur-Haus. Die zweite: Tom Daun ist ein Meister seines Faches und holt die Harfenmusik kurzerhand aus jeder Schublade.

Der Abend mit dem Harfenisten entpuppte sich als so unterhaltsam und vorweihnachtlich, das der Funke sofort übersprang. Das lag zum einen an dem Musiker selbst, der nicht nur einen reichen Schatz an Erfahrung mitbrachte, viel Leidenschaft für sein Instrument und ein buntes Potpourris an Harfenmelodien aus der ganzen Welt; das lag zum anderen an einem gut aufgelegten Publikum. Das ließ sich nicht zweimal bitten, als Tom Daun zum Mitsummen und Mitsingen einlud.

Manchmal bekamen die Zuhörer kleine Passagen in den Weihnachtsmelodien, zu denen sie einsteigen durften. Manchmal summten und sangen sie bekannte Melodien einfach mit. Und so lag ein vorsichtiges Brummen in der Luft, wenn Daun „Ihr Kinderlein kommet“ oder „Alle Jahre wieder“ spielte, das sich zu einem leisen Singsang mauserte und ganz unverhofft Advent werden ließ.

Während die Zuhörer gerade noch in bekannten musikalischen Gefilden unterwegs waren, wechselte Daun das Instrument und die Stimmung – und spielte Stücke aus Peru und Paraguay. „Hier klingt Weihnachten anders“, erzählte er und berichtete von Konzertreisen nach Südamerika. Und tatsächlich: Statt besinnlich und nachdenklich, klang die Harfenmusik plötzlich nach Tanz und Jubel, nach Strand und Sonne – die peruanische Harfe macht es möglich. Abstand und Spannung der Saiten unterscheiden sich vom keltischen Instrument und ließen Tom Daun die Möglichkeit, rhythmischer und flotter zu spielen.

Ohnehin wunderten sich die Zuhörer zuweilen, wie schnell die geübten Finger des Musikers über die Saiten tanzten. Die hohen Töne in der Melodie und die Tiefen in der Begleitung trafen sich zu flotten Tänzen. Dann wechselte der Musiker kurzerhand wieder das Instrument und spielte Carols aus Irland und Großbritannien. Und immer mal wieder spickte der sympathische Musiker sein Konzert mit heiteren Texten und kleinen Erzählungen – die im Publikum bestens ankamen. So standen am Ende des Konzerts langer, lauter Applaus und eine Zugabe. 

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